„Licht aus“ an indischer Informatik-Hochschule

Sasan Abdi
32 Kommentare

Für die Studenten an einer indischen Informatik-Hochschule heißt es des nachts ab sofort „Licht aus“. Damit reagiert die Hochschul-Leitung auf stets verschlafene oder gar nicht erst teilnehmende Studenten. Der Grund für dieses Phänomen war schnell gefunden.

„Die Teilnahme an der ersten Stunde um 08.30 Uhr ging stark zurück. Die Studenten waren nicht aufmerksam sondern schläfrig, einige haben richtig geschlafen“, beklagt ein Offizieller der Hochschule. Begründet liegt dieses Phänomen in der exzessiven Nutzung der PCs und des Internets der Uni durch die Studenten. So verlebten die Studenten die Nächte an ihren Rechnern statt sich tief und fest schlafend auf den nächsten Tag vorzubereiten und gingen dabei nicht mal studiennahen Tätigkeiten nach.

Statt über dem eigenen Studien-Projekt zu grübeln oder etwaige technische Schwächen in den eigenen Fähigkeiten auszubessern, gaben sich die Studis ganz banalen Dingen wie Chatten, Spielen und Downloaden hin. Damit ist jetzt Schluss. Um dem eifrigen Treiben ein Ende zu setzen, wird fortan eine halbe Stunde vor Mitternacht die Internetverbindung in den Zimmern der Studenten bis zum nächsten Mittag um 12.30 Uhr unterbrochen. Einzig die Laboratorien und die Bibliothek sind weiterhin online.

Dass gerade die IT-Fakultät in Bombay ihre Studenten so gängelt, ist nicht unbedingt ungewöhnlich. Eine Art Pilotprojekt an dem „Institute of Technology“ in Madras, das aus ähnlichen Gründen angestoßen wurde, zeigte, dass die Maßregelung durchaus von Erfolg ist. „In meinen Vormittags-Vorlesungen habe ich um acht Uhr jetzt immer eine Anwesenheitsquote von 95 Prozent“, erklärte ein Professor den positiven Effekt der Zugangs-Regulierung.