Yorkfield, Wolfdale und Broadwater (P/G965)
Ende dieses, eventuell jedoch erst Anfang nächsten Jahres, wird Halbleiterhersteller Intel mit Wolfdale und Yorkfield zwei Prozessoren vorstellen, die auf der in 45 nm gefertigten Penryn-Prozessorgeneration beruhen. Mit Bearlake steht auch der passende Chipsatz in den Startlöchern, doch tut es nicht auch Broadwater?
Da Wolfdale (Dual-Core) und Yorkfield (Quad-Core) weiterhin den klassischen quad-pumped Frontside-Bus von Intel besitzen und im Sockel 775 daher kommen, spricht mechanisch und aus Sicht des Protokolls nichts gegen den Einsatz der neuen CPUs auf aktuellen Hauptplatinen mit P965- oder G965-Chipsatz (Broadwater) – ja, sogar i975X-Platinen wären prinzipiell denkbar.
Doch es gibt ein entscheidendes Problem: Mit dem Wechsel auf die feinen Prozessstrukturen konnte auch die Betriebsspannung weiter abgesenkt werden – eine Veränderung an der Spezifikation der Spannungsregulatoren war unausweichlich. Auch die Spannung des Frontside-Bus selbst wird mit der Penryn-Prozessorgeneration abgesenkt werden. Während die Prozessoren bei der Betriebsspannung relativ tolerant sind, erweist sich die Spannung der Buskomponenten als problematisch. Von derzeit 1,2 wird diese auf 1,1 Volt abgesenkt werden.
Auf der einen Seite wurde der Memory Controller Hub (MCH) des Broadwater (i965) nicht für diese Spannungen entwickelt. Beim Betrieb mit einer niedrigen Spannung (Undervolting) – sofern im BIOS der Highend-Platinen einstellbar – kann die Funktionalität nicht gewährleistet werden. Auf der anderen Seite verträgt der Prozessor auf Dauer die 1,2 Volt nicht.
Damit gilt wie in der Vergangenheit bei der Vorstellung von neuen Prozessoren und Chipsätzen: Ein Betrieb von Yorkfield und Wolfdale auf älteren Plattformen ist prinzipiell möglich, wird von Intel offiziell aufgrund der Spannungsunterschiede nicht unterstützt; die Mainboard-Hersteller sind bei der Validierung älterer Chipsätze auf sich allein gestellt. Die veränderte FSB-Spannung schmälert jedoch die Chancen auf Erfolg merklich.