Sun und Intel kooperieren auf breitem Feld
Sun Microsystems und Intel kündigten heute eine breit angelegte, strategische Allianz an. Durch die Allianz werden Solaris-, Java- und NetBeans-basierte Produkte von Sun auf die Intel-Xeon-Prozessortechnologie abgestimmt. Für den Intel-Konkurrenten AMD bedeutet dies eine Teil-Niederlage.
Mit der Kooperation zielt Sun auf die Auslieferung eines breiten Spektrums an Servern und Workstations mit Intel-Xeon-Prozessoren für Unternehmen sowie für Telekommunikationsanwendungen ab. Das Abkommen schließt gemeinsame Aktivitäten in den Bereichen Entwicklung, Design und Marketing ein. Für die Konkurrenz von AMD bedeutet dies einen schweren Schlag, da mit Sun ein wichtiger Partner an den Branchenprimus verloren geht, der bisher exklusiv AMD-Chips in den auf der X86-Architektur basierenden Server verbaute.
Im Rahmen der geschlossenen Vereinbarung wird Intel Solaris als das geschäftskritische UNIX-Betriebssystem für Xeon-Server unterstützen und sich ebenfalls an den Open Source Communities für OpenSolaris und das quelloffene Java beteiligen. Sun ergänzt sein aktuelles Angebot an x86-Architekturen bereits in der ersten Jahreshälfte 2007 mit einer auf Solaris optimierten Intel-Plattform. Bei Sun will man in diesem Zusammenhang besonders auf Leistungsfähigkeit und Energieffizienz achten.
Sun wird seine künftigen Intel-basierten Systeme für Einzel-, Dual- und Multiprozessor-Server und -Workstations für Solaris, Windows und Linux ausliefern. Intel und Sun werden überdies bei der Entwicklung von Systemen mit mehr als vier Prozessoren auf Basis von Solaris zusammenarbeiten.
Über die Allianz will Intel dank einer OEM-Vereinbarung das Betriebssystem Solaris intensiv an seine Kunden vertreiben. Ebenso werden beide Unternehmen ISVs (Independent Software Vendors), also freie Entwickler, darin unterstützen, ihre Lösung für Solaris auf Intels Xeon zu optimieren. Zu den Intel-Technologien, die auf Solaris und das Java System angepasst werden, zählen unter anderem die Intel Virtualization Technology, die Intel IO Acceleration Technology (IOAT) und das Intel Demand Based Switching.
Welche Auswirkung die Kooperation auf AMD und die Entwicklung der Marktanteile haben wird, bleibt abzuwarten. Die Börse reagierte prompt mit eine Kursminus um 2,5 Prozent – kein gutes Vorzeichen.