Sieben DVD-Brenner im Test: Mehr als nur schnelles Brennen

 22/22
Pierre Wisnia
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Fazit

Alles in Allem haben wir insgesamt nur wenig Grund zur Kritik. Nur vereinzelt ist ein Laufwerk durch extrem schlechte Leistungen aufgefallen. Die Brenn- und Lesezeiten gehen größtenteils in Ordnung und die festgestellten Inkompatibilitäten, sofern vorhanden, können durch zukünftige Firmwareupdates behoben werden. Und was nicht so leicht durch eine aktualisierte Firmware behoben werden kann, wird eventuell im Nachfolger umgesetzt, von denen außer Plextor jeder Hersteller inzwischen mindestens einen zu bieten hat. Doch wollen wir noch einmal die Ergebnisse des Tests Revue passieren lassen und die Laufwerke einzeln bewerten.

Sieben Laufwerke
Sieben Laufwerke

LG GSA-H10N

Wenn ein Laufwerk als Sieger dieses Tests gekürt werden kann, ist es LGs GSA-H10N. Nicht nur, dass es mit jedem Rohling perfekt harmoniert, es gewinnt auch den Großteil der einzelnen Disziplinen und wird nur selten auf hintere Ränge verdrängt. LG ist einer der Vorreiter im Umgang mit DVD-RAM und so verwundert es nicht, dass der H10N das erste angekündigte PC-Laufwerk war, das die Unterstützung für 12x DVD-RAM mitbringen sollte.

LG GSA-H10N
LG GSA-H10N

In unserem Test hinterließ dieser Teil allerdings einen durchwachsenen Eindruck. Zwar konnte der H10N von allen getesteten Laufwerken am schnellsten auf die DVD-RAM schreiben, jedoch kam es beim Lesen nicht an die Konkurrenz heran. Dafür kann das Laufwerk durch seine Laufruhe bei hohen Geschwindigkeiten überzeugen und auch einen DVD-Film kann man sich ohne Kopfhörer damit ansehen. Nervig hingegen ist seine Eigenschaft, den eingelegten Datenträger hin und wieder erst beim zweiten Schließen der Lade zu erkennen. Dennoch: Wer Wert auf ein möglichst schnelles Laufwerk legt, kann beim H10N bedenkenlos zugreifen. Inzwischen ist mit dem GSA-H12N auch ein Nachfolgemodell auf dem Markt erschienen, welches die maximale Brenngeschwindigkeit bei Single-Layer-Medien von 16x auf 18x steigert, sonst aber keine Verbesserungen zum H10N bietet.

LiteOn SHM-165P6S

Zweiter Sieger ist der SHM-165P6S von LiteOn. Er ist vor allem für den Einsatz in Media-Center PCs geeignet, da er während der Filmwiedergabe von DVD nahezu lautlos vorgeht. Außerdem lässt sich das Laufwerk mit dem im Retail-Paket mitgelieferten Frontblenden an das Äußere des heimischen Wohnzimmer-PCs anpassen. Doch auch wenn Leistung gefordert ist, ist der 165P6S bereit, diese zu bringen, speziell beim Lesen von Single-Layer-DVDs. Beim Schreiben kann der Brenner bei niedrigen Geschwindigkeiten ebenfalls überzeugen, muss sich bei maximaler Geschwindigkeit aber teilweise der Konkurrenz geschlagen geben.

LiteOn SHM-165P6S
LiteOn SHM-165P6S

Wer den SHM-165P6S in die engere Auswahl für den nächsten DVD-Brenner gezogen hat, aber nach einem Serial-ATA-Laufwerk sucht, sollte sich den SHM-165S6S einmal genauer ansehen. Es handelt sich dabei, wie der Name schon vermuten lässt, um dasselbe Laufwerk, welches statt eines IDE-Anschlusses eine SATA-Schnittstelle nutzt. Mit dem LH-18A1H beziehungsweise LH-18A1P hat LiteOn bereits einen Nachfolger angekündigt, doch ist dieser bis dato noch nicht verfügbar.

NEC ND-4571A

NECs Spitzenmodell konnte sich nicht ganz so gut in Szene setzen. In den Geschwindigkeitstests findet man ihn meist im Mittelfeld, während er bei der Lautstärke einer der ganz großen ist – leider im negativen Sinne. Dafür kann er mit Unterstützung für das NEC-eigene LabelFlash aufwarten, dessen Inbetriebnahme ein Kinderspiel ist und dessen Ergebnisse für das eine oder andere „Ah“ und „Oh“ gut sind.

NEC ND-4571A
NEC ND-4571A

Nicht annähernd so gut bestellt ist es aber um die Verfügbarkeit des Laufwerks als Retailpaket. Lediglich die Bulk-Versionen sind derzeit zu haben. Einen direkten Nachfolger hat NEC bisher nicht angekündigt, doch hat das Unternehmen sich im Bereich optischer Laufwerke mit Sony zusammengetan und im März Sony NEC Optiarc gegründet. Ein erstes Ergebnis der Zusammenarbeit wurde Ende August angekündigt. Das aktuelle Topmodell ist der AD-7173A und entspricht in beinahe allen Einzelheiten dem ND-4571A, einzig die Geschwindigkeiten bei Single-Layer-Medien und DVD-RAM wurden auf 18x beziehungsweise 12x angehoben.

Plextor PX-750A

Ein wenig enttäuscht sind wir von den Ergebnissen des PX-750A, da es das letzte Plextor-Laufwerk mit DVD-RAM-Unterstützung ist. Die beiden Nachfolger verzichten auf dieses Feature und wollen ausschließlich durch höhere Geschwindigkeiten überzeugen. Höhere Geschwindigkeiten hätten auch dem PX-750A gut zu Gesicht gestanden. Allerdings würde die sich negativ auf die Schreibqualität des schon etwas älteren Plextors auswirken.

Plextor PX-750A
Plextor PX-750A

Auch der hohe Lärmpegel des Laufwerks weiß ganz und gar nicht zu gefallen – 41 Dezibel beim Abspielen einer DVD sind einfach zuviel. Leider können nicht einmal die vom Hersteller mitgelieferten „Plextools Professional“ etwas an diesem Umstand ändern, da es sich beim PX-750A nicht um eines der hauseigenen Premium-Laufwerke handelt und der SilentMode nur für eben jene zugänglich ist. Somit können wir den um die 60 Euro teuren Plextor PX-750A nicht bedenkenlos empfehlen.

Plextor PX-760A

Plextors jüngstes internes Laufwerk konnte im Test ebenfalls nicht seine Trümpfe ausspielen. Beworben mit 18-facher Brenngeschwindigkeit konnten wir diese Option nur bei einer Rohlingsorte vorfinden. Und nicht einmal diese wurde durchgehend mit 18x gebrannt, um die Brennqualität hoch zu halten. Dies mag man bewerten wie man möchte, doch im Endeffekt erscheint die 18x-Einstellung wenig sinnvoll. Spezielle 18x-Rohlinge gibt es bis heute nicht und ein Erscheinen solcher Medien ist derzeit im besten Falle fraglich. Die 10x-Option für Double Layer DVD+R konnten wir leider mangels unterstütztem Datenträger ebenfalls nicht testen. Was bleibt, sind immer noch gute Brennzeiten, auch wenn meist ein anderes Laufwerk schneller war, und eine viel zu hohe Geräuschabgabe, die aber Dank der Plextools Professional manuell durch Herabsetzen der maximalen Lesegeschwindigkeit gedrosselt werden kann. Die Preislage von über 70 Euro scheint uns allerdings ein wenig zu hoch, auch wenn es sich bei Plextor um eine Edelmarke handelt.

Plextor PX-760A
Plextor PX-760A

Samsung SH-S162L

Der LightScribe-fähige SH-S162L ist eines der unauffälligeren Laufwerke, und das im Guten wie im Schlechten. Zwar eignet er sich hervorragend für den Einsatz im Wohnzimmer-PC, allerdings weiß er leistungsmäßig nicht zu überzeugen. Stattdessen findet sich das Laufwerk oft im hinteren Teil des Testfeldes wieder, teils sogar mit gehörig Abstand zur Konkurrenz. Auch preislich kann das Laufwerk nicht mit dem Aufgebot von beispielsweise LG oder LiteOn mithalten. Besser machen soll es aber der direkte Nachfolger, der als SH-S182D (ohne LightScribe) beziehungsweise SH-S182M (mit LightScribe) mit Unterstützung für 18x DVD-R und 12x DVD-RAM aufwarten kann.

Samsung SH-S162L
Samsung SH-S162L

Samsung SH-W163A

Der W163A schlägt in dieselbe Kerbe wie der SH-S162L. Kein Wunder, handelt es sich doch bis auf den anderen Anschluss und die fehlende LightScribe- und DVD-RAM-Unterstützung fast um dasselbe Laufwerk. Und so ließen sich alle Vor- und Nachteile des SH-S162L problemlos auch auf den SH-W163A übertragen.

Samsung SH-W163A
Samsung SH-W163A

Als größter Pluspunkt des W163A kann aber die Serial-ATA-Schnittstelle gewertet werden. Diese wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen, weshalb nicht nur Samsung oder Plextor sie für neue Laufwerke verwenden. Inzwischen hat sich ein ganzer Katalog an SATA-Laufwerken angesammelt und unser Forenmitglied sourcefreak hat sich die Mühe gemacht und alle derzeit erhältlichen SATA-Laufwerke in einem FAQ zusammengetragen. Darunter findet sich natürlich auch der SH-W163A sowie dessen offizieller Nachfolger, der SH-S183A.

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