ATi Radeon X1900 XT mit 256 MB im Test: Auch die Hälfte kann schnell sein
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ATi Radeon X1900 XT 256 MB
nVidia hat mit der GeForce 7950 GT eine Grafikkarte im Programm, die versucht, mehrere Käuferschichten zugleich anzusprechen. Der Preis ist annehmbar, die Leistung ist hoch, HDCP inklusive Key-ROM ist standardmäßig integriert und ein 512 MB großer VRAM für hohe Auflösungen sind vorhanden – ohne Zweifel nicht einfach, dieses Geschoss zu übertrumpfen. Um es doch schaffen, greift ATi zu einem ehemaligen High-End-Beschleuniger, einer Radeon X1900 XT, und halbiert den VRAM auf 256 MB; fertig! Der Preis solch einer Grafikkarte, die in mehreren Online-Shops problemlos zu bekommen ist, rangiert derzeit bei etwa 240 Euro
Das PCB der Radeon X1900 XT 256 MB entspricht komplett dem einer herkömmlichen Radeon X1900 XT sowie dem etwas schnelleren Modell Radeon X1900 XTX. Das rote PCB misst eine Länge von 23 cm und fällt damit recht groß aus, passt aber dennoch in alle gängigen Gehäuse hinein. Die Spannungswandler werden von einem kleinen Passivkühler auf niedrigen Temperaturen gehalten, während die Rückseite des PCBs ohne jegliche Temperaturmaßnahmen auskommen muss.
Auch wenn bei vielen potenziellen Käufern die Hoffnung aufkeimte, ATi würde auf der Radeon X1900 XT mit 256 MB dasselbe Kühlsystem wie auf der Radeon-X1950-Serie verbauen, hat sich das Unternehmen leider anders entschieden. Das Kühlsystem gleicht optisch der gewohnten Kühler-Lüfter-Kombination der Radeon X1900 XT sowie Radeon X1900 XTX. Der Dual-Slot-Kühler beherbergt einen 6,5 cm großen Radiallüfter, der die Luft durch die aus Kupfer gefertigten Kühllammellen aus dem Inneren des Gehäuses anzieht, über die GPU leitet und anschließend durch die Lüftungsschlitze auf dem Slotblech herausbläst.
Zusätzlich sitzt eine massive Kupferplatte auf der GPU, die die Wärmeabgabe verbessern soll. Der Lüfter hat nicht nur optisch, sondern leider auch vom Geräuschverhalten viele Ähnlichkeiten mit der Radeon X1900 XT. ATi hat die Lüftersteuerung zwar hörbar verändert, optimal ist diese aber noch lange nicht. Das laute „Sirren“ fällt weg, dafür brummt der Radiallüfter aber noch unangenehm vor sich her. Ebenfalls auffällig ist, dass der Lüfter nun nicht mehr stufenlos, sondern mit drei verschiedenen Umdrehungszahlen arbeitet – dies ist vor allem im 3D-Modus vorteilhaft. Der GDDR3-Speicher von Samsung, der mit einer Zugriffszeit von 1,2 ns produziert wird, ist in das Kühlkonzept miteinbegriffen.
Auf dem Slotblech sind die zwei typischen Dual-Link-fähigen DVI-Anschlüsse verbaut, damit entsprechend große Bildschirme auch in sehr hohen Auflösungen wie 2560x1600 angesprochen werden können. Ein HDCP-Key-ROM ist von Haus aus allerdings nicht integriert. Der HDTV-Ausgang ist mit ViVo-Funktionen ausgestattet und kann somit vielschichtig verwendet werden. Im 2D-Modus taktet sich die Radeon X1900 XT 256 MB auf 500 MHz beziehungsweise 595 MHz herunter, um zusätzlich Strom sparen zu können.