Asus EN7600GS TOP Silent im Test: Schneller, leiser, größer, anders
23/26Sonstiges
Lautstärke
Da quasi alle aktuellen Modelle über eine herstellerseitige Lüftersteuerung verfügen, unterscheiden wir bei den Messungen den 2D- und den 3D-Betrieb. Für die Last-Messungen wird der 3DMark06 in der Endlosschleife ausgeführt und nach dreißig Minuten die Lautstärke notiert. Beide Messungen werden im Abstand von 15 cm zur Grafikkarte durchgeführt. Um nur die Lautstärke der jeweiligen Grafikkarte messen zu können, wurden beim Test die Gehäuselüfter vom Netz getrennt. Die Messung erfolgt für das gesamte Testsystem.
Bezüglich der Lautstärke kann die Asus EN7600GS TOP Silent aufgrund der passiven Kühlung logischerweise trumpfen, da auf der Grafikkarte somit kein Lüfter eingesetzt wird. Ein ruhiges Arbeiten ist problemlos möglich und auch unter Last bleibt der PC flüsterleise, falls die restlichen Komponenten dies zulassen. Im Vergleich zum Referenzdesign einer nVidia GeForce 7600 GT weiß das Asus-Produkt zu gefallen, da der störende Geräuschpegel während einer Lastphase entfällt. Die Karte zieht mit einer herkömmlichen GeForce 7600 GS gleichauf, da beide auf Lüfter verzichten.
Temperatur
Ähnlich den Messungen zur Lautstärke werden auch die Temperaturmessungen durchgeführt. Fast alle aktuellen Grafikkarten besitzen Sensoren, die per Treiber oder Hersteller-Tool ausgelesen werden können. Die Kern-Temperatur wird dabei im Ruhezustand im Windows-Desktop und unter Last nach dreißig Minuten 3DMark06 abgelesen. Zudem messen wir mit Hilfe eines Infrarot-Thermometers die Chiptemperatur auf der Rückseite der Grafikkarte.
Wenn man sich den kleinen Schwenkarm der EN7600GS TOP Silent anschaut, kommt einem wohl kaum in den Sinn, dass die zusätzliche Kühlplatte eine große Wirkung haben wird, möge der Luftzug des CPU-Lüfters noch so groß sein – falsch gedacht! Der Schwenkarm zeigt vor allem unter Last eine Leistung, die man durchaus als hervorragend bezeichnen kann. Bereits unter Windows bleibt die Asus-Grafikkarte mit 56 Grad Celsius immerhin acht Grad kühler als ohne die Extra-Kühlfläche. Die Karte muss sich auch hinter einer GeForce 7600 GS, obwohl diese niedrigere Taktraten hat, nicht verstecken. Die Leistungen liegen gleichauf. Gar die aktiv gekühlte GeForce 7600 GT kann sich nicht merklich von den passiv gekühlten Grafikkarten absetzen.
Unter Last zeigt der Schwenkarm seine volle Wirkung und lässt die EN7600GS TOP Silent um satte 18 Grad kühler werden als ohne das Feature. Mit 87 Grad bleibt der 3D-Beschleuniger zwar nicht gerade kühl, die gefährliche 100-Grad-Grenze ist aber noch weit entfernt. Im Vergleich zur GeForce 7600 GS zeigt die Asus-Karte erneut ihre Stärken und bleibt im Windschatten der langsameren 3D-Karte. In dieser Disziplin kann sich die GeForce 7600 GT etwas absetzen, was jedoch mit einer ziemlichen Lautstärke erkämpft wird.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Messungen auf der Chiprückseite. Der Schwenkarm erbringt mit 73 Grad einen Temperaturvorteil von guten 12 Grad Celsius, weswegen sich die Asus EN7600GS TOP Silent nur knapp mit einem Grad Rückstand der GeForce 7600 GS geschlagen geben muss. Die GeForce 7600 GT zieht den beiden passiv gekühlten Grafikkarten diesmal aber deutlich davon.
Stromverbrauch
Für die Messungen der Stromaufnahme wird ein handelsüblicher Verbrauchs-Monitor, den man sich auch beim örtlichen Stromversorger ausleihen kann, genutzt. Gemessen wird die Gesamt-Stromaufnahme des Testsystems. Auch hier gilt die Teilung zwischen Idle- und Last-Betrieb. Letzterer wird durch Verwendung des 3DMark06 unter der Auflösung 1600x1200 sowie 4-fachem Anti-Aliasing und 16-fachem anisotropen Filter simuliert.
Unter Windows zieht die EN7600GS TOP Silent minimal mehr Strom aus der Steckdose als die GeForce 7600 GS sowie die GeForce 7600 GT, was vermutlich mit dem doppelt so großen Speicher zu erklären ist. Nichtsdestotrotz ist der 3D-Beschleuniger dank des stromsparenden G73-Chips sehr genügsam, weswegen man die Asus-Karte durchaus für „Stromsparer“ empfehlen kann. Unter Last kann sich die EN7600GS TOP Silent mit einem Stromverbrauch von 195 Watt erneut eine Spitzenposition erkämpfen, wobei in dieser Disziplin jedoch ein ziemlicher Rückstand zur GeForce 7600 GS herrscht. Der Testkandidat benötigt minimal weniger Leistung als das Referenzdesign der GeForce 7600 GT.