nVidia GeForce 8600 GTS (SLI) und 8600 GT im Test: Mid-Range mit Direct3D-10-Unterstützung
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nVidia Referenzdesign
Die GeForce 8600 GTS stellt das neue Zugpferd der Mittelklassenkarten dar, die nVidia in den nächsten Monaten große Einnahmen erbringen sollen. Als Zielpublikum visiert der kalifornische GPU-Spezialist preisbewusste Käufer an, die für relativ wenig Geld eine hohe Leistung und eine gute Bildqualität haben möchten. Als zusätzliches Kaufargument kann nVidia mit der Direct3D-10-Funktionalität werben. Entsprechende Modelle haben eine unverbindliche Preisempfehlung von 250 Euro und sind ab sofort im Handel erhältlich. Ob dies tatsächlich in ausreichenden Mengen der Fall sein wird, können wir leider nur vermuten – bis zum Redaktionsschluss war aufgrund des Schweigeabkommens (NDA) noch kein Modell bei der Preissuchmaschine Geizhals gelistet. Wie wir auf der CeBIT von den meisten Herstellern erfahren haben, kann man dies aber als gesichert ansehen.
nVidia hat für das Referenzdesign der GeForce 8600 GTS ein neues Platinenlayout entwickelt, welches mit etwas weniger als 19 cm knapp zwei cm länger als das des Vorgängermodells GeForce 7600 GT ausfällt. Nichtsdestotrotz sollte es kein Problem sein, die Karte in einem handelsüblichen Gehäuse unterzubringen. Das PCB ist in einem nVidia-farbigen grün gehalten und sieht auf der Vorderseite recht aufgeräumt aus. Auffällig ist ein PCIe-Stromstecker, der bei einer GeForce 7600 GT noch nicht nötig war. Grund dafür ist der gesteigerte Strombedarf, der leicht über den Spezifikationen des PCIe-x16-Slots liegt und von diesem nicht alleine versorgt werden kann.
Ebenso hat nVidia für die GeForce 8600 GTS ein neues Kühlsystem entwickelt, was wir nur begrüßen können. Das Exemplar der GeForce 7600 GT war im 2D-Modus schön leise, während einer Lastphase schien der Lüfter allerdings hoffnungslos überfordert und drehte konstant mit hoher Geschwindigkeit – hier können wir schonmal Entwarnung geben. Das Kühlsystem ansich belegt fast die gesamte Platine und kühlt nicht nur die G84-GPU, sondern ebenfalls den hochgetakteten GDDR3-Speicher. Die Kühlfläche besteht größtenteils aus Aluminium sowie mehreren Aluminiumlamellen, die für eine gute Wärmeabgabe sorgen sollen. Über der GPU wurde ein Kupferblock eingelassen, der den Kern effektiver auf niedrigen Temperaturen halten kann. Interessanterweise verwendet nVidia zusätzlich ein Heatpipesystem.
Der verbaute Radiallüfter hat eine Größe von 50 mm und agiert glücklicherweise in allen Lebenslagen sehr leise – hierfür müssen wir nVidia ein Lob aussprechen! Sowohl im 2D- als auch im 3D-Modus behält der Lüfter die Nerven und fällt kaum auf. Mehr dazu im Abschnitt „Lautstärke“. Das Prinzip des Single-Slot-Kühlers ist schnell erklärt. Der Radiallüfter saugt die Luft aus dem Gehäuseinneren an und bläst diese durch die Alulamellen und somit über die GPU und den Speicher. Anschließend wird die erhitze Luft in das Gehäuse zurückgepustet. Eine Ableitung der warmen Luft aus dem Gehäuse heraus wäre zwar vorteilhafter gewesen, jedoch sehen wir das bei der GeForce 8600 GTS nicht als allzu kritisch an. Die Grafikkarte behält selbst im Dauerbetrieb einen kühlen Kopf.
nVidia sieht bei dem Referenzdesign der GeForce 8600 GTS zwei HDCP-kompatible Dual-Link-DVI-Ausgänge sowie einen HDTV-Ausgang per S-Videoverbindung vor. Der typische SLI-Stecker für den simultanen Betrieb zweier Grafikkarten ist erneut vorhanden. Der 256 MB große Speicher wird von Samsung gefertigt und hat eine Zugriffszeit von 1,0 ns, was einen theoretischen Maximaltakt von 1000 MHz entspricht. Einige Hersteller werden darüber hinaus für einen Aufpreis GeForce-8600-GTS-Karten mit einem 512 MB großen Speicher anbieten. Je nach Spiel kann dies mittlerweile einen ordentlichen Performanceschub erbringen.