Sieben DVD-Brenner im Test: Mehr als nur schnelles Brennen
10/22Benchmarks
Um die Performance der Laufwerke im täglichen Gebrauch zu ermitteln, schicken wir jedes einzelne Modell durch einen mehr oder weniger praxisnahen Testparcours.
Kompatibilität
Den Anfang macht ein allgemeiner Kompatibilitätstest. Dabei wird zunächst jedes Laufwerk mit einer zu Zeitpunkt des Tests aktuellen Firmware ausgestattet. Anschließend muss jeder Brenner eine Reihe an Rohlingen in deren angegebenen Brenngeschwindigkeit – soweit vom Laufwerk unterstützt – vollständig beschreiben. Zu guter Letzt müssen diese Rohlinge auch einwandfrei ausgelesen werden können. Die Palette an Rohlingen reicht dabei von namhaften Herstellern wie Verbatim oder Fujifilm bis hin zu NoName-Medien, die mit einem sehr niedrigen Preis aufwarten können. Manche dieser Billig-Rohlinge stammen dabei vom selben Fließband wie die teureren Markenrohlinge. So besitzen die getesteten „MovieStyle“-Rohlinge von „01ne“ wie auch die Smiley-DVD-R den selben Mediencode wie entsprechende Verbatim-DVD-R-Medien gleicher Geschwindigkeit. Leider sagt das aber nicht viel über die Medienqualität aus und so kann es passieren, dass die Kompatibilität der Laufwerke zu den Silberlingen markenabhängig unterschiedlich ausfällt.
Kann ein Medium nicht erfolgreich gebrannt oder nach dem Brennvorgang nicht vollständig ausgelesen werden, so erfolgt ein zweiter Brennversuch. Kann auch dieser Versuch nicht erfolgreich beendet werden, gilt der Test als gescheitert und das Laufwerk wird zu dem entsprechenden Datenträger als inkompatibel eingetragen. Es ist allerdings möglich, dass die Rohlingsorte bei verminderter Geschwindigkeit dennoch zu dem getesteten Brenner kompatibel ist. Erlaubt ein Laufwerk darüber hinaus auch eine höhere als die auf dem Rohling angegebene Brenngeschwindigkeit, so wird diese in einem zusätzlichen Durchgang getestet. Kann der Datenträger danach einwandfrei vom Laufwerk ausgelesen werden, wird diese Geschwindigkeit in die Tabelle eingetragen. So sollen sich beispielsweise manche Single-Layer-Rohlinge im Falle des Plextor PX-760A über 18-fache Brenngeschwindigkeit freuen dürfen, was in einem solchen Falle nicht unerwähnt bleiben soll.
- CD-R
- Maxell (Geschwindigkeit: 48x, Mediencode: n/a)
- CD-RW
- Verbatim (Geschwindigkeit: 32x, Mediencode: „n/a“)
- DVD+R
- Datawrite, „Titanium“ (Geschwindigkeit: 16x, Mediencode: „PRODISC R04“)
- Fujifilm (Geschwindigkeit: 16x, Mediencode: „PRODISC R05“)
- TDK (Geschwindigkeit: 16x, Mediencode: „TDK 003“)
- Verbatim (Geschwindigkeit: 16x, Mediencode: „MCC 004“)
- DVD+R DL
- Ricoh (Geschwindigkeit: 8x, Mediencode: „RICOHJPN D01“)
- DVD+RW
- Traxdata (Geschwindigkeit: 8x, Mediencode: „RITEK 008“)
- DVD-R
- 01ne, „MovieStyle“ (Geschwindigkeit: 8x, Mediencode: „MCC 02RG20“)
- Fujifilm (Geschwindigkeit: 16x, Mediencode: „ProdiscF02“)
- NoName, „Smiley“ (Geschwindigkeit: 16, Mediencode: „MCC 03RG20“)
- NoName, „White“ (Geschwindigkeit: 8x, Mediencode: „CMC MAG. AE1“)
- TDK (Geschwindigkeit: 16x, Mediencode: „TTH02“)
- Verbatim (Geschwindigkeit: 16x, Mediencode: „MCC 03RG20“)
- DVD-R DL
- Verbatim (Geschwindigkeit: 4x, Mediencode: „MKM 01RD30“)
- DVD-RW
- Verbatim (Geschwindigkeit: 6x, Mediencode: „MKM 01RW6X01“)
LG GSA-H10N |
LiteOn SHM-165P6S |
NEC ND-4571A |
Plextor PX-750A |
Plextor PX-760A |
Samsung SH-S162L |
Samsung SH-W163A |
|
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Firmware-Version | JL11 | MS0P | 1-02 | 1.03 | 1.04 | TS04 | TS01 |
CD-R | |||||||
Maxell | ✓ | ✓ | ✓ | ✓, (40x) | ✓ | ✓ | ✓ |
CD-RW | |||||||
Verbatim | ✓ | x, 16x | ✓ | ✓, (24x) | ✓, (24x) | ✓ | ✓ |
DVD+R | |||||||
Datawrite | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | x, 8x |
Fujifilm | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
TDK | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
Verbatim | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓, 18x | ✓ | ✓ |
DVD+R DL | |||||||
Ricoh | ✓ | ✓ | ✓ | x, 2,4x | ✓ | ✓ | ✓ |
DVD+RW | |||||||
Traxdata | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
DVD-R | |||||||
MovieStyle | ✓ | ✓ | ✓, 12x | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
Fujifilm | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | x, 8x | x, 8x |
Smiley | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
White | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
TDK | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
Verbatim | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
DVD-R DL | |||||||
Verbatim | ✓, 6x | ✓ | ✓, 6x | ✓, 6x | ✓, 6x | ✓ | ✓ |
DVD-RW | |||||||
Verbatim | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
Diese Tabelle sagt in einigen Fällen leider nur die halbe Wahrheit. Während die mögliche 6x-Geschwindigkeit für Verbatims eigentlich für 4x spezifizierte „Dual Layer DVD-R“-Medien als eindeutiges Plus für LG, NEC und Plextor gewertet werden kann und muss, kam es bei allen Laufwerken zu anderweitigen Auffälligkeiten. So ist der SHM-165P6S von LiteOn mit den wiederbeschreibbaren „CD-RW Ultra Speed +“-Rohlingen von Verbatim nicht einhundertprozentig kompatibel und bietet einem als einzige Option die 16-fache Brenngeschwindigkeit an. Laut Datenblatt müsste er mit 24x schreiben können und auch langsamere Geschwindigkeiten wären sicher nicht von Nachteil gewesen. Auch weigert der Brenner sich, 16x-Medien langsamer als mit 6x zu brennen. Will man diese, aus welchem Grund auch immer, mit vierfacher Geschwindigkeit verwenden, ist ein anderes Laufwerk nötig.
Letzteres gilt ebenso für Plextors PX-760A. Dieser hat uns darüber hinaus weitere Kopfschmerzen bereitet. So bietet er zwar bei Verbatims DVD+R die groß beworbene 18x-Geschwindigkeit an, jedoch brennt er die DVD ab etwa 38 Prozent Fortschritt mit hörbar niedrigerer Geschwindigkeit. Bei MovieStyle-DVD-R-Medien ist ebenfalls die Maximal-Einstellung vorhanden (8x), gebrannt wird der Rohling dann aber vermutlich mit 4x, da die benötigte Zeit der von 4x-Medien entspricht. Dies ist nicht unbedingt ein Nachteil, da der Brenner die Geschwindigkeit während des Brennvorgangs drosselt, wenn er zu ungenau wird. Auf diese Weise ist selbst ein vemeintlich schnell gebrannter Rohling anschließend noch gut lesbar. Die Frage ist allerdings, warum es überhaupt die schnelleren Einstellungen gibt, wenn sie nicht genutzt werden. Als nicht „Ultra Speed +“-kompatibles Laufwerk weist der PX-760A auch bei den CD-RW-Datenträgern von Verbatim eineBesonderheit auf: Der Rohling lässt sich ausschließlich bei der maximalen Geschwindigkeit des Laufwerks brennen, andere Einstellungen gibt es nicht. Allerdings haben wir es in zehn Versuchen nicht einmal hinbekommen, dass das Laufwerk den Datenträger anschließend selbst ohne CRC-Fehler auslesen konnte. Andere Laufwerke hingegen konnten es problemlos. Die gebrannten CD-RWs anderer Laufwerke konnte der PX-760A aber ebenfalls anstandsfrei lesen.
Der PX-750A konnte die getesteten DVD-RW-Medien nur bei maximaler Geschwindigkeit verarbeiten. Ein ganz anderes Bild war bei Ricohs Double Layer DVD+R zu finden. Nur die Minimaleinstellung war anwählbar, obwohl das Laufwerk für 6x und der Rohling für 8x freigegeben sind. Samsungs Laufwerke hatten diesbezüglich ähnliche Probleme bei Fujifilms DVD-R-Scheiben. Sie durften nur mit 8x gebrannt werden. Der SH-W163A war außerdem mit der 16x-Freigabe der Datawrite-Rohlinge unzufrieden und bot maximal 8x an. LGs Laufwerk kam mit allen Medien sehr gut zurecht, erkannte aber häufig einen Rohling nicht beim ersten Einlegen. Erst nachdem die Lade ein zweites Mal geöffnet und geschlossen wurde, wurde der Datenträger angezeigt. Zu guter Letzt ist auch NECs Laufwerk nicht tadellos. Bei jedem Brennen eines Dual/Double-Layer-Rohlings kam es beim Layerwechsel zum Leerlauf des Datenpuffers, was aber Dank „Buffer Underrun“-Technologie keine größeren Probleme, sondern nur eine leichte Verzögerung im Brennvorgang bedeutete.
Weitere Tests zu verschiedenen Laufwerken und Rohlingen finden interessierte Leser in Frys Sammelthread „DVD-Rohlinge + Brenner“ im Forum. Wer selbst bereits Erfahrungen mit inkompatiblen Rohlingen oder perfekter Harmonie zwischen Brenner und Rohling machen konnte, sei dazu ermutigt, sein Wissen in den Thread einzubringen, so dass andere Leser ebenfalls davon profitieren können.