Musik-Downloads weiter auf Wachstumskurs

Christoph Becker
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Wie in den beiden ersten Quartalen 2006 wächst der deutsche Download-Markt auch im dritten Quartal 2006 außerordentlich stark. Im Vergleich zu den Monaten Juli bis Oktober 2005 betrug die Wachstumsrate 34,32 Prozent. Die Menge aller digitalen Produkte steigerte sich von 4,44 Millionen auf jetzt 6,76 Millionen.

Die prozentuale Steigerung fällt schwächer aus als noch im zweiten Quartal 2006. Dort betrug der Zuwachs 43 Prozent. Die aktuell geringere Zunahme ist durch die Vorgaben des starken Vergleichzeitraums 2005 begründet. Der klassische Musik-Markt kann von dieser Entwicklung nicht profitieren. Die Zahlen sind weiterhin rückläufig.

Im abgelaufenen Vierteljahr wurden so viele Songs aus dem Internet legal heruntergeladen wie noch nie. Im Jahresverlauf 2006 erhöhte sich der Absatz von 6,3 Millionen über 6,68 Millionen im zweiten Quartal zu den aktuell erreichten 6,76 Millionen. Von den knapp 7 Millionen Downloads wurden 6,28 Millionen als Einzel-Stücke heruntergeladen. Die Erhöhung zum Vorjahresquartal beträgt 34,6 Prozent. Diese landen zumeist direkt auf MP3-Playern oder anderen mobilen Endgeräten. Die restlichen rund 474.000 Produkte entfallen auf Bundles. Diese Menge lag im dritten Quartal 2005 bei ungefähr 331.000. Als Bundle bezeichnet man alle Produkte, die mehr als einen Track umfassen.

Die enorme Verkaufs-Menge ist besonders auf die beiden WM-Super-Hits „54, '74, '90, 2006“ von den Sportfreunden Stiller und Herbert Grönemeyers „Zeit, dass sich was dreht“ zurückzuführen. Die Fan-Hymne der Sportfreunde ist die mit Abstand am häufigsten legal geladene Single im letzten Quartal. Grönemeyer hält sich knapp vor „Maneater“ von Nelly Furtado, das am dritthäufigsten abgesetzt wurde. Das Album „Loose“ der Sängerin war im dritten Quartal der Longplayer mit den zweitgrößten Download-Verkäufen. Übertroffen wurde sie nur von Roger Cicero. Kein Bundle wurde öfter legal heruntergeladen als das Album „Männersachen“ des Sängers.