Office 2007 verkauft sich gut, Vista enttäuscht

Christoph Becker
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Für das Unternehmen Microsoft könnte sich das Jahr 2007 im Nachhinein als ein äußerst erfolgreiches herausstellen. Denn in diesem Jahr startete man nicht nur den offiziellen Retail-Verkaufsstart des neuen Betriebssystem „Windows Vista“: Mit Office 2007 präsentierte man seinen Kunden auch die zwölfte Version der beliebten Office-Suite.

Nach neuesten Einschätzungen einiger Analysten der US-amerikanischen NPD Group konnte sich die neueste Version der Office-Suite schon kurz nach ihrem Start auf dem Retail-Markt zu einem wahren Verkaufsschlager entwickeln. Demnach lagen die Verkaufszahlen von Office 2007 in der ersten Woche exakt 108,3 Prozent über denen des Vorgängers Office 2003 bei dessen Markteinführung. Der gesamte Dollar-Umsatz, den Microsoft mit der neuen Office-Suite machen konnte, stieg um 106,3 Prozent.

Gleichzeitig nahmen die Durchschnittkosten für ein Office-Produkt um 1,1 Prozent ab und belaufen sich nun auf nur noch 206,93 US-Dollar. Für diesen – wenn auch nur minimalen – Preisverfall sind laut Aussagen der Analysten der NPD Group vor allem die gestiegenen Verkaufszahlen der günstigen Studenten- und Heimanwender-Versionen von Office 2007 verantwortlich. Aber auch auf dem kommerziellen Sektor konnte Microsoft seine Verkaufszahlen steigern. So stiegen die Verkaufszahlen von Office 2007 gegenüber dem Vorgänger um 61,3 Prozent, während der Dollar-Umsatz um 97,8 Prozent zulegen konnte. Der durchschnittliche Verkaufspreis stieg um 22,6 Prozent.

Für Microsoft ist dies mit großer Sicherheit ein überaus überzeugendes Ergebnis, denn mit Steigerungen von mehr als 100 Prozent hätte man in der Redmonder Konzernzentrale sicher nicht gerechnet. Ein Grund für diese guten Zahlen vor allem im Consumer-Bereich könnte dabei sein, dass Microsoft schon Ende des vergangenen Jahres damit begonnen hatte, Office 2007 an Firmenkunden zu verkaufen, und eine ganze Heerschar potentieller Endkunden auf diesem Weg schon früher in den Genuss der neuen Funktionen kommen konnte. Und auch die neue, gegenüber dem Vorgänger Office 2003 vollkommen überarbeitete Benutzeroberfläche könnte einige Kunden dazu bewegt haben, sich die zwölfte Version der Office-Suite zu kaufen. Schließlich wirkt auch eine simple UI-Änderung bei Otto-Normal-Usern wie eine große Neuerung und erzeugt einen gefühlten Mehrwert, der durchaus zu einem Kauf führen könnte.

Ganz anders sieht es hingegen mit Microsofts neuem Betriebssystem „Windows Vista“ aus. So gingen die Verkäufe in der ersten Woche gegenüber denen des Vorgängers „Windows XP“ um rund 59 Prozent zurück. Dies besagen erste Zahlen, die die NPD Group nun auch für Windows Vista veröffentlicht hat. Entsprechend sanken natürlich auch die Dollar-Umsatzzahlen. Hier fällt der Rückgang mit etwa 32 Prozent aber nicht ganz so eklatant aus. Diese Zahlen beziehen sich allerdings nur auf die Retail-Version; OEM-Ausgaben von Windows Vista, die zusammen mit PCs ausgeliefert werden oder als System-Builder-Version auch von Endkunden erworben werden können, wurden nicht berücksichtigt.

Der Unterschied zwischen den Verkaufszahlen von Windows XP und denen von Windows Vista ist laut der NPD Group vor allem auf die gestiegenen Systemvoraussetzungen des neuen Betriebssystems zurückzuführen. Demnach seien viele Kunden bislang noch verunsichert und würden nicht genau wissen, ob ihr PC in der Lage ist, Vista ohne Probleme mit allen Funktionen darstellen zu können. Derzeit gehe der Trend deshalb eher dazu, sich ein komplett neues PC-System zu kaufen, auf dem Windows Vista bereits vorinstalliert ist. Spürbar ist dieser Effekt auch schon, denn wie die Analysten angeben, stiegen die Zahlen der verkauften PCs seit dem Start von Windows Vista um rund 67 Prozent. Nur die Verkaufszahlen der Retail-Version für eine Messung des Erfolgs des neuen Betriebssystems heranzuziehen, würde also zu falschen Ergebnissen führen.

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