ATi FireStream für GPGPU?
Heutige Grafikkarten haben kurz ausgedrückt eine einzige Aufgabe: Bilder auf den Bildschirm zu produzieren. Und dies möglich schnell, unabhängig davon, ob nur der 2D-Desktop oder ein 3D-Spiel beziehungsweise eine andere 3D-Applikation berechnet werden muss.
Dass GPUs, welche nichts anderes als Stream-Prozessoren sind, mehr als nur Grafik ausgeben können, ist allerdings auch nichts Neues. So eignen sich sowohl Radeon- als auch GeForce-Beschleuniger hervorragend für spezielle Berechnungen, in denen viele Daten parallel berechnet werden müssen. In diesem Fall hat eine CPU schwer zu kämpfen, während GPUs dieselbe Aufgabe innerhalb kürzester Zeit erledigen können. GPGPU (General-Purpose Graphics Processing Unit) ist dabei das Zauberwort.
Passend dazu haben die Kollegen von Beyond3D auf einer FireGL-Grafikkarte eine interessante Entdeckung gemacht. So bietet der Treiber Unterstützung für eine „FireStream 2U“-Karte, die von einer herkömmlichen R580-GPU angetrieben wird. Die genauen Einträge lauten „FireStream 2U (R580 724E)“ sowie „FireStream 2U (R580 724F)“. Weiterhin stellen die Kollegen die Vermutung an, dass entsprechende Boards nicht für die Ausgabe von Grafik zuständig sind, sonder die oben erwähnten GPGPU-Berechnungen durchführen sollen.
Untermauern kann man diese Vermutung mit einem Dokument von der diesjährigen „Siggraph“, das eben diese GPGPU-Aufgaben beschreibt und dazu eine „close to the metal“-genannte API nutzt. Zudem hat ATi seit der Vorstellung der Radeon-X1000-Serie das Thema GPGPU des Öfteren in Präsentationen oder anderweitig aufgegriffen.
Wie entsprechende Karten, falls dies überhaupt der Wahrheit entspricht, aussehen werden, ist ebenso unbekannt wie auch interessant. Denkbar wären „GPGPU-Karten“ ohne einen einzigen Anschluss für ein Ausgabegerät, da solch eine Hardware logischerweise kein Bild erzeugen muss. Zudem wären verschiedene Konstellationen für den PCIe-Bus – PCIe x1, x2, x4, x8 und x16 – möglich, zusätzlich ein Verbund von mehreren GPGPU-Karten. Dies ist sogar sehr wahrscheinlich, da es kein großes Problem darstellt, parallel laufende Berechnungen auf mehrere Kerne aufzuteilen, um die Performance zu erhöhen.
Wie die FireStream 2U nun genau aussehen wird, kann man leider nur spekulieren. Interessant und eventuell zukunftsweisend ist das Thema jedoch allemal.