Studie: Pornos erobern Handys
Das renommierte Marktforschungsunternehmen Jupiter Research geht in einer aktuellen Studie davon aus, dass pornografische Inhalte nach dem Computer und Internet nun auch verstärkt den Mobilfunkmarkt erobern werden.
Demnach besteht kein Zweifel daran, dass sich die Branche nach dem Print, DVD, Kino und Pay-TV Segment nun auch die weite Verbreitung von Handys zunutze machen werde. Damit einher geht der sehr sachlich gehaltenen Studie zufolge ein Wachstum des Marktes von derzeit 1,6 Milliarden US-Dollar auf 3,3 Milliarden im Jahr 2011. Bis dahin werden 14,5 Milliarden US-Dollar über pornografische Handy-Inhalte umgesetzt werden – ein Volumen, das dem von anderen mobilen Entertainment-Angeboten wie zum Beispiel den Klingeltönen in nichts nachsteht.
Ein Faktor für das rasante Wachstum ist neben der stetig zunehmenden Verbreitung von Handys auch der Wandel, den das Angebot als solches durchgemacht hat. Von textbasierten Inhalten entwickelte sich der Content, ganz ähnlich wie im Internet, hin zu visuellen Angeboten wie Fotos und Videos, wobei hier eine generelle Tendenz zum Tragen kam: Mittelfristig wird sich mit zunehmender Verbreitung von Geräten der dritten Generation das Video als Haupt-Handy-Medium durchsetzen.
Für Eltern und Jugendschützer stellt die beschriebene Entwicklung indes ein neues Sorgenkind dar. Wie effektiver Jugendschutz auf dem Handy aussehen kann, vermag derzeit noch niemand zu sagen. Anders als beispielsweise bei den Klingeltönen sehen sich Verfechter des Jugendschutzes hier nicht nur mit finanziellen Risiken, sondern auch mit inhaltlichen Problemen für Heranwachsende konfrontiert. Wie genau die Angebote auf Erwachsene beschränkt werden können, steht nicht fest.
Bei Jupiter Research beschreibt man indes eine stereotypische Klientel: „Kerle, die sich nach ein paar Bieren in der Kneipe zusammen Videoclips anschauen und Leute mit wenig Zeit, die aber ein bisschen Spaß haben wollen – aber nicht mit Hardcore“, so ein Researcher zum Durchschnittskonsumenten von pornografischen Handyinhalten.