ATi Radeon X1950 XTX und X1950 CrossFire im Test: Der letzte Direct3D-9-Nachbrenner
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ATi Radeon X1950 XTX
Während nVidia mit der GeForce 7950 GX2 aufgrund der zwei verbauten GPUs bereits sehr schwere – wenn auch sehr geschickte – Geschütze auffährt, belässt es ATi auf der Radeon X1950 XTX bei den herkömmlichen Methoden. Die Grafikkarte ist mit einer GPU ausgestattet, die allen anderen 3D-Beschleunigern das Leben schwer machen soll. Dabei dürfte der Hardware ein Preis von 399 Euro (offizielle Preisangabe von ATi) helfen, den es im High-End-Segment schon lange nicht mehr gegeben hat. Erste Exemplare der Radeon X1950 XTX sollen ab dem vierten September im Handel verfügbar sein.
Als wir die Radeon X1950 XTX zum ersten Mal in den Händen hielten, staunten wir schon nicht schlecht: „Man, sieht die Karte schick aus“, war unser erster Gedanke, obwohl diesbezüglich zweifellos jeder einzelne Käufer selber zu entscheiden hat. Die Karte wird erneut im Dual-Slot-Design gefertigt. Während das PCB im Gegensatz zur Radeon X1900 XTX nur einige Modifizierungen erfahren hat, ist die Kühlkonstruktion eine komplette Neuentwicklung, die wohl zweifelsohne an den IceQ3-Kühler von HIS angelehnt ist. Das PCB misst 23 cm und passt somit problemlos in jedes gängige Gehäuse hinein.
Der Kühler besteht aus einem großen Kupferblock mit mehreren Kupferlamellen und einer Heatpipe sowie einem großen Radiallüfter. Dieser ist am Ende der Karte angebracht und soll die kühle Luft aus dem Gehäuseinneren anziehen und dann über die Kupferlammellen wieder aus dem Gehäuse heraus blasen. Dies wird durch mehrere kleine Lüftungsschlitze auf dem Slotblech ermöglicht. Die gesamte Kühlkonstruktion macht nicht nur optisch, sondern auch funktionell einen sehr guten Eindruck. Das Kühlsystem ist sehr stabil und jedes einzelne Teil ist fest montiert. An der Verarbeitung gibt es, im Gegensatz zu der eher billig konstruierten Lüfter/Kühler-Kombination auf der Radeon-X1800- und -X1900-Serie, nichts zu meckern.
Die Bauteile sind von einer roten Plastikhülle umzogen, sodass der Luftsog die volle Wirkung erzielen kann und der Kühler vor äußeren Einflüssen geschützt ist. Die Farbe passt sich gut an das von ATi gewohnte Rot an. Dies gilt auch für die Farbe des Lüfters, der ebenfalls in der Signalfarbe produziert wird. Zudem ziert ein großes ATi-Logo die Kühlkonstruktion. Im Einsatz fällt zuerst das veränderte Startverhalten auf, welches auf der Radeon X1950 XTX stark an das einer GeForce 7900 GTX erinnert. Der Lüfter dreht für eine halbe Sekunde mit maximaler Drehzahl, regelt sich dann aber direkt herunter. Und was man dann hört – beziehungsweise eben nicht hört – ist schlicht und ergreifend nichts. Im Abschnitt Lautstärke dazu mehr.
Der GDDR4-Speicher wird auf dem High-End-Beschleuniger ebenso mit einem Kupferkühlkörper auf niedrigen Temperaturen gehalten wie die empfindlichen Spannungswandler. Die Rückseite des PCBs muss dagegen ohne jegliche Kühlung auskommen. ATi verbaut auf dem Referenzdesign der Radeon X1950 XTX zwei Dual-Link-fähige DVI-Anschlüsse (mit voller HDCP-Kompatibilität) sowie einen HDTV-Ausgang. Solange keine Last anliegt, taktet sich die die GPU auf 510 MHz und der VRAM auf 595 MHz herunter.