Verlangsamt „Overdrive“-Technik TFT-Monitore?
Noch vor einigen Jahren war es nahezu unmöglich, auf hohem Niveau mit einem TFT-Monitor Spiele zu spielen. In den vergangenen Jahren und Monaten änderte sich dies allerdings frappierend, denn LC-Displays bekamen immer schnellere Schaltzeiten und auch die bislang trägen PVA-Panels wurden dank „Overdrive“ endlich spieletauglich.
Wie die Kollegen der Fachzeitschrift c't nun aber berichten, haben offenbar einige Hersteller von TFT-Monitoren die neue Overdrive-Technik recht ungeschickt umgesetzt. Kurz: sie haben sie nicht im Griff. Denn wie es scheint, hängen einige Displays schlichtweg circa 50 ms bei der Bilderwiedergabe hinter der Ausgabe der Grafikkarte. Daraus resultiert der Umstand, dass es manchmal bis zu 50 ms dauern kann, bis der Monitor das eingegangene Signal ausgibt.
Störend bemerkbar machen kann sich dieses Manko dabei vor allem bei schnellen Action- und Shooter-Spielen. Denn hier sind die Spieler besonders auf eine schnelle Reaktionszeit des Monitors angewiesen. Durch die mangelhafte technische Umsetzung der Overdrive-Technik kann es also dazu kommen, dass der Spieler schon getroffen wurde, bevor er den Gegner überhaupt sieht. Ebenfalls betroffen sein können aber auch professionelle Anwender, die zum Beispiel mit schnellen Mausbewegungen technische Zeichnungen erstellen.
Betroffen sein sollen aber noch längst nicht alle Hersteller von TFT-Monitoren mit Overdrive-Panels, so die Redakteure der c't. Denn einige Hersteller würden ihre Displays auch ohne diesen Effekt schnell bekommen. Mehr zu diesem Thema gibt es in der aktuellen Ausgabe der c't.
Die Overdrive-Technik wird derzeit meist in Panels des Typs „PVA“ bzw. „MVA“ eingesetzt, findet aber auch immer mehr in S-IPS-Panels Verwendung. Dort integriert sorgt sie dafür, dass die sonst eher als reaktionsschwach bekannten Panels schneller schalten können. Möglich wird dies durch gezielte Erhöhung der Stromversorgung einzelner Bildpunkte, die so schneller ihre Farbe wechseln können. Die einzelnen Pixel werden also quasi „übertaktet“. Allerdings kann es dadurch – wie oben beschrieben – offenbar auch zu Problemen kommen, wenn man die Overdrive-Schaltung nicht im Griff hat oder schlecht umsetzt.