Kühler für Grafikkarten im Test: Alle jagen Zalmanns VF-900

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Martin Eckardt
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Thermalright V1-Ultra

Lieferumfang

  • Thermalright V1-Ultra VGA-Cooler
  • Acht Aluminium Speicherbausteine
  • Montagezubehör
  • Silikon-Wärmeleitpaste
  • Anleitung, bebildert
Lieferumfang Thermalright V1-Ultra
Lieferumfang Thermalright V1-Ultra

Technischer Überblick

  • Maße: 135mm (L) x 135mm (B) x 58mm (H)
  • Gewicht Kühlkörper ca. 310g
  • Lüfter Maße: 80 x 80 x 15 mm
  • Spannung: 12 Volt
  • Drehzahl: ca. 2.500 U/min
  • Fördermenge: ca. 42 m³/h
  • Lautstärke: ca. 31,3 dB(A)
  • Kompatibilitätslisten für ATI und nVidia

Kühler im Detail

Mit einem Anschaffungspreis von knapp 50 Euro definiert der TR V1-Ultra aktuell die preisliche Obergrenze der luftbasierenden VGA-Kühler. In gewohnter Thermalright-Manier erhält der Käufer aber auch absolut hochwertigst verarbeitete und aufwändigst zusammengefügte Materialien für sein teures Geld, die den V1-Ultra zu einem echten Edelprodukt avancieren lassen.

Thermalright V1-Ultra

Das Arbeitsprinzip des Kühlers ist vergleichbar mit jenem der erhältlichen passiven Grafikkartenkühler des Marktes. Die Wärmeaufnahme des Hybridboliden erfolgt an der Chipoberfläche über den spiegelnd polierten, vernickelten Kupfercore. Im Folgenden beginnt die Temperaturregulierung lüfterlos auf der Vorderseite über den flachen, sehr grob lamellierten 80-mm-Leichtmetall-Kühlkörper, der bei Bedarf auch noch mit einem entsprechenden Lüfter bestückt werden kann. Zusätzlich transportieren drei Heatpipes die thermische Energie zum rückseitigen, deutlich filigraner und feinmaschiger gestalteten, hinteren Kupferkühlkörper, wo sie vom aufgeschraubten 80-mm-Serienventilator, der nicht in allen Lebenslagen vollkommen nebengeräuschsfrei daher kommt und für anspruchsvolle Ohren erst im 5-Volt-Betrieb zu akzeptieren ist, aktiv an die Umgebung abgegeben wird.

Aufgrund der Tatsache, dass die Position des "Rucksackkühlkörpers" überstehend gewählt wurde, zieht die erwärmte Luft zum Teil über das Grafikkarten-PCB hinweg, wodurch eine langfristig konstante Temperaturentwicklung gewährt wird. Kombiniert man die Wirkweise des V1 zusätzlich noch mit geeigneten Prozessor- und Gehäusebelüftungen, lassen sich im Vergleich zu Grafikkartenkühlern konventioneller Bauart wesentlich flexiblere Kühlkonzepte realisieren.

Thermalright V1-Ultra

Nichts desto trotz birgt das V1-Design auch gewisse Risiken: Da die Erwärmung der Grafikkarte nicht nur vom Grafikchip allein, sondern auch von den Speicherbausteinen und Spannungswandlern ausgeht, die Ventilierung aber lediglich GPU-spezifisch und rückseitig erfolgt, könnten die übrigen Bauteile in thermisch bedenkliche Regionen vordringen. Zumindest für die Grafikspeicher legt Thermalright daher relativ üppig dimensionierte, mit selbstklebender Wärmeleitfolie bestückte, passive Aluminiumblöcke bei.

Montage

Das Montieren des Thermalright-Boliden gestaltet sich etwas schwieriger, als wir es von den koreanischen Referenzen gewohnt sind. Nachdem der Serienkühler weichen musste und alle entscheidenden Oberflächen entsprechend gereinigt wurden, gilt es eine Art Montiergestell über dem Grafikchip zu installieren. Dies wird über kleine, flexible Metallärmchen realisiert, die je nach Kartenlayout (ATI oder nVidia) in der längeren oder kürzeren Version gewählt und rückseitig fest mit der Grafikplatine verschraubt werden müssen. Kompatibel ist der V1-Ultra daher grundsätzlich zu allen gängigen 3D-Beschleunigern des Marktes, solange die entsprechenden Montagebohrungen serienmäßig vorhanden sind.

Thermalright V1-Ultra

Ist der Montagerahmen fixiert und akkurat ausgerichtet, sind die frei stehenden BGA-Speicher mit den beiliegenden Speicherkühlern und (in unserem Fall der GeForce 6800 GT) die später vom Heatpipeverlauf verdeckten Speicherbausteine mit dem 1-mm-Wärmeleitpad versehen, kann der Kühlkörper von oben vorsichtig in den Rahmen eingeschoben und mit vier Schrauben wechselseitig fixiert werden. Bei diesem Vorgang ist enorm viel Fingerspitzengefühl gefragt, denn der massige Metallkörper beschädigt bei unachtsamer Handhabung schnell den freiliegenden Grafikprozessorkern.

Mit einem Gewicht von insgesamt etwa 360 Gramm gehört der Thermalright V1-Ultra schon zu den Kühlern der Wonneproppen-Klasse, sodass die Combo entsprechend behutsam transportiert werden will. Dafür wird ob der geringen Bauhöhe im Gegensatz zur Konkurrenz kein PCI-Steckplatz verdeckt.