Knapp 60 Prozent der Deutschen im Netz
60 Prozent der Deutschen sind mittlerweile im Internet unterwegs. Zumindest nach der aktuellen ARD/ZDF-Online-Studie 2006, die in diesem Jahr zum zehnten Mal erhoben worden ist, und dem Internet den Titel des „am schnellsten wachsenden Medium“ zugesteht.
So waren 1997 6,5 Prozent der Deutschen im Internet aktiv, mittlerweile stieg die Anzahl auf 59,5 Prozent, wovon 38,6 Million Erwachsene sind. Das Wachstum gegenüber dem Vorjahr beträgt 1,6 Prozent. Die höchsten Zuwachsraten weisen die über 50-Jährigen auf, bei denen auch das größte Potenzial für das zukünftige Internetwachstum abzusehen ist: 60 Prozent der 50- bis 59-Jährigen nutzen inzwischen das Internet (2005: 56,5 Prozent). Unter den über 60-Jährigen, den so genannten „Silver Surfern“, ist bereits jeder Fünfte (20,3 Prozent) im Netz.
Immer größer werdender Beliebtheit erfreuen sich multimediale Angebote wie etwa Videos. Zumindest schauen knapp ein Viertel der Nutzer gelegentlich Videos oder nutzen Online-TV-Angebote. Podcasts spielen jedoch noch eine geringe Rolle: lediglich sechs Prozent nutzen Audio-Podcasts, drei Prozent Video-Podcasts.
Auch bedingt durch die zunehmende Attraktivität multimedialer Anwendungen verbringen die Deutschen immer mehr Zeit im Netz: Im Schnitt widmet sich jeder Erwachsene täglich 48 Minuten (2005: 46 Minuten) dem Internet. Parallel zur Zunahme der Internetnutzung bleibt der Fernseh- und Hörfunkkonsum mit 235 Minuten bzw. 186 Minuten täglich stabil. Das heißt: Der Medienkonsum steigt weiter an, das Internet ist auf Platz 3 der tagesaktuellen Medien fest etabliert.
Die Verantwortlichen von ARD und ZDF ließen verlauten, dass sie den Trend berücksichtigen wollen. So sollen etwa Online-Angebote wie „ZDFmediathek“ weiter ausgebaut werden. Ebenso soll für weniger versierte Nutzer der Zugang erleichtert werden – beispielsweise durch vermehrt barrierefreie Webseiten.
Für die Studie wurden bundesweit 1.820 Erwachsene befragt. Die Ergebnisse sind in der neuesten Ausgabe der Fachzeitschrift „Media Perspektiven“ (MP 8/2006) dokumentiert oder als .pdf-Datei auf den Webseiten von Media Perspektiven sowie beim ZDF und dem Bayerischen Rundfunkt abrufbar.