Asus Silent-Square Pro im Test: Potente Kühlorange aus Fernost
2/5Kühler im Detail
Wie beim Scythe Mine halten wir auch mit dem Silent-Square Pro einen Kühler mit zentralem, von zwei Kühltürmen eingeschlossenen Lüftersetup in den Händen. Dabei vertraut der schicke Asus-Kühler auf immerhin fünf U-förmig aufgebogene 6-mm-Heatpipes, die an der kupfernen Wärmeaufnahme zusammenlaufen. Darauf aufgesteckt zählen wir pro Kühlturm 35 Aluminiumlamellen mit je zwei Millimeter Spaltabstand.
Der mittig eingebaute 92-mm-Lüfter der Marke Sunon gehört mit seinen maximal 2500 U/min zu den Vertretern der forscheren Gangart und ist Anhängern möglichst leiser Rechenknechte zurecht ein Dorn in Auge, wie sich im späteren Betrieb zeigt. Lobenswerterweise stockt Asus aber den Lieferumfang um eine äußerst schicke 3,5-"-Drehpoti-Lüftersteuerung auf, mit deren Hilfe die Drehzahl im Bereich von 5 bis 12 Volt stufenlos zu justieren und anhand des in Blau hintergrundbeleuchteten Displays digital zu verfolgen ist. Leider lässt sich anhand der mitgelieferten Technik und Kabel damit nur ein Ventilator steuern und überwachen.
Etwas seltsam mutet derweil die Tatsache an, dass Asus die in Orange lackierte Metallabdeckung, die dem Silent-Square Pro seinen optischen Pepp verleiht, mit Spezialschrauben am Kühlkörper fixiert. Möglicherweise möchte der Hersteller verhindern, dass neugierige Käufer den Kühler sezieren oder einen Lüfterwechsel vornehmen. Unterdessen können wir über die Qualität des mit gut 800 Gramm trendgemäß sehr schwer geratenen Probanden nur positive Worte äußern - hier braucht sich Asus nicht vor Thermalright und Co. zu verstecken.
Montagebesonderheiten
Der Asus Silent-Square Pro gehört dieser Tage zu den wenigen Multiplattform-Kühlern, die mit ihrem Montagesystem auf eine fest verschraubte Rückplatten-Lösung setzen. Leider ersetzt dieses wesentlich sicherere, aber auch aufwändigere System nicht nur die kritischen Intel Sockel 775 Push-Pins, sondern auch die übrigen Retention-Vorrichtungen der unterstützten Sockel 478, 754, 939, 940 sowie AM2 und macht damit den Mainboardausbau übergreifend zur Bedingung. Unverständnis erweckt daher die Beschreibung der Asus-Produktseite, welche zur Kühlermontage Folgendes zum Besten gibt:
The patented retention module enables easy installation in three simple steps even without removing the motherboard from the system or memory modules from the board and regardless of the processor platform.
Weiterhin überrascht das äußerst facettenreiche Kleinteil-Repertoire, welches zur Installation des Kühlers beiliegt und das gründliche Studieren der Montageanleitung, die leider trotz deutschsprachiger Fassung im Detail keine wirkliche Hilfestellung geben kann, voraussetzt.
Die Montage vollzieht sich am Sockel 775 beispielsweise wie folgt: Im ersten Schritt wird das spezifische Asus-Retention-Modul mit Hilfe der sehr gut isolierten Rückplatte, vier Kunststoff-Abstandhaltern sowie Schrauben und dem schwarzen Metall-Montage-Rahmen aufgebaut und der 4-Punkt-Arretierungsbügel ins Kühlerlayout eingelegt. Nun ist der so ausgestattete Silent-Square auf die mit Wärmeleitpaste benetzte CPU zu setzen und auszurichten, die Haken des Retention-Modul-Rahmens in die Ösen des Bügels einzufädeln und der Kühler mit dem Herunterdrücken des Bügel-Hebels zu fixieren. Bei AMD-Systemen sind nur zwei Schrauben vonnöten.
Leider verfügt der Silent-Square Pro nur auf dem Sockel 775 aufgrund der Anordnung der Mainboard-Mounting-Holes über eine freie Ausrichtbarkeit in alle Himmelsrichtungen. Sofern sich die Möglichkeiten ergeben, ist die Blasrichtung des Lüfters unbedingt zur Gehäuserückwand zu wählen. Alternativ ist lediglich die Luftstromführung zum Netzteil empfehlenswert.
Mit einer Bauhöhe von 140 mm und dem recht kompakten Kühlerdesign sollten Inkompatibilitäten im Allgemeinen kaum vorkommen. Hinsichtlich der Gehäusebreite ist ein Abstand zwischen Mainboardoberfläche und Seitenwand von etwa 145 mm ausreichend. Eine informierende Liste zur Mainboardkompatibilität hält Asus unterdessen sogar bereit.