nVidia GeForce 8800 GTS 320MB im Test: Ein abgespeckter Kraftprotz auf Kundenfang
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POV GeForce 8800 GTS 320MB
Der in Deutschland eher selten anzutreffende Hersteller Point of View versucht mit der eigenen Adaption der GeForce 8800 GTS 320MB keinerlei Experimente zu starten, sondern vertraut zu einhundert Prozent den Vorgaben von nVidia. Damit reiht sich die Grafikkarte in das untere Segment der High-End-Produkte ein und spricht diejenigen Käufer an, die auf hohe Auflösungen und die gleichzeitige Nutzung von hohen Qualitätseinstellungen verzichten können. nVidia gibt für die GeForce 8800 GTS 320MB einen Preis von 299 bis 319 Euro an, wobei man die POV voraussichtlich eher an der 300-Euro-Marke kratzen sieht. Einen genauen Preis sowie den Status der Lieferbarkeit können wir nicht nennen, da der 3D-Beschleuniger noch nirgends gelistet ist.
Nach dem Auspacken der Point of View GeForce 8800 GTS 320MB aus dem recht kleinen, dafür aber schick gestalteten Karton, fällt auf, dass die Grafikkarte äußerlich nicht von einer GeForce 8800 GTS mit 640 MB zu unterscheiden ist. Sowohl das Kühlsystem als auch das PCB ist völlig identisch mit denen des größeren Bruders – wenn man von der Grünfärbung der Platine (die Platinen der GeForce-8800-GTS und 8800-GTX-Modelle sind allesamt schwarz) einmal absieht. Die Grafikkarte passt mit den typischen 23 cm prinzipiell in alle auf dem Markt erhältlichen Gehäuse hinein, ohne dass man mit Schwierigkeiten zu rechnen hat.
Das Kühlsystem belegt quasi die gesamte Vorderseite der GeForce 8800 GTS 320MB und ist mit einem 70 mm großen Radiallüfter ausgestattet. Die Schaufelräder fallen sehr klein aus, was auf eine große Drehzahl schließen lassen könnte. Unter Windows ist die POV GeForce 8800 GTS 320MB aber angenehm leise, wenn auch überraschenderweise etwas lauter als die GeForce 8800 GTS mit 640 MB beziehungsweise die GeForce 8800 GTX. Nichtsdestotrotz hört man die Karte nicht aus einem geschlossenen Gehäuse heraus. Unter Last dreht der Quirl nur minimal auf und wird zu keiner Zeit aufdringlich. Der Kühler besteht aus einer geradezu riesigen Alukühlplatte, die nicht nur die G80-GPU, sondern zusätzlich den VRAM kühlt. Fast die ganze Kühlfläche ist aus Aluminium gefertigt, einzig ein eingelassener Kupferblock sitzt direkt auf dem Heatspreader der GPU. Darüber hinaus setzt nVidia auf eine Heatpipe, die die Wärme effizient vom Kern weg leitet.
Das Prinzip des Kühlsystems ist schnell erklärt. Der Radiallüfter saugt die kühle Luft aus dem Tower an und leitet sie über den Kühlblock und über die eigentliche GPU. Die dadurch erhitzte Luft wird dann durch mehrere Lüftungsschlitze auf dem Slotblech nach Außen gepustet, weswegen sich das Gehäuseinnere nicht unnötig aufheizt. Auf dem Slotblech findet man zwei Dual-Link-fähige DVI-Anschlüsse sowie einen HDTV-Ausgang vor. Einen HDMI-Anschluss sucht man leider vergebens. Nichtsdestotrotz ist die GeForce 8800 GTS 320MB HDCP-kompatibel, da auf jeder Karte ein entsprechendes Key-ROM eingesetzt wird.
Wie auch auf einer GeForce 8800 GTS mit 640 MB werden zehn RAM-Bausteine verwendet, was das „krumme“ Speicherinterface von 320 Bit erklärt (je zwei Speicherbausteine sind an eine 64 Bit breite Crossbar angebunden; fünf multipliziert mit 64 Bit ergibt 320 Bit). Die Bausteine werden von Hynix mit einer Zugriffszeit von 1,1 ns produziert, die einen (theoretischen) Maximaltakt von 910 MHz versprechen. Im Gegensatz zur größeren Version mit 640 MB beträgt die Größe jedes Speichers aber nicht 64 MB, sondern nur 32 MB. Durch diesen Unterschied kann nVidia den VRAM halbieren, ohne irgendwelche Modifizierungen an der Architektur vornehmen zu müssen.
Die Kabelausstattung der POV GeForce 8800 GTS 320MB ist durchaus als gut zu bezeichnen. Neben zwei DVI-zu-D-SUB- sowie einem S-Video-auf-YUV- und einem Stromadapter legt der Hersteller ein S-Video- und ein Composite-Kabel der Grafikkarte bei. Das Software-Zubehör scheint Point of View dagegen irgendwie vergessen zu haben, was bei neuen Grafikkarten mittlerweile wohl ein neuer Trend wird. Immerhin findet man eine Treiber-CD in der Verpackung vor, zu mehr hat es dann scheinbar aber nicht mehr gereicht. Für 300 Euro ist da sicherlich mehr drin.