ATi Radeon X1950 Pro im Test: GeCube und PowerColor mit zwei Sonderlingen
2/30Technische Daten
Radeon X1900 GT |
Radeon X1950 Pro |
Radeon X1900 XT 256 |
GeForce 7900 GS |
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Logo | ||||
Chip | R580 | RV570 | R580 | G71 |
Transistoren | ca. 384 Mio. | ca. 330 Mio. | ca. 384 Mio. | ca. 278 Mio. |
Fertigung | 90 nm | 80 nm | 90 nm | 90 nm |
Chiptakt | 575 MHz | 575MHz | 625 MHz | 450 MHz |
Shadertakt | 575 MHz | 575MHz | 625 MHz | 450 MHz |
Pixel-Pipelines | 12 | 12 | 16 | 20 |
Shader-Einheiten (MADD) |
36 (4D) | 36 (4D) | 48 (4D) | 40 (4D) |
FLOPs (MADD/ADD) | 248 GFLOPS | 248 GFLOPS | 360 GFLOPS | 144 GFLOPS |
ROPs | 12 | 12 | 16 | 16 |
Pixelfüllrate | 6900 MPix/s | 6900 MPix/s | 10000 MPix/s | 7200 MPix/s |
TMUs | 12 | 12 | 16 | 20 |
TAUs | 12 | 12 | 16 | 20 |
Texelfüllrate | 6900MTex/s | 6900 MTex/s | 10000 MTex/s | 9000 MTex/s |
Vertex-Shader | 8 | 8 | 8 | 7 |
Unified-Shader in Hardware |
X | X | X | X |
Pixelshader | PS 3.0 | PS 3.0 | PS 3.0 | PS 3.0 |
Vertexshader | VS 3.0 | VS 3.0 | VS 3.0 | VS 3.0 |
Geometryshader | X | X | X | X |
Speichermenge | 256 GDDR3 | 256 GDDR3 | 256 GDDR3 | 256 GDDR3 |
Speichertakt | 600 MHz | 690 MHz | 725 MHz | 660 MHz |
Speicherinterface | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 38400 MB/s | 44160 MB/s | 46400 MB/s | 42240 MB/s |
Auf der ATi Radeon X1950 Pro kommt erstmals die neue RV570-GPU zum Einsatz, die in 80-nm-Technologie bei TSMC gefertigt wird und 330 Millionen Transistoren umfasst. Technisch gesehen ist der RV570 – von der kleineren Fertigung einmal abgesehen – in Grundzügen identisch zum teureren R580. Allerdings hat ATi ein Pixel-Quad weniger verbaut. Somit stehen dem RV570 insgesamt zwölf Pixel-Pipelines mit je drei MADD- und ADD-fähigen ALUs zur Verfügung. Auf dem Chip werden zwölf ROPs sowie zwölf TMUs eingesetzt, womit das für ATi typische 3:1-Verhältnis zwischen Arithmetik- und Texturoperationen beibehalten wird.
Neben den 36 Pixelshadern sind volle acht Vertexshader vorhanden. Warum ATi diese nicht ebenfalls gekürzt hat, bleibt uns allerdings unklar. Bekanntlich limitieren die Vertex-Shader selbst auf einer Radeon X1950 XTX nur in den seltensten Fällen, und somit ist dies auf der Radeon X1950 Pro noch seltener der Fall. Dabei ist es durchaus denkbar, dass die R5x0-Architektur, was die Vertexshader betrifft, weniger flexibel ist als zuerst gedacht.
Die Taktrate der GPU beträgt 575 MHz. Verschiedene Taktdomänen, wie es auf dem G71- oder dem neuen G80-Chip von nVidia der Fall ist, gibt es nicht. ATi setzt bei der Radeon X1950 Pro auf ein leistungsstarkes 256-Bit-Speicherinterface, dessen 256 MB großer GDDR3-VRAM mit einer Frequenz von 690 MHz an die GPU angebunden ist. Vergleicht man die ATi-Grafikkarten der letzten Zeit untereinander, fällt auf, dass die Radeon X1950 Pro beinahe identisch zur Radeon X1900 GT ist. Der einzige Unterschied betrifft die Taktfrequenz des Speichers, der auf der Radeon X1950 Pro 90 MHz höher liegt. Im Vergleich zur preislichen Konkurrenz, der GeForce 7900 GS, kann je nach Disziplin Mal die eine und Mal die andere Grafikkarte in Führung gehen.
Während die Radeon X1950 Pro mit 248 GFLOPS pro Sekunde im Gegensatz zu 144 GFLOPS auf der GeForce 7900 GS die deutlich höhere (theoretische) Arithmetikleistung inne hat, kontert die GeForce-Karte in der wichtigen Disziplin Texelfüllrate mit 9000 MTex/s zu 6900 MTex/s. In der Speicherbandbreite kann die Radeon X1950 Pro einen knappen Sieg für sich verbuchen. Wie sich diese theoretischen Leistungsdaten in der Praxis schlagen, werden die folgenden Seiten zeigen.
Komplett neu auf der Radeon X1950 Pro ist die Implementierung der Dual-GPU-Technik „CrossFire“. Während es bei dem Top-Modell Radeon X1950 XTX beispielsweise noch bis vor einigen Wochen (siehe „Software-CrossFire“) notwendig war, eine so genannte „Master-Karte“ zu kaufen und diese mit einem Kabel mit der herkömmlichen Grafikkarte zu verbinden, entfällt diese umständliche Einschränkung bei der Radeon X1950 Pro. Es ist für CrossFire völlig ausreichend, zwei normale Exemplare zu erwerben. Als Ersatz für das externe „Loop-Through-Kabel“ halten zwei an den Karten verbaute „Brückenkontakte“, die sehr an nVidias SLI-Technologie erinnern, her.
Die zwei Kontakte bilden zwei parallele 12-Bit-Kanäle, über die die Grafikkarten untereinander kommunizieren können. Die Kanäle sind „Full Duplex“, das heißt es kann gleichzeitig gesendet und empfangen werden. Wie hoch die genaue Bandbreite über die Verbindung ist, bleibt leider unklar. Man spekuliert derzeit, dass über die nVidia-Variante mehr Daten übertragen werden können. ATi selber gibt an, dass für CrossFire theoretisch eine einzige Bridge ausreichend ist, der Treiber die Multi-GPU-Technologie aber erst bei zwei Brücken initialisiert. Somit soll es für ATi später einfacher sein, weitere Grafikkarten – beispielsweise für die Physik-Beschleunigung – einzubinden. Die Compositing-Engine, die bis jetzt aufwendig auf dem PCB verbaut werden musste, ist beim RV570 in die GPU integriert worden.