Microsoft stellt im Rahmen der Entwicklung von Windows Vista (ehemals Codename „Longhorn“) mit dem Erreichen des „Release Candidate 1“-Meilensteins des Entwicklungsprozesses seinen technischen Betatestern (TechBeta) erstmalig mehr Sprachversionen als Englisch, Deutsch und Japanisch zur Verfügung.
Mit Build 5600 von Windows Vista werden darüber hinaus Arabisch, Französisch und Spanisch angeboten. Es ist davon auszugehen, dass diese Sprachversionen in den kommenden Wochen für MSDN- und TechNet-Abonnenten sowie drei Millionen Menschen im Rahmen des Customer Preview Program (CPP) kostenlos für einen Test zur Verfügung stehen werden.
Der Windows Vista Release Candidate 1 – eine der letzten Vorabversionen auf dem Weg zum fertigen Produkt – macht insgesamt einen guten Eindruck und weiß durch eine hohe Performance und Reaktionsschnelle im Vergleich zur Beta 2 sehr zu überzeugen. Obwohl schwiegende Fehler, die in (Programm-)Abstürze resultieren, kaum mehr vorhanden sind, wird man an vielen Stellen noch auf kleine Fehler stoßen. Problematisch für ein Produkt im RC1-Stadium ist dagegen eher die Tatsache, dass noch immer nicht alle Komponenten des Betriebssystems in Position sind: Der Startbildschirm besteht nur aus einem Ladebalken ohne Logo, der neuen mit Robert Fripp aufgenommen Sounds sind ebenso wenig vorhanden wie das „Windows Mobile Device Center“ für die Synchronisation mit Windows Mobile basierten PocketPCs und Smartphones.
Unterdessen machen neue Bilder von Vista die Runde, die Hoffnung auf ein weiteres Theme neben Aero Glass schüren. Die Echtheit der Bilder ist noch nicht endgültig geklärt und die Versionsnummer ist äußerst schlecht zu erkennen. Mit gutem Willen lässt sich ein Windows Vista (TM) erahnen.
Für die Aktualität der Screenshots spricht die Aufnahme der Systemsystemsteuerung (drittes Bild) und des Startmenüs (zweites Bild). Insbesondere bei letzterem sind bereits die neuen Icons von Office 2007 zu erkennen, die bisher in keiner den Testern zugänglichen Betaversion eingesetzt werden. Bild vier scheint die Darstellung des eigenen Musik-Archivs zu sein, ist mit Music Library überschrieben und in dieser Form noch in keiner Vista-Version präsent. Die Darstellung des Sidebars dagegen ähnelt früheren Windows-Vista-Version, die externen Testern jedoch nie zur Verfügung gestellt wurde. Die Sidebar-Steuerung vom Windows Media Player (auf den letzten beiden Bildern sichtbar) wurde schon in offiziellen Windows Vista-Videos von Channel 9 gezeigt, wurde jedoch in bisher jeder Testversion vermisst.
Die Hoffnung auf ein neues Vista-Skin wird durch den Beta-Test von Windows XP (Codename Whistler) gestützt. Dort hatte Microsoft völlig überraschend mit Beta 2 das heutige Luna-Oberfläche (Blau/Silber/Olive) in das Betriebssystem integriert. Gegen ein ähnliches Vorgehen bei Vista spricht der aktuelle Entwicklungsstand: RC1 ist deutlich näher an der fertigen Version und große Änderungen sollten allgemein vermieden werden. Anderseits hat Microsoft immer wieder bestätigt, dass das User Interface (UI) von Vista noch nicht vollends fertig sei.