Kühler für Grafikkarten im Test: Alle jagen Zalmanns VF-900

 8/8
Martin Eckardt
80 Kommentare

Fazit

NQ 3850 Cu & 3860 Alu
Die beiden VGA-Kühler aus dänischen Landen gehen gewissermaßen als Schlusslicht aus dem Vergleich. Dabei ist es weniger die Leistungsfähigkeit des alternden Designs, die den Produkten eine bessere Bewertung verwehrt, als vielmehr qualitative Eckpunkte, wie die völlig fehlkonzeptionierte Kabelführung oder die Lüftergüte, die bei diesem Preisgefüge (etwa 20 Euro für den 3860 Alu und 30 Euro für den 3850 Cu) schlichtweg disqualifizieren. Wer sich dennoch für einen der NorthQ-Sprösslinge entscheidet, erhält ein komplett ausgestattetes VGA-Kühlerkit inklusive Spannungs-Poti und -Adapter sowie RAM-Kühler und ein leicht zu montierendes, herstellerübergreifend kompatibles Setup mit Silent-Tauglichkeit. Um die Großen der Szene zu ärgern, reicht es allerdings nicht.

Arctic-Cooling Accelero X1
Preis-HammerWiederum ist es Arctic-Cooling gelungen, mit dem Accelero ein preislich attraktives Produkt mit hoher Leistungsfähigkeit, geringer Lautstärke und annehmbarer Qualität am Markt zu platzieren. Dabei erhält der Käufer einen VGA-Cooler, der sich leicht montieren lässt und im Alltagsbetrieb eher durch seine Unauffälligkeit besticht. Nichts desto trotz sind es mitunter die alten Leiden, die dem Accelero eine uneingeschränkte Empfehlung gegenüber der teureren Konkurrenz verwehren: An vorderster Stelle steht hierbei die üppige Dimensionierung und das daraus resultierend kleine Kompatibilitätsfenster, denn nur wenig Chipgenerationen sind für die Nachrüstung mit dem AC-Produkt geeignet. Hinzu gesellt sich der stark einbrechende Leistungsverlauf bei gedrosselter Lüfterdrehzahl und die zum Teil bedenkliche Nebenkühlwirkung auf die Spannungswandler. Unterm Strich können Freunde des leisen PCs mit schmalen Portemonnaie, die im Besitz der entsprechenden Grafikkarten sind und von deren Serienbelüftung ob ihrer zu hohen Lautstärke schon mit chronischen Kopfschmerzen durch den Tag wandeln, beherzt zugreifen, sollten aber die Kritikpunkte an der X1 / X2 - Architektur im Hinterkopf behalten und von ausgedehnten Übertaktungsversuchen bei gedrosselten Lüfterdrehzahlen Abstand nehmen. Da aber das Preis-Leistungsverhältnis im Besonderen besticht - die Acceleros sind bereits ab 13 Euro zu haben - geht unsere Preis-Hammer-Auszeichnung erneut an die Schweizer Ingenieure.

Thermalright V1-Ultra
Thermalright offeriert mit dem V1-Ultra eine interessante VGA-Kühllösung für den gehobenen Anspruch und Geldbeutel, kostet er mit 40 Euro doch deutlich mehr als die Widersacher. Zu seinen überzeugenden Disziplinen gehören vor allem seine Chipkühlleistung und die Verarbeitungsgüte sowie seine Platzergonomie und die minimale Geräuschkulisse. Gewisse Schwächen muss man dem Produkt aber in Sachen peripherer Bauteilkühlung und Montiereinfachheit wie -Sicherheit sowie der Wahl des Serienlüfters zusprechen. Damit platziert sich das Thermalright-Komplettpaket unterm Strich klar hinter Zalmans neuem VF-900 und sollte in der Summe der Preis-Leistungseigenschaften auch dem älteren VF-700 und dem Accelero den Vortritt lassen. Damit empfiehlt sich der V1-Ultra vor allem für all jene, denen die extravagante Bauform des Kühlers neue bzw. erweiterte Möglichkeiten der Komponentenkühlung im PC verspricht.

Zalman VF-900 Cu
Hardware-HammerZalman ist mit dem VF-900 Cu erneut ein wahres Meisterstück gelungen. Der Kühler überzeugt auf ganzer Linie und distanziert die Mitbewerber teils deutlich. Besonders impressiv setzte sich neben der akkuraten, filigranen Verarbeitungs- und Materialqualität und dem harmonischen Erscheinungsbild die atemberaubende Kühlperformance für Chip und umliegende Bauteile in Szene. Dabei steigert der koreanische Kühlspezialist die ohnehin schon als sehr gut zu bezeichnende Leistung des Vorgängers signifikant und definiert neue Maßstäbe speziell im Low-Noise-Betrieb. Der Lieferumfang ist gewohnt komplett und hochwertig, die Montage problemlos und herstellerübergreifend und das Geräuschniveau bei Bedarf silent-tauglich - nahezu ohne Leistungseinbußen. Somit fällt unser Fazit für das mit einem Anschaffungspreis von knapp 30 Euro noch als erschwinglich zu bezeichnende koreanische Kühlkunstwerk eindeutig aus: Hardware-Hammer und Testsieg! Die Jagd auf Zalman muss also weiter gehen.

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