Mainboards mit i965P im Test: Asus gegen MSI gegen Gigabyte
8/19MSI P965 Neo
- Lieferumfang
- Handbuch
- Treiber- und Software-CD
- 1x SATA-Datenkabel
- 1x SATA-Stromversorgungskabel
- 1x UDMA 133/100/66-Datenkabel
- 1x Slotblende
Die Ausstattung des MSI P965 Neo ist typisch für ein Mainboard der Mittelklasse. Die nötigsten Extras liegen bei, mehr aber auch nicht.
Layout
Das Layout des MSI P965 Neo ist übersichtlich, muss jedoch auch nur für Ordnung unter einer relativ geringen Anzahl an verbauten Komponenten sorgen. So verfügt das Mainboard über einen PCIe-X16-Steckplatz sowie zwei PCIe-x1- und drei PCI-Steckplätze. Im Falle der Installation einer Grafikkarte mit Dual-Slot-Kühldesign fällt ein PCIe-x1-Slot weg. Insgesamt finden sich fünf SATA-Steckplätze auf dem Mainboard wieder, vier von ihnen werden über die ICH8-Southbridge verwaltet. Da diese nicht in der RAID-Version vorliegt, können die Festplatten, die an diesen vier Steckplätzen angeschlossen sind, nicht zu einem Array zusammengefasst werden. Einzig RAID-fähig ist der verbaute JMB361-Controller von Jmicron. Dieser steuert jedoch nur einen SATA- sowie einen IDE-Steckplatz an. Würden an diesen beiden Festplatten angeschlossen werden, so könnte man hieraus ein RAID0- oder RAID1-Array erstellen. Da jedoch meist die optischen Laufwerke an den IDE-Port angeschlossen werden, ist dies eine eher selten genutzte Option. Idealer wäre hier gewesen, entweder zwei SATA-Anschlüsse über den Jmicron-Controller zu realisieren oder zwei IDE-Steckplätze bereitzustellen. Letztere Option hätte den Einsatz von IDE-Festplatten erleichtert.
Das MSI P965 Neo wird komplett passiv gekühlt und verzichtet hierbei auch auf Heatpipe-Konstruktionen. Die vergleichsweise kleinen Kühlkörper auf North- und Southbridge laden aber auch nicht gerade zum Übertakten ein. Auch die geringe Anzahl an verfügbaren Steckplätzen für etwaige Gehäuselüfter spricht nicht für einen gut gekühlten Tower: Es sind derer nämlich nur zwei vorhanden. Hinzu kommt der obligatorische 4-Pin-Lüfteranschluss für den Prozessorlüfter. Recht gefallen mag auch die Position einiger Anschlüsse nicht: So findet sich der Steckplatz für das Floppy-Laufwerk am unteren Ende der Platine, noch hinter den PCI-Steckplätzen. Es muss für den Anschluss eines FDD-Laufwerkes also nicht nur ein entsprechend langes Kabel vorhanden sein, dieses wird zudem zwangsweise über alle Steckkarten geführt, was den Aus- und Einbau und unter Umständen auch die Luftzirkulation behindert. Auch der 24-polige Stromanschluss des MSI P965 Neo befindet sich artenuntypisch inmitten des Layouts, zwischen MCH und der Slotblende. Es ist in beiden Fällen nicht ersichtlich, warum diese relativ großen Kabel quer durch das Gehäuse geführt werden sollen, wenn es bei der Konkurrenz doch auch anders geht.
Leider verfügt das MSI P965 Neo weder über einen FireWire-Controller noch über Ethernetfähigkeiten, die über eine Single-Gigabit-Ethernet-Lösung hinausgehen. Dual-LAN wäre wie immer wünschenswert und WiFi-Fähigkeit ein gern gesehenes Feature. In Anbetracht des realtiv geringen Preises und der Positionierung im Mainstream-Segment kann man über diese Einbußen jedoch hinwegsehen.
Nr. | Funktion | Bezeichnung | Info |
---|---|---|---|
1 | Northbridge | Intel P965 MCH | Chipsatz-Details (PDF) |
2 | Southbridge | Intel ICH8/R | Intel Datenblatt |
3 | SATA-Controller | Jmicron JMB361 | Datenblatt |
4 | Gbit Netzwerk | Realtek RTL8110SC | Kurz-Info |
5 | Soundchip | Realtek ALC883 | Kurz-Info |
6 | Super I/O | Winbond W83627EHG | - |
BIOS
Das BIOS lag zum Testzeitpunkt in der Version 1.2 vor.
ACPI-Suspend
Das MSI-Mainboard unterstützt mit S1 und S3 die beiden wichtigsten Stromsparmodi. Beide lassen sich einzeln im BIOS anwählen. Zusätzlich gibt es die Einstellung „S1&S3“. Um den Rechner aus dem S3-Modus wieder zum Arbeiten zu bewegen, braucht man den Ein/Aus-Schalter oder eine PS/2-Tastatur oder -Maus; aus dem S1-Modus hingegen kann der Rechner auch mit USB-Peripherie per Tastendruck, Mausklick oder durch Drücken das Ein/Aus-Schalters wieder aufgeweckt werden.
Lüftersteuerung
MSI bietet beim P965 Neo eine Smart FAN genannte Steuerung für den CPU-Lüfter an. Bei dieser Methode wird die gewünschte Zieltemperatur des Prozessors eingegeben und das Mainboard verwaltet entsprechend der Differenz aus Soll-Temperatur und Ist-Temperatur die Drehzahl des CPU-Lüfters. Einzig die Toleranz, innerhalb derer die Temperatur des Prozessors von dem vorgegebenen Wert abweichen darf, ohne dass das MSI-Mainboard die Drehzahlen variiert, kann zusätzlich konfiguriert werden. Die Smart-FAN-Methode ist also recht komfortabel, es fehlt bei dieser Art der Konfiguration jedoch eine Unterscheidung zwischen minimaler und maximaler Temperatur. Dann nämlich könnte das Mainboard die Lüfterdrehzahlen besser verwalten, da beispielsweise im Falle einer leichten Überschreitung der Minimaltemperatur, bei der der Lüfter einsetzen soll, nur langsame Drehzahlen vonnöten sind. Andersherum macht das Näherkommen an eine definierte Maximaltemperatur hohe Drehzahlen des CPU-Lüfters nötig.
Hinzu kommt leider auch beim MSI P965 Neo, dass nur ein Lüfter über die Smart-FAN-Funktion verwaltet werden kann. Die zusätzliche Regelung von Gehäuselüftern wäre gerade in Anbetracht der Funktionsweise dieser Regelung mehr als angebracht gewesen.
Software
Auf der beiliegenden Software-CD befindet sich neben den Mainboard-Treibern, die einzeln installiert werden müssen, die MSI-typische Software: Neben dem Übertaktungsprogramm CoreCenter wird auch MSIs „Live Update 3“-Software geboten. Während das erstere durchaus zahlreiche nützliche Funktionen – von der Konfiguration des Frontside-Buses und der Vcore-Spannung bis hin zu der Drehzahl des CPU-Lüfters – bietet, vermag der Nutzer mit letzterer Software das BIOS zu flashen. Leider ist dies nur möglich, wenn der PC mit dem Internet verbunden ist. Ein Flashen direkt von einer bereits vorhandenen BIOS-Datei aus ist nicht möglich, was einen deutlichen Nachteil gegenüber den Lösungen von Gigabyte oder Asus darstellt, bei denen dies durchaus so getätigt werden kann. Nichtsdestotrotz wird auf diese Weise natürlich garantiert, dass das neue BIOS-File kompatibel zu dem Mainboard ist, da MSIs Live Update die Version vor dem Flashvorgang überprüft.
Neben den MSI-Programmen bietet die CD auch Nortons Internet Security in der Version 2005 sowie den obligatorischen Adobe Reader. Handbücher in digitaler Form wurden nicht auf der CD gespeichert. Zudem führt ein weiterer Reiter „Contact“ zu einigen Internetseiten, die beispielsweise aktuelle Grafik- oder Chipsatztreiber feil bieten. Alles in Allem umfasst MSIs Beipack-CD also nur die nötigsten Treiber und Programme.