Deutsche Google-Domain wurde gekapert

Tobias Huber
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Google.de, die Domain des wohl größten Suchmaschinen-Anbieters wurde in der Nacht vom 22. auf den 23. Januar 2007 gleich zwei Mal gekapert. Beim Aufruf von Google.de bekam man nur eine leere Internet-Präsenz zu Gesicht mit dem Hinweis „Für diese Domain wurden keine Inhalte hinterlegt“. Daneben stand das Logo der Mindener Internetfirma Goneo.

Wurde während der „feindlichen Übernahme“ über einen Hack spekuliert, so herrscht mittlerweile Klarheit über die Domain-Entführung. „Einer unserer Kunden hat am 13. Januar die Domain Google.de bei uns bestellt“, sagte Marc Keilwerth, Geschäftsführer des Providers Goneo, bei dem Google.de kurzzeitig lag. Da die Anträge alle vollelektronisch bearbeitet werden, wurde wohl nicht kontrolliert, ob der Antragsteller auch der Inhaber von Google.de sei.

Google Domain gekapert

Daraufhin wurde der Antrag für den Umzug an den deutschen Domainverwalter Denic weitergeleitet. Denic hatte daraufhin den Umzugsantrag an den Provider von google.de weitergegeben – dieser, und das erst hatte den „Umzug“ überhaupt möglich gemacht, hatte jedoch nicht widersprochen wie er es hätte tun müssen um der Entführung aus dem Weg zu gehen. Wenige Stunden später habe Goneo die Domain aber wieder freigegeben und ein zweiter Antragsteller, der Provider Favo aus Wiesbaden, gelangte in den Besitz der Domain Google.de. Offenbar waren zwei Umzugsanträge parallel gestellt worden.

Seit den Morgenstunden ist Google.de wieder regulär zu erreichen – bis jedoch alle DNS-Server wieder aktualisiert sind, kann es noch zu kleineren Ausfällen kommen. Damit dürfte sich dann auch die E-Mail Flut an Goneo legen. „Wir haben dann plötzlich sehr viele Mails bekommen von Leuten, die dachten, wir hätten ihre Rechner gehackt, weil statt ihrer Startseite Google.de plötzlich ein Goneo-Banner zu sehen war“, berichtete Keilwerth von Goneo.