Thermalright Ultra-120 im Test: In schmalen Gehäusen wird es eng
5/6Semi-Passiv-Betrieb
Ergänzend zu den Ergebnissen im aktiv ventilierten Betrieb sollen uns auch die semi-passiven Eigenschaften des Ultra-120 interessieren. Semi-passiv bedeutet in unserem Fall, dass kein Lüfter direkt am Kühlkörper installiert wird, sondern lediglich der rückwärtig ausblasende Gehäuselüfter sowie der im Netzteil verbaute Ventilator für zirkulierende Luft sorgen. Eine solche Betriebsform kann unter Umständen eine ganz attraktive Option darstellen, wenn es um eine möglichst leise Systemkonfigurationen, optimalerweise auf der Basis von äußerst energiesparenden Einzelkomponenten, geht, da jeder zusätzliche Lüfter im System selbst bei identischen Drehzahlen als störende Lärmquelle fungiert.
Bauartbedingt empfehlen sich in solchen Fällen vornehmlich Prozessorkühler im senkrecht aufgestellten Tower-Format, da diese den Gehäuseluftstrom zumeist sehr direkt erfahren und nutzen. Des Weiteren hat die Praxis gezeigt, dass ein größerer Lamellenabstand im semi-passiven Modus meist bessere Ergebnisse nach sich zieht, als eine möglichst große Kühloberfläche. Damit werden die Karten hierbei völlig neu gemischt, sodass die Kühlresultate aus den aktiven Betrachtungen keineswegs blind übertragbar sind.
Um die Leistung des Thermalright-Probanden einordnen zu können, muss er in dieser Disziplin gegen die starke Konkurrenz von Scythe antreten.
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass der Ultra-120 kein wirklicher Freund der semi-passiven Betriebsform ist. Zumindest nicht in unserem System. Die Temperaturen fallen insgesamt zu hoch aus, als dass man durch die Reduzierung auf die Gehäuseventilation positive Schlüsse ziehen könnte. Ein direkt am Kühlkörper montierter Lüfter ist beim Ultra-120 also Pflicht.