nVidia GeForce 8800 GTS (SLI) im Test: Zwillinge von Asus und Gainward
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Asus GeForce 8800 GTS
nVidia möchte mit der GeForce 8800 GTS hauptsächlich Spieler und Grafik-Begeisterte ansprechen, die bereit sind, viel Geld für eine moderne Grafikkarte auszugeben, aber nicht auf Gedeih und Verderb das schnellste Modell haben müssen. Dem passt sich der Hersteller Asus vollends an und bringt eine Adaption der GeForce 8800 GTS auf den Markt, die sich an die Referenzvorgaben von nVidia hält. Ein Blick in die Preissuchmaschine Geizhals verrät, dass erste Exemplare bereits für etwa 420 Euro gelistet, aber erst ab 490 Euro erhältlich sind. Mit der allgemeinen Verfügbarkeit sieht es derzeit schlecht aus.
Nachdem man die Grafikkarte aus dem recht großen Karton ausgepackt hat – hier möchten wir nochmal anmerken, dass es schön wäre, wenn Asus eine etwas stabilere Packung nehmen würde, die nicht beim ersten Kontakt direkt einreißt –, fallen sofort die im Gegensatz zur GeForce 8800 GTX deutlich kleineren Abmaße auf. Während das Flaggschiff satte 28 cm lang ist, begnügt sich die GTS-Version mit den für High-End-Karten typischen 23 cm. Somit passt der 3D-Beschleuniger problemlos in jedes handelsübliche Gehäuse hinein. Das PCB ist Schwarz gefärbt und wird hauptsächlich von dem großen Dual-Slot-Kühler geziert, der identisch zu dem des größeren Bruders ist.
Das Kühlsystem belegt quasi die gesamte Vorderseite der GeForce 8800 GTS und ist mit einem 70 mm großen Radiallüfter ausgestattet. Die Schaufelräder fallen sehr klein aus, was auf eine große Drehzahl schließen lassen könnte. Unter Windows ist die Asus GeForce 8800 GTS aber angenehm leise, wenn auch überraschenderweise etwas lauter als die GeForce 8800 GTX. Nichtsdestotrotz hört man die Karte nicht aus einem geschlossenen Gehäuse heraus. Unter Last dreht der Quirl nur minimal auf und wird zu keiner Zeit aufdringlich. Der Kühler besteht aus einer geradezu riesigen Alukühlplatte, die nicht nur die G80-GPU, sondern zusätzlich den VRAM kühlt. Fast die ganze Kühlfläche ist aus Aluminium gefertigt, einzig ein eingelassener Kupferblock sitzt direkt auf dem Heatspreader der GPU. Darüber hinaus setzt nVidia auf eine Heatpipe, die die Wärme effizient vom Kern weg leitet.
Das Prinzip des Kühlsystems ist schnell erklärt. Der Radiallüfter saugt die kühle Luft aus dem Tower an und leitet sie über den Kühlblock und über die eigentliche GPU. Die dadurch erhitzte Luft wird dann durch mehrere Lüftungsschlitze auf dem Slotblech nach Außen gepustet, weswegen sich das Gehäuseinnere nicht unnötig aufheizt. Auf dem Slotblech findet man zwei Dual-Link-fähige DVI-Anschlüsse sowie einen HDTV-Ausgang vor. Einen HDMI-Anschluss sucht man leider vergebens. Nichtsdestotrotz ist die GeForce 8800 GTS HDCP-kompatibel, da auf jeder Karte ein entsprechendes Key-ROM eingesetzt wird.
Der 640 MB große VRAM wird von Samsung mit einer Zugriffszeit von 1,2 ns produziert. Um diese RAM-Größe zu erreichen, verbaut nVidia beziehungsweise Asus auf der GeForce 8800 GTS zehn anstatt zwölf RAM-Bausteine, wie sie die GeForce 8800 GTX besitzt. Gleichzeitig verkleinert sich so das Speicherinterface von 384 Bit auf 320 Bit, da anstatt sechs 64-Bit-Anbindungen auf der GPU einzig noch fünf aktiviert sind (fünf multipliziert mit 64 ergibt 320, je zwei RAM-Bausteine hängen an einem 64-Bit-Kanal). Für den Betrieb der GeForce 8800 GTS ist ein PCIe-Stromstecker ausreichend. Interessanterweise ist auf der Grafikkarte nur ein einziger SLI-Connector verbaut, während bei dem Spitzenmodell deren zwei sind. Warum dies so ist, ist uns allerdings unklar. So soll der zweite Connector auf der GeForce 8800 GTX für die spätere Verbindung mit einer „Physik-Grafikkarte“ genutzt werden können. Falls dies so ist, kann man zumindest vermuten, dass „SLI-Physics“ auf der GeForce 8800 GTS anders oder gar nicht funktioniert.
Die Kabelausstattung fällt auf der Asus GeForce 8800 GTS durchschnittlich aus. Einen Strom- sowie ein S-Video-auf-YUV- und ein DVI-zu-D-SUB-Adapter legt Asus der Karte bei. Besser weiß dagegen das Softwarepaket zu gefallen. Neben dem 3DMark06 erhält der Käufer die Spiele „GTI Racing“ und „Ghost Recon Advanced Warfighter“, damit für genügend Spielspaß gesorgt ist. Als besonderes Schmankerl findet der Käufer in der Verpackung darüber hinaus eine CD-Mappe vor.