IDF: Tigerton/Caneland verzögert sich weiter
Während die Core-Mikroarchitektur in den drei wichtigen Marktsegmenten Mobile, Desktop und 2-Sockel-Workstation/Server bereits Einzug gehalten hat, müssen die großen Maschinen auf diese noch länger warten. Laut neuesten Informationen wurde die Xeon-MP-(Multi-Processor)-Plattform Caneland zusammen mit dem Quad-Core-Prozessor Tigerton um ein Quartal nach hinten verschoben.
Caneland (Plattform), Tigerton (CPU), Clarksboro (Chipsatz) lauten die Codenamen, die die betagte Truland-Plattform mit Twin Castle-Chipsatz und dem zuletzt vorgestellten Tulsa-Prozessor (Xeon 7100) – der letzten Netburst-CPU – ablösen soll. Ursprünglich für das zweite Quartal 2007 geplant, soll der Quad-Core-Prozessor und Tulsa-Nachfolger Tigerton mit seinem 1066 MHz schnellen Frontside-Bus nun im dritten Quartal 2007 erscheinen. Zusammen mit dem auf der Core-Architektur basierenden Prozessor wird es auch einen neuen Sockel für die Xeon-MP-Plattform geben.
Der Chipsatz hört auf den Codenamen Clarksboro und soll über vier getrennte Frontside-Bus-Anschlüsse für vier Sockel und Support für FB-DIMM DDR2-667 verfügen und erlaubt damit den leichten Aufbau von Systemen mit insgesamt 16 realen Prozessorkernen. Ein 64 MB großer, im Chipsatz integrierter Snoop-Filter-Cache soll die Cachekohärenz beschleunigen und Konfliktsituationen am Frontside-Bus verringern. Dementsprechend könnte ein Tigerton somit über einen in der Summe 16 MB großen Cache (möglicherweise als 2x 8 MB organisiert) verfügen.
Der Tigerton samt Caneland-Plattform ist ein „relativ“ junges Produkt. Lange Zeit sollte Whitefield auf der Reidland-Plattform das Zepta von Tulsa und Truland übernehmen. Whitefield als Quad-Core-Prozessor hätte dabei auf das bereits länger angedachte Common Serial Interface (CSI) setzen sollen und möglicherweise gar einen integrierten Memory-Controller (IMC) besessen. Das Projekt wurde im November 2005 jedoch gestrichen bzw. pausiert und Tigerton/Caneland trat an seine Stelle. Reidland hätte gar Anfang 2007 erscheinen sollen. Zumindest bei den großen Servern hat Intel (außer dem nicht in der x86-Liga spielenden Dual Core Itanium 2 „Montecito“) dem AMD Opteron 82xx damit vorerst nichts entgegen zu setzen.