Sieben DVD-Brenner im Test: Mehr als nur schnelles Brennen

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Pierre Wisnia
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Brennqualität

Von einer ausführlichen Analyse des gebrannten Materials möchten wir wie in den vergangenen DVD-Brenner-Tests absehen. So wäre für eine aussagekräftige Beurteilung der Brennqualität eine Untersuchung im Labor vonnöten. Diese wiederum hat leider einen sehr stolzen Preis, der sich mit dem Nutzen des Tests nicht decken würde.

Eine alternative Methode wären Tests mit Programmen wie „KProbe2“, „Nero CD/DVD-Speed“ oder dem „Q-Check“ aus den „Plextools“, die den Plextor-Brennern beigelegt sind. Allerdings ist eine solche Analyse äußerst umstritten und auch bei uns schwankten die Ergebnisse hier sehr stark, da unterschiedliche Laufwerke unterschiedlich lesen. So kam es in einem probeweisen Durchgang mit vier auslesenden Laufwerken tatsächlich zu vier verschiedenen Ergebnissen. Während der ND-4571A von NEC sehr hohe Fehlerraten anzeigte, die das in den Tests festgelegte Maximum teilweise um mehr als das 400-fache überschritten, fand der LiteOn SHM-165P6S „nur“ das fünffache des Fehler-Maximums.

Interessanterweise war der LiteOn-Brenner das Laufwerk, das den Rohling vorher beschrieben hat. Es scheint als wenn DVD-Brenner ähnlich wie Menschen ihre eigene Handschrift am besten lesen können. Leider unterstützen fünf der sieben Testlaufwerke die Untersuchung mit Nero CD/DVD-Speed nicht vollständig – bei Einsatz der Geräte von LG, Plextor und Samsung blieb die Start-Schaltfläche des Qualitätstests ausgegraut, so dass der Test nicht gestartet werden konnte. Somit scheidet auch die Möglichkeit aus, die Rohlinge mit den Laufwerken zu testen, die sie gebrannt haben.

Lautstärke

Ein wichtiger Aspekt beim Kauf eines Produkts – speziell im PC-Bereich – stellt heuzutage nicht nur die Leistung des Gerätes dar, sondern auch die Lautstärke, mit der das Gerät zu Werke zieht. In Zeiten, da der PC Einzug in das Wohnzimmer halten will und immer mehr Anwender Wert auf einen möglichst leisen Rechner legen und dafür auch gerne den einen oder anderen Euro extra zahlen, kommen auch die Hersteller optischer Laufwerke nicht um die Verringerung der Betriebslautstärke ihrer Produkte herum. Ausgehend von dieser Prämisse haben wir uns mit einem Voltcraft Schallpegelmessgerät „SL-100“ bewaffnet und den Schallpegel der einzelnen Laufwerke gemessen.

Schallpegelmessgerät SL-100
Schallpegelmessgerät SL-100

Bevor wie zu den Ergebnissen kommen, seien noch einige Daten zur Testumgebung genannt. Idealerweise müsste ein solcher Lautstärketest in schallreduzierten Räumlichkeiten durchgeführt werden, so dass keine weitere Geräuschquelle Einfluss auf das Ergebnis nehmen kann. Leider stehen uns solcherlei Räumlichkeiten nicht zur Verfügung. Die Laufwerke werden daher in einer normalen Arbeitsplatzumgebung getestet, jedoch wird versucht, Nebengeräusche wie Straßenlärm auf ein Minimum zu reduzieren, indem der Test nachts durchgeführt wird. Auch das Testsystem selbst wird auf eine minimale Geräuschabgabe optimiert. So werden der CPU- und Grafikkartenlüfter per Adapter von zwölf auf fünf Volt gedrosselt und die Festplatten sind entkoppelt und gedämmt. Gehäuselüfter werden für den Lautstärketest komplett deaktiviert. Auf diese Weise erzeugt das System eine durchschnittliche Gesamtlautstärke von etwa 30 dB(A) im Desktopbetrieb. Um 2.00 Uhr nachts bei subjektiv empfundener Stille, wenn sämtliche Geräuschquellen ausgeschaltet sind, misst das SL-100 zwischen 26 und 27 dB(A). Hilfreich bei der Bewertung der Ergebnisse: Ein Anstieg des Schalldruckpegels um drei Dezibel ist deutlich wahrnehmbar, bei einem Anstieg um etwa zehn Dezibel wird vom Menschen eine Verdopplung der Lautstärke empfunden. Differenzen unter drei Dezibel hingegen sind für die meisten Menschen nur im direkten Vergleich erkennbar.

Für den Test wird das zu prüfende Laufwerk in das Gehäuse eingebaut. Das Schallpegelmessgerät wird mittels Stativ im Abstand von exakt 50 Zentimetern zur Gehäusefront aufgestellt. Mit Hilfe von Nero CD/DVD Speed wird das Laufwerk auf die maximale Geschwindigkeit beschleunigt und der dabei erreichte Schallpegel festgehalten. Da das Laufwerk aber eher selten bei maximaler Geschwindigkeit arbeitet, messen wir zusätzlich die Lautstärke, die das Laufwerk bei der Wiedergabe eines Filmes von DVD erzeugt. Hierzu wird das zweite Kapitel des Films „Riddick: Chroniken eines Kriegers“ – die Verfolgungsjagd auf dem Eisplaneten – abgespielt und über die Dauer von zwei Minuten der durchschnittliche Schallpegel festgehalten.

Wichtig: Die gemessenen Angaben beziehen sich auf das gesamte Testsystem.

Lautstärke – DVD-Video
    • LiteOn SHM-165P6S
      33,2
    • Samsung SH-S162L
      33,4
    • Samsung SH-W163A
      33,5
    • LG GSA-H10N
      37,2
    • NEC ND-4571A
      37,4
    • Plextor PX-750A
      41,2
    • Plextor PX-760A
      44,5
Einheit: dB(A)

Will man sich in aller Ruhe einen DVD-Film am heimischen PC ansehen, so sollte natürlich kein nervendes Rauschen den Filmgenuss trüben und den Benutzer zur Verwendung von Kopfhörern zwingen. Genau dies ist aber bei beiden Plextor-Laufwerken der Fall. Mit unserem Testfilm stieß der PX-760A teilweise sogar in Regionen jenseits von 45 Dezibel vor und macht damit schon beinahe der Maximallautstärke des LG GSA-H10N Konkurrenz - ein schockierendes Ergebnis. Auch der kleinere Bruder überschreitet im DVD-Betrieb die 40-Dezibel-Marke deutlich und disqualifiziert sich somit für den Einsatz in einem Media-Center-PC. Besonderes Lob hingegen haben sich der LiteOn SHM-165P6S und Samsungs SH-S162L in dieser Disziplin verdient. Mit etwas über 33 Dezibel waren sie zwar deutlich vom Grundgeräusch des PCs zu unterscheiden, fallen aber gar nicht mehr ins Gewicht, sobald auch nur ein leiser Ton im Film zu hören ist.

Lautstärke – maximal
    • LG GSA-H10N
      46,1
    • Samsung SH-W163A
      46,7
    • LiteOn SHM-165P6S
      46,9
    • Samsung SH-S162L
      48,1
    • Plextor PX-760A
      48,9
    • NEC ND-4571A
      49,0
    • Plextor PX-750A
      49,0
Einheit: dB(A)

Bei der maximalen Lautstärke sind es ebenfalls die Plextor-Laufwerke, die „den Ton angeben“ – gemeinsam mit NECs ND-4571A. Allerdings ist das Feld hier dicht beieinander, so dass die Unterschiede zwischen den Laufwerken ziemlich verschwimmen. Allgemein könnte man sich aber etwas mehr Laufruhe wünschen. Interessant ist darüber hinaus das Verhalten des LiteOn SHM-165P6S nach dem Auslesen des Datenträgers: Die meisten Laufwerke lassen das eingelegte Medium noch eine oder zwei Minuten in einer gesenkten Geschwindigkeit im Leerlauf rotieren. So ist es auch hier, doch beschleunigt LiteOns Brenner den Datenträger erst für etwa fünf Sekunden, um ihn dann in die langsameren Leerlaufrunden zu schicken.

Anzumerken ist noch, dass Plextor mit den Plextools Professional eine Möglichkeit mitliefert, einen Leisetreter aus dem Radaubruder PX-760A zu machen. So kann der Benutzer in den Drive Settings den SilentMode aktivieren und eine maximale Lese- und Schreibgeschwindigkeit für CDs und DVDs einstellen. Auch auf die Zugriffszeit sowie die Geschwindigkeit des CD-Fachs lässt sich Einfluss nehmen. Ob diese Softwarebremse aber ein ausreichender Ersatz für ein ohnehin ruhigeres Laufwerk darstellt, darf jeder für sich selbst entscheiden.

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