AMD: Neues zum Opteron mit Quad-Core

Christoph Becker
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Erst kürzlich berichteten wir, dass AMD sich offenbar dazu entschlossen hat, auch eine weitere Generation der neuen Desktop-Prozessoren, die auf der K8L-Architektur basieren, mit Codenamen zu versehen, die an Sterne angelehnt sind. Nun gibt es neue Informationen zu AMDs kommenden Opteron-CPUs mit vier Rechenkernen.

Während schon länger bekannt ist, dass AMD in Zukunft sein Opteron-Portfolio auf die beiden neuen Prozessorkerne „Barcelona“ und „Budapest“ stützen wird, sind nun erste konkrete Details zu den neuen Server- und Workstation-CPUs bekannt geworden. So können die Kollegen von Dailytech nun berichten, dass es erste Namen für die neuen Opterons gibt. Demnach plant AMD offenbar, die neuen und überarbeiteten CPUs der 2000er- und 8000er-Serie zunächst mit leistungstechnisch identischen Werten auszuliefern.

Einteilen wird man das neue Portfolio in insgesamt drei verschiedene Modellgruppen. Während die schnellsten Varianten den Beinamen „SE“ tragen werden, setzt AMD bei den Mainstream-Opterons auf keinen Namenszusatz und verpasst den kleinsten Modellen, die allerdings auch über die geringste Stromaufnahme verfügen, den Zusatz „HE“. Gemein haben alle verschiedenen Varianten dabei die Unterstützung von vier Rechenkernen, denen jeweils ein Level-2-Cache von 512 kB zur Verfügung stehen wird; kombiniert ergibt dies also eine Größe von insgesamt zwei Megabyte. Darüber hinaus teilen sich alle vier Kerne einen ebenfalls zwei Megabyte großen Level-3-Cache.

Die neuen „Opteron 8000“- und „Opteron 2000“-Prozessoren werden ferner für den Sockel 1207 (Sockel F) erscheinen und sich für den Einsatz in Systemen mit mehr als zwei (8000er-Serie) bzw. zwei Prozessoren (2000er-Serie) eignen. Der integrierte Speichercontroller ermöglicht es den CPUs, direkt mit Arbeitsspeicher des Typs „DDR2-667 registered“ zu kommunizieren.

Zur neuen SE-Kategorie werden aller Voraussicht nach zunächst sechs verschiedene Modelle gehören. Das vorläufige Spitzenmodell ist danach der „Opteron 8272 SE“ bzw. der „2272 SE“, die beide mit einer Taktfrequenz von 2,6 GHz pro Core und den oben genannten Features ausgeliefert werden sollen. Weiter geht es mit den Opterons „8270 SE“ und „2270 SE“, die mit 2,5 GHz takten. Das untere Ende der SE-Serie markieren die beiden Modelle „8268 SE“ und „2268 SE“, die mit 2,4 GHz pro Kern ausgestattet sein werden. Angesichts dieser Leistungsdaten ist es nicht weiter verwunderlich, dass die SE-Opterons mit 120 Watt den höchsten Stromverbrauch aller neuen Quad-Core-CPUs haben werden. Bislang ist leider noch nicht bekannt, wann AMD genau die SE-Prozessoren auf den Markt bringen wird. Die Produktion wird allerdings im Laufe des dritten Quartals beginnen. Die Top-Modelle, der Opteron 8272 und der 2272 mit 2,6 GHz, werden wohl erst ab dem zweiten Quartal 2008 produziert werden.

Die Opterons ohne Namenszusatz werden in Zukunft vom „8266“ bzw. dem „2266“ angeführt werden. Diese beiden Prozessoren werden pro Kern mit einer Taktfrequenz von 2,3 GHz laufen und bekommen weitere Unterstützung von den Modellen mit den Nummer 8264, 2264 und 8260 sowie 2260, die mit 2,2 respektive 2,1 GHz ausgeliefert werden sollen. In Produktion gehen sollen diese Opterons bereits im Juni und irgendwann in der Mitte dieses Jahres auf den Markt gebracht werden. Mitte 2008 möchte AMD diese Serie mit den Modellen 8268 und 2268 erweitern, die dann wahrscheinlich das entsprechende SE-Modell ablösen werden. Gegenüber diesem werden die neuen vor allem durch einen gesenkten Stromverbrauch von nur noch 95 Watt punkten können. Erzielen möchte man dies durch eine im Laufe der Zeit verbesserte Fertigung der CPUs, schließlich soll die Herstellung der überarbeiteten 2,4-GHz-Modelle rund drei Quartale später als die der SE-Modelle beginnen.

Mit den HE-Modellen rundet AMD dann bald schon das Angebot der Multi-Socket-Opterons nach unten hin ab. So wird es zunächst zwei HE-Versionen geben, die auf die Namen 8258 bzw. 2258 und 8256 bzw. 2256 hören werden. Getaktet werden diese beiden Varianten mit 2,0 und 1,9 GHz und sollen über eine Stromaufnahme von lediglich 68 Watt verfügen.

Die 1000er-Plattform der Opterons, die ausschließlich für den Einsatz in Systemen mit nur einem Sockel konzipiert worden ist, wird – wie bereits angesprochen – auf dem „Budapest“-Core basieren. Einsetzbar sein werden diese CPUs auf allen Platinen, auf denen ein aktueller Sockel AM2 verlötet ist (HyperTransport 1.0); ein Einsatz auf Mainboards, die kompatibel mit dem neuen Sockel AM2+ sind (HyperTransport 3.0), wird aber ebenfalls möglich sein. Die Cache-Ausstattung gleicht dabei den 8000er- und 2000er-Varianten, allerdings kann der 1000er Opteron im Gegensatz zu seinen großen Geschwistern auch DDR2-800-RAM ansprechen und benötigt keine teuren „registered“-Module.

Allerdings wird es vom Opteron 1000 nicht so viele Modelle wie in den anderen Serien geben. So wird man zunächst wohl nur insgesamt zwei verschiedene SE-Modelle („1270 SE“ und „1268 SE“) mit 2,5 und 2,4 GHz und drei weitere ohne Namenszusatz („1266“, „1264“ und „1262“) mit 2,3, 2,2 und 2,1 GHz auf den Markt werfen. Ein Modell mit 2,6 GHz ist zunächst für die 1000er-Serie nicht geplant. Gleich bleibt jedoch die von AMD angegebene Stromaufnahme: Während sich die SE-Serie 120 Watt genehmigt, bringen es die Modelle ohne Namenszusatz auf 95 Watt. Mit der Produktion all dieser Varianten soll im Laufe des vierten Quartals 2007 begonnen werden. Ein Starttermin steht aber noch nicht fest.