Intel fertigt ersten Penryn-Prototypen in 45 nm
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat Intel in diesen Tagen die ersten fertigen Prototypen des neuen „Penryn“-Prozessors unter Nutzung eines neuen Fertigungsverfahren mit 45 nm breiten Strukturen hergestellt. Ort der Herstellung war die Entwicklungs-Fabrik D1D in Hillsboro im US-amerikanischen Oregon.
Neben dem eigentlichen Die-Shrink des Penryn-Kerns auf jetzt nur noch 45 nm halten zusammen mit der neuen Fertigungstechnologie weitere Neuerungen Einzug. So setzt man beim Penryn erstmals „High K“-Dielektrika als Grenzschicht zwischen Gate und Kanal ein, die schon länger bei Grafikchips von ATi und nVidia genutzt werden. Intel verabschiedet sich damit vom Siliziumoxid als Gate-Isolator. Auch das Gate-Material selbst wird ausgetauscht. Statt Polysilizium wird mit der 45 nm-Fertigungstechnologie (P1266) ein Metall-Gate zum Einsatz kommen. Für weitere Fertigungs-Details sei auf eine ältere Meldung verwiesen.
Den Penryn, die nächste Evolutionsstufe des mobilen „Core 2 Duo“-Prozessors „Merom“ mit (vermutlich) 6 Megabyte Level-2-Cache, wird man aller Voraussicht nach Ende 2007 auf den Markt bringen. Die 45-nm-Variante für den Desktop wird Wolfdale heißen und ebenfalls über 6 Megabyte Cache verfügen, den High-End-Bereich deckt der Yorkfield mit vier Kernen ab. Letzterer besitzt – analog zu den zwei Prozessoren auf einem Die (Multi-Chip-Package) – dann insgesamt 2x6 Megabyte Cache. Gerüchte wonach es sich bei Yorkfield um ein monolithisches Quad-Core-Design handelt, scheinen sich demnach nicht zu bestätigen.
Derzeit fertige man eine Reihe Prototypen, die dann wiederum von den Ingenieuren auf ihre Funktionsfähigkeit hin getestet werden. Man geht so davon aus, dass man erste Prozessoren in 45 nm ausliefern wird, wenn AMD gerade einmal den Umstieg auf die 65-nm-Technik vollzogen hat. Um diesen technologischen Vorsprung zu sichern, plant man darüber hinaus, in den kommenden 16 Monate eine weitere Fabrik so einrichten, dass diese in 45-nm-Strukturen fertigen kann.
Für den Penryn-Prozessor plant Intel übrigens auch die Einführung von 50 neuen Befehlen, die unter dem Namen SSE4 firmieren werden. Ebenfalls soll er Erweiterungen mitbringen, mit denen sich .Net, möglicherweise Java und anderer Byte-Code in Hardware ausführen lässt. Entsprechende Laufzeitumgebungen soll Intel laut Gerüchten bereitstellen. Ebenfalls könnte Intel mit der Penryn-Prozessorgeneration die La Grande-Erweiterungen (Trusted Execution Technology) aktivieren, die seit dem Pentium 4 „Prescott“ im Design schlummern. Penryn wird der letzte Prozessor auf Basis der Core-Architektur sein. 2008 wird er von der Nehalem-Familie abgelöst.