DVB-H Pilotprojekt: Anbieter ziehen Bilanz

Frank Hüber
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Das DVB-H Pilotprojekt von E-Plus, o2, T-Mobile und Vodafone hat nach Ansicht der Anbieter bewiesen, welches Zukunftspotenzial im Handy-TV steckt. Drei Monate hatten die Netzbetreiber seit Ende Mai Berlin, Hamburg, Hannover und München in einer ersten Phase des Showcases mit einem TV-Programm im DVB-H-Standard versorgt.

Nun sind Bund und Länder sowie die in erster Linie die für die Vergabe der Frequenzen verantwortlichen Landesmedienanstalten gefragt, eine schnelle Umsetzung des Dienstes und eine breite Markterschließung zu ermöglichen. Das von den deutschen Mobilfunknetzbetreibern E-Plus, o2, T-Mobile und Vodafone zur Fußball-Weltmeisterschaft gestartete Pilotprojekt zum mobilen Handyfernsehen im DVB-H-Standard (Digital Video Broadcasting-Handheld) hat – so zumindest nach Meinung der Netzanbieter – seine Leistungsfähigkeit erfolgreich unter Beweis gestellt. Drei Monate lang konnten sich Interessenten von den Möglichkeiten der neuen Technik selbst ein Bild machen. Insgesamt standen hierfür rund 1.000 Testgeräte – Prototypen und Vorseriengeräte unterschiedlicher Hersteller – zur Verfügung. Die technische Betriebsplattform lief nach Angaben der Netzbetreiber dabei durchweg stabil.

Die DVB-H-Technik ermöglicht derzeit die Ausstrahlung von TV- und Radioprogrammen auf 16 Kanälen. Künftig bietet DVB-H die Möglichkeit, bis zu 40 Programme an praktisch unbegrenzt viele Handynutzer auszustrahlen. Bei DVB-H wird die Datenrate bei der Übertragung von Inhalten den Darstellungsmöglichkeiten von Handydisplays und der verfügbaren Akku-Leistung angepasst. Zudem soll künftig durch die Verbindung von DVB-H und GPRS/UMTS-basierten Mobilfunkanwendungen dem Nutzer ein zusätzlicher Mehrwert geschaffen werden. Der Rückkanal über die Mobilfunk-Datennetze ermöglicht beispielsweise, interaktive Programmformate zu realisieren und Zusatzinformationen zu einer Sendung bereitzustellen.

Auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin (IFA) können sich Besucher erneut ein Bild von der DVB-H-Technik machen. Die vier Betreiber demonstrieren die Technologie dort auf dem Stand des Technisch Wissenschaftlichen Forums in Halle 5.3. Die neue Technologie verfügt bereits über eine hohe Unterstützung einiger Handyhersteller. So setzen unter anderem BenQ Siemens, Motorola, Nokia, Sagem und Samsung auf die neue Technik. Das angestrebte Betreiberkonsortium von E-Plus, o2, T-Mobile und Vodafone will für eine effiziente Frequenznutzung und die rasche Erschließung des Mobile-TV Marktes sorgen. Dabei soll dieses geplante Gemeinschaftsunternehmen keine eigenen Medieninhalte generieren, sondern den Kunden der Mobilfunkunternehmen vorhandene Fernsehprogramme über das neue Übertragungsnetz bereitstellen und in Zusammenarbeit mit den Programmanbietern neue Formate entwickeln.

In Italien ist DVB-H bereits kommerziell gestartet worden, in Finnland steht die Einführung kurz bevor. Die Rolle des Innovationsführers, die Deutschland noch im Jahre 2004 durch erste technische Pilotprojekte auszeichnete, hat das Land somit bereits abgegeben.

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