ATi Radeon X1650 XT im Test: MSI und GeCube gegen GeForce 7600 GT

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Wolfgang Andermahr
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Technische Daten

Radeon
X1650 Pro
Radeon
X1650 XT
Radeon
X1800 GTO
GeForce
7600 GT
Logo Radeon X1650 Pro Radeon X1650 XT Radeon X1800 GTO Logo GeForce 7600 GT
Chip RV530 RV560 R520 G73
Transistoren ca. 157 Mio. ca. 330 Mio. ca. 321 Mio. ca. 178 Mio.
Fertigung 90 nm 80 nm 90 nm 90 nm
Chiptakt 600 MHz 575MHz 500 MHz 560 MHz
Shadertakt 600 MHz 575MHz 500 MHz 560 MHz
Pixel-Pipelines 4 8 16 8
Shader-Einheiten
(MADD)
12 (4D) 24 (4D) 12 (4D) 24 (4D)
FLOPs (MADD/ADD) 86 GFLOPS 166 GFLOPS 72 GFLOPS 107 GFLOPS
ROPs 4 8 12 8
Pixelfüllrate 2400 MPix/s 4600 MPix/s 6000 MPix/s 4480 MPix/s
TMUs 4 8 12 12
TAUs 12 12 16 20
Texelfüllrate 2400 MTex/s 4600 MTex/s 6000 MTex/s 6720 MTex/s
Vertex-Shader 5 8 8 5
Unified-Shader
in Hardware
X X X X
Pixelshader PS 3.0 PS 3.0 PS 3.0 PS 3.0
Vertexshader VS 3.0 VS 3.0 VS 3.0 VS 3.0
Geometryshader X X X X
Speichermenge 256 GDDR3 256 GDDR3 256 GDDR3 256 GDDR3
Speichertakt 700 MHz 675 MHz 500 MHz 700 MHz
Speicherinterface 128 Bit 128 Bit 256 Bit 128 Bit
Speicherbandbreite 22400 MB/s 21600 MB/s 32000 MB/s 22400 MB/s

Unter der Haube einer Radeon X1650 XT steckt physikalisch ein und dieselbe GPU wie auf der schnelleren Radeon X1950 Pro – der „RV570“. Allerdings hat ATi, wie des Öfteren in der Vergangenheit, die GPU auf die Bezeichnung RV560 geändert, um zu verdeutlichen, dass es sich um eine abgespeckte Variante handelt, die für langsamere Grafikkarten gedacht ist. Der RV560 wie der größere Bruder umfassen satte 330 Millionen Transistoren, die von TSMC im modernen 80-nm-Prozess gefertigt werden. Die GPU beinhaltet 12 Pixel-Pipelines, wobei auf dem RV560 aber nur acht aktiviert sind, was einer der beiden Hauptunterschiede zum RV570 ist.

Dementsprechend kann der RV560 auf 24 Shader-Einheiten zurückgreifen, die jeweils eine MADD- und eine ADD-Operation durchführen können. Die Einheiten sind parallel angeordnet und wie beim G80 von nVidia von den Textureinheiten abgekoppelt, womit die ALUs bei einem Texturzugriff nicht blockiert werden – dies ist beim G7x und somit auch bei der GeForce 7600 GT der Fall. Dem RV560 stehen acht Texture Mapping Units sowie acht Raster Operation Processors zur Verfügung. Die GPU kann auf acht Vertex-Shader zurückgreifen. Verschiedene Takt-Domänen wie bei den nVidia-Chips gibt es bei ATi nicht.

Die Radeon X1650 XT bietet dem Käufer einen 256 MB großen VRAM, der über ein 128 Bit breites Speicherinterface an die GPU angebunden ist. Das Referenzdesign der Radeon X1650 XT sieht vor, dass die GPU mit 575 MHz taktet, während der VRAM mit 675 MHz arbeitet. Im Vergleich zur Radeon X1800 GTO fallen insgesamt doch deutliche Unterschiede in der Leistungsfähigkeit auf. Während die Speicherbandbreite und die Füllrate auf der Radeon X1800 GTO teils um einiges höher sind, kann die neue RV560-Karte von einer mehr als doppelt so hohen (theoretischen) Arithmetikleistung profitieren. Diese ist auch der einer GeForce 7600 GT überlegen, während die Speicherbandbreite beinahe gleich ausfällt. Allerdings bietet die GeForce 7600 GT dem Käufer eine höhere Füllrate, was bei texturlastigen Anwendungen ein Vorteil sein sollte.


Komplett neu auf der Radeon X1650 XT (wie auf der Radeon X1950 Pro) ist die Implementierung der Dual-GPU-Technik „CrossFire“. Während es bei dem Top-Modell Radeon X1950 XTX beispielsweise noch bis vor einigen Wochen (siehe „Software-CrossFire“) notwendig war, eine so genannte „Master-Karte“ zu kaufen und diese mit einem Kabel mit der herkömmlichen Grafikkarte zu verbinden, entfällt diese umständliche Einschränkung bei der Radeon X1650 XT. Es ist für CrossFire völlig ausreichend, zwei normale Exemplare zu erwerben. Als Ersatz für das externe „Loop-Through-Kabel“ halten zwei an den Karten verbaute „Brückenkontakte“, die sehr an nVidias SLI-Technologie erinnern, her.

Die zwei Kontakte bilden zwei parallele 12-Bit-Kanäle, über die die Grafikkarten untereinander kommunizieren können. Die Kanäle sind „Full Duplex“, das heißt es kann gleichzeitig gesendet und empfangen werden. Wie hoch die genaue Bandbreite über die Verbindung ist, bleibt leider unklar. Man spekuliert derzeit, dass über die nVidia-Variante mehr Daten übertragen werden können. ATi selber gibt an, dass für CrossFire theoretisch eine einzige Bridge ausreichend ist, der Treiber die Multi-GPU-Technologie aber erst bei zwei Brücken initialisiert. Somit soll es für ATi später einfacher sein, weitere Grafikkarten – beispielsweise für die Physik-Beschleunigung – einzubinden. Die Compositing-Engine, die bis jetzt aufwendig auf dem PCB verbaut werden musste, ist beim RV560/RV570 in die GPU integriert worden.

RV560-GPU
RV560-GPU