Nintendo Wii im Test: „Big N“ bringt Bewegung ins Spiel
4/15Technische Daten
Der Blick unter die Haube. Auch wenn Nintendo selbst sich mit Angaben zur Hardware stark zurückhält und auf der eigenen Website nur ungenaue Daten preisgibt, finden sich im Internet viele Details zu Nintendos Minikonsole, welche – es sei nochmals darauf hingewiesen – nie offiziell von Nintendo bestätigt oder dementiert wurden. Und so möchten auch wir diese inoffiziellen Daten aufgreifen, ermöglichen sie doch den direkten Vergleich mit der Konkurrenz von Microsoft und Sony, auch wenn jener in Anbetracht der etwas anderen Ziele von Wii eventuell unfair erscheinen mag.
Nintendo Wii | Xbox 360 | PlayStation 3 | |
---|---|---|---|
Prozessor | IBM Power-PC „Broadway“, 5 Execution Engines |
Custom IBM Power-PC, 3 Kerne mit je 2 Threads |
Cell Prozessor, 1 Power Processing Unit, 7 Synergistic Processing Units mit je einem Thread |
Taktfrequenz | 729 MHz | 3,2 GHz | 3,2 GHz |
L2 Cache | nicht bekannt | 1 MB | 512KB L2 Cache, 256KB pro SPE |
Systemspeicher | 24 MB „interner“ 1T-SRAM + 64 MB „externer“ 1T-SRAM |
512 MB GDDR3-RAM, 700 MHz, geteilt mit GPU |
256 MB XDR-RAM, 8 x 400 MHz |
Bandbreite des Systemspeichers | nicht bekannt | 22,4 GB/s | 25,6 GB/s |
Grafikchip | ATi „Hollywood“ | Custom ATi Prozessor | nVidia RSX "Reality Synthesizer" |
Taktrate des Grafikchips | 243 MHz | 500 MHz | 550 MHz |
Grafikspeicher | 3 MB Texturspeicher | 512 MB GDDR3 RAM, 700 MHz, geteilt mit System, 10 MB eDRAM |
256MB GDDR3 RAM, 700MHz |
Bandbreite des Grafikspeichers | nicht bekannt | 21,6 GB/s zum VRAM und 256 GB/s zum eDRAM |
22,4 GB/s |
Unterstützte Auflösungen | 576i, 480i, 480p | 480i, 480p, 720p, 1080i, 1080p | 576i, 576p, 720p, 1080i, 1080p |
Auswechselbare Festplatte | nein, aber 512 MB Flash-Speicher |
20 GB, optional oder im Premium System |
Ja, 20 GB oder 60 GB |
max. Anzahl der Controller | 4 bei Wii-Spielen, theoretisch bis zu 8 bei Virtual Console |
Vier | Sieben |
Unterstützte Medien | Wii DVD, GameCube Mini-DVD | Xbox DVD, DVD-Video, DVD-ROM, DVD-R/RW, DVD+R/RW, CD-DA, CD-ROM, CD-R, CD-RW, WMA CD, MP3 CD, JPEG Photo CD Optional*: HD-DVD |
BD-ROM, BD-R, BD-RE, CD, CD-DA, CD-R, CD-RW, DVD+R, DVD+RW, DVD-R, DVD-ROM, DVD-RW, AVCHD, PS2 DVD-ROM, PS3 BD-ROM, PS3 DVD-ROM, PS1 CD-ROM, PS2 CD-ROM, SACD HD, SACD Hybrid (CD-Layer) |
Medium der Spiele | Dual-Layer DVD-ROM | Dual-Layer DVD-ROM | Blu-ray BD-ROM |
Netzwerk | Optional über USB-LAN-Adapter |
1 Gigabit Ethernet | 1 Gigabit Ethernet |
Kabelloses Netzwerk | 802.11 b/g WiFi | 802.11 a/b/g Wi-Fi optional | 802.11 b/g Wi-Fi (nur mit 60-GB-Version), Bluetooth 2.0 EDR |
Surround Sound | Dolby Pro Logic 2 | Multi-Kanal, bis zu 256 diskrete Kanäle |
5.1 Dolby Digital, DTS 5.1, LPCM 7.1 (Dolby TrueHD, kein DTS-HD) |
I/O-Anschlüsse | 2 USB 2.0, SD-Card Slot, 4 GCN-Controller, 2 GCN-MemoryCards |
3 USB 2.0, 2 Memory Slots, Ethernet Port (RJ45), Optischer Audioausgang |
4 USB 2.0, Ethernet (RJ45), Optischer Audioausgang Slots für CF (Type I, II)*, SD*, Memory Stick*, Memory Stick Duo* * nur 60-GB-Variante |
Media Center Extender 2.0 | Nein | Ja | Nein |
Inhalte von iPod und Co. | Nein | Ja | Ja, aber kein WMA |
Audio-, Video- und Musik-Streams | Nein | Ja | Ja |
Abwärtskompatibilität | GameCube | Eingeschränkt | Eingeschränkt |
Online-Dienst | WiiConnect 24 | Xbox Live | PlayStation Network |
Anschlüsse und Konnektivität
Video-Ausgang
Wie bereits in der Vergangenheit bietet Nintendo auch für Wii einige Kabel für die Verbindung mit dem TV-Gerät an. Neben dem mit der Konsole mitgelieferten Composite-AV-Kabel bietet Nintendo auch S-Video-, RGB- und Komponentenkabel an. Darüber hinaus gibt es in Japan sogenannte „D-Kabel“, eine Verbindungsart, die außerhalb Japans jedoch kaum Verwendung findet. Einen RF-Adapter, welcher für ältere Fernsehgeräte ohne AV- oder SCART-Eingang nötig wäre, gibt es für Wii nicht. Wichtig: Die Kabel des GameCubes oder anderer Konsolen sind nicht mit Wii kompatibel.
Netzteil
Keine großen Überraschungen erwarten uns beim Netzteil. Die Leitung vom Stecker bis zum Anschluss an der Konsole ist etwa zwei Meter lang. In der Mitte dieser Leitung sitzt das eigentliche Netzteil, welches im Gegensatz zum Stromlieferanten der Xbox 360 passiv gekühlt wird. Im Betrieb erzeugt der Block weit weniger Hitze als das – etwas kleinere – Pendant beim GameCube und wird gerade einmal handwarm. Ausfälle wegen Überhitzung dürften also auch an den heißesten Sommertagen kein Thema sein.
Sensorleiste
Um die Pointer-Funktionen der Wii-Fernbedienung nutzen zu können, bedarf es der im Lieferumfang enthaltenen Sensorleiste. Im Gehäuse des etwa 24 cm langen Hilfsmittels befinden sich an jedem Ende Infrarot-LEDs, mit denen die Wii-Fernbedienung den Abstand und die Neigung ermittelt. Dachte man bisher auch, dass die Sensorleiste die Berechnungsfunktionen für alle räumlichen Veränderungen der Wii-Fernbedienung übernimmt, so hat sich inzwischen herausgestellt, dass die Leiste in Wahrheit nur eine Art Lichtquelle darstellt. Das dünne, 3,5 Meter lange Kabel zur Verbindung mit der Konsole dient also ausschließlich zur Stromversorgung, andere Daten werden damit nicht übertragen.
Durch diesen Umstand ist es aber auch möglich, die Sensorleiste einfach zu ersetzen, wenn das Kabel zu kurz ist, die Kabelverlegung zu viel Aufwand bedeutet oder die zugegebenermaßen nicht besonders schöne Leiste den optischen Eindruck im Wohnzimmer stört. Einen Ersatz können zum Beispiel einfache Infrarot-LEDs aus dem Bastelladen, gekoppelt an eine Batterie darstellen. Es geht aber auch noch billiger, mit Mitteln, die die meisten Leser bereits zu Hause haben dürften: Kerzen. Stellt man zwei Kerzen oder Teelichte in ungefähr demselben Abstand zueinander auf, wie die LEDs der Sensorleiste besitzen, so erhält man in etwa dieselbe Genauigkeit, jedoch längst nicht dieselbe Reichweite der Wii-Fernbedienung. Als netter Nebeneffekt sorgt diese Pseudo-Sensorleiste aber für eine gemütliche Atmosphäre in der Wohnstube.
USB-Anschlüsse
An der Rückseite der Wii-Konsole befinden sich zwei USB-2.0-Anschlüsse. Bis dato hat Nintendo jedoch nur ein Gerät angekündigt, welches über diese Anschlüsse Verbindung mit der Konsole aufnehmen kann: den 23 Euro teuren Wii-Ethernet-Adapter. Dieser wird benötigt, um mit Wii online zu gehen, wenn man kein Funknetzwerk zur Verfügung hat. Ob man in Zukunft externe Festplatten und Laufwerke, Gamecontroller, Lenkräder oder USB-Hubs und -Sticks anschließen kann, gab Nintendo bisher nicht bekannt.
SD-Karten-Slot
Mit diesem Anschluss, der sich unter einer kleinen Blende an der Front der Konsole verbirgt, kann der Nutzer den Internen Speicher der Konsole erweitern. Außerdem lassen sich mit SD-Karten Fotos und Filme auf die Wii-Konsole mitnehmen und im Foto-Kanal ansehen. Nintendo selbst bietet lediglich Wii-Speicherkarten mit einer Größe von 512 Megabyte an, während es von SanDisk Karten mit offiziellem Branding und Kapazitäten von 512 Megabyte, einem oder zwei Gigabyte zu kaufen gibt. Darüber hinaus sollte aber auch jede andere SD-Karte mit der Konsole kompatibel sein.
GameCube-Anschlüsse
Zu guter Letzt soll Wii eine 100-prozentige Abwärtskompatibilität zu GameCube-Spielen bieten. Das bedeutet auch, dass sämtliches Zubehör des GameCubes auch mit Wii verwendet werden kann. So besitzt die Konsole an der Seite zwei Klappen, unter denen sich neben vier Controller-Anschlüssen auch zwei Memory-Card-Slots befinden. Der Platz rings um die Controlleranschlüsse ist so bemessen, dass selbst der Empfänger des „Wavebird“-Funk-Controllers des GameCubes problemlos zum Einsatz kommen kann.