EU: Zu sicheres Vista gefährdet Wettbewerb
Während Microsoft-Sprecher bereits einen verspäteten Europa-Start für Windows Vista befürchtet haben, könnte dies nun tatsächlich eintreffen. Der Grund: Die Europäische Union könnte das Unternehmen auffordern, einige der neuen Sicherheitsfeatures aus dem Betriebssystem zu entfernen.
Microsoft hat viel getan, um Windows Vista deutlich sicherer zu machen als Windows XP, dessen Sicherheitslecks einer der Hauptgründe gegen PCs mit Windows-Betriebssystem sind und so auch in Apples Werbespots als Kaufgrund eines Macs verwendet werden. Zu den Verbesserungen zählen unter anderem eine überarbeitete „Windows Firewall“, der integrierte Spyware-Scanner „Windows Defender“, sowie die laut neuesten Meldungen einfach zu umgehende Benutzerkonten-Kontrolle (User Account Control, UAC).
Der EU jedoch sind manche der Features scheinbar ein Dorn im Auge. So würden die Funktionen die Konkurrenz unterbinden, was laut EU-Sprecher Jonathan Todd zu weniger Auswahl und Innovation im Sicherheitsmarkt führen und somit für den Endverbraucher ein höheres Sicherheitsrisiko bedeuten würde. So scheint man von Microsoft zu verlangen, die Absicherung des Betriebssystems anderen Softwareherstellern zu überlassen und den Wettbewerb offen zu halten.
Erich Andersen, Microsofts Associate General Counsel, befürchtet daher, dass die EU Microsoft dazu anhalten werde, einige der Funktionen zu entfernen. Man wolle auf jeden Fall versuchen, Windows Vista vollkommen gesetzeskonform auf den Markt zu bringen und dabei Einschränkungen zu umgehen, die ein erhöhtes Sicherheitsrisiko für europäische Kunden bedeuten würden. Eines der primären Ziele sei es, europäischen Unternehmen dieselbe Sicherheit zu bieten wie allen anderen auf der Welt.