ATi Radeon X1950 Pro im Test: GeCube und PowerColor mit zwei Sonderlingen
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GeCube Radeon X1950 Pro
Während nVidia derzeit im High-End-Markt die Karten neu mischt, hat ATi in den vergangenen Monaten einigen Staub im Mid-Range-Segment aufgewirbelt. Die ATi Radeon X1950 Pro ist eines der dafür verantwortlichen Produkt, das vor allem preisbewusste Käufer ansprechen soll, die eine ordentliche Leistung für nicht all zu viel Geld haben möchten. Der Hersteller GeCube reiht sich mit seinem Derivat der Radeon X1950 Pro in diese Liga ein und bietet die Grafikkarte für günstige 165 Euro an. Ein Blick in die Preissuchmaschine Geizhals verrät, dass die GeCube-Karte in ausreichenden Mengen verfügbar ist.
Nach dem Auspacken aus dem Karton fällt sofort auf, dass GeCube an dem von ATi vorgegebenen Referenzdesign offensichtlich keine richtige Freude finden konnte. So ist nicht nur der große Single-Slot-Kühler eine komplette Eigenentwicklung, auch das PCB entspricht nicht dem, was ATi für die Radeon X1950 Pro vorsieht. Die Länge ist mit 23 cm (womit die GeCube Radeon X1950 Pro problemlos in jedes Gehäuse hineinpasst) zwar identisch zu den anderen Versionen. Ansonsten gibt es aber wenige Gemeinsamkeiten. Funktional machen sie aber keine Unterschied, weshalb wir auf dieses Thema nicht weiter eingehen werden.
Das massive Single-Slot-Kühlsystem ist schwerer, als man auf den ersten Blick glauben mag. Grund dafür ist, dass als Material ausschließlich Kupfer verwendet worden ist, was im Gegensatz zu Aluminium zwar teurer und schwerer ist, dafür aber die Wärme besser ableitet. Der Kühler bedeckt einen Großteil der Grafikkarte, einzig die Spannungswandler werden nur durch die Umwalzung der Luft kühl gehalten. Selbst die Rückseite ist teilweise von einer kleinen Kupferplatte bedeckt. Der Kühler beinhaltet einen 70 mm großen Axiallüfter, der die Luft aus dem Gehäuse aufnimmt und über die GPU durch mehrere Kupferlamellen leitet, bevor die umgesetzte Luft die Spannungswandler erreicht.
Das Kühlsystem macht einen sehr guten Eindruck und erweckt die Hoffnung auf neue Temperaturrekorde. So viel vorweg: Diese erreicht die GeCube Radeon X1950 Pro durchaus. Allerdings haben die Ingenieure anscheinend vergessen, eine Lüftersteuerung zu implementieren. Somit rotiert der Lüfter in allen Lebenslagen mit der maximalen Drehzahl, was alles andere als angenehm ist. Mehr dazu im Kapitel „Lautstärke“.
GeCube belässt es bei den Taktraten der Radeon X1950 Pro bei den Standardvorgaben von ATi. Der Chip arbeitet mit 575 MHz, während die Frequenz des 256 MB großen Speichers, der von Samsung mit einer Zugriffszeit von 1,4 ns gefertigt wird, 690 MHz beträgt. Auf dem Slotblech findet der Käufer die üblichen zwei Dual-Link-fähigen DVI-Anschlüsse sowie einen HDTV-Ausgang vor. Die DVI-Ausgänge sind HDCP-kompatibel, da auf der Radeon X1950 Pro standardmäßig ein HDCP-Key-ROM implementiert wird. Zukünftige HD-Videos können auf der Grafikkarte also in der vollen Auflösung wiedergegeben werden.
Die Kabelausstattung der GeCube Radeon X1950 Pro ist gut. Der Hersteller legt dem Kunden einen Strom- sowie einen DVI-auf-D-SUB- und einen S-Video-auf-YUV-Adapter bei. Darüber hinaus ist eine S-Video-auf-S-Video/Composite-Kabelpeitsche vorhanden. Eine CrossFire-Bridge fehlt ebenso wenig im Lieferumfang. Mau ausgefallen ist dagegen das Softwarepaket, das quasi nicht existent ist. GeCube stattet die Radeon X1950 Pro einzig mit „PowerDVD“ von CyberLink aus. Auch wenn klar ist, dass für 165 Euro keine Wunder zu erwarten sind, wäre eine etwas bessere Softwareausstattung trotzdem wünschenswert.