Amazon plant Einstieg in den Online-Arzneihandel

Andreas Frischholz
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Der Online-Versandhändler Amazon prüft aktuell, ob ein deutschlandweiter Einstieg in den Arzneimittelhandel sinnvoll ist. Das teilte Ralf Kleber, der Geschäftsführer von Amazon Deutschland gegenüber der aktuellen Ausgabe der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag mit.

Der Handel mit rezeptfreien Medikamenten sei dabei genauso denkbar wie die Erweiterung des Segments in anderen Produktkategorien, ganz nach dem Vorbild von Amazon in den USA – Amazon Deutschland hat aktuell 13 Produktkategorien, in den USA sind es 36. Kleber könne sich vorstellen, dass beispielsweise der Handel mit Autozubehör und -ersatzteilen, Bekleidung sowie Nahrungsmitteln möglich sei. Angestachelt ist man anscheinend vom Rekordweihnachtsgeschäft, durch das man zuversichtlich ins neue Jahr geht. Endgültige Zahlen wird Amazon.com allerdings erst am 1. Februar veröffentlichen und zeitgleich einen Ausblick auf die Zukunft gewähren.

Mit dem Einstieg in den Arzneihandel würde Amazon in die Domäne von der niederländischen Online-Versandapotheke Docmorris eindringen, die allerdings nicht besorgt auf die Pläne von Amazon reagiert. Nach dem Sprecher von Docmorris Deutschland sei die europaweit tätige Versandapotheke von der eigenen Stärke überzeugt. So habe Docmorris 800.000 Kunden, wobei vergangenes Jahr 1,9 Millionen Rezepte bei der Online-Apotheke eingegangen sind. Der Jahresumsatz konnte so um 17,1 Prozent auf 178 Millionen gesteigert werden. Zudem wird das Geschäftsfeld ausgebaut, indem man sich nicht allein auf den Online-Handel konzentriert, sondern verstärkt auf Vor-Ort-Apotheken setzen möchte.