Scythe Andy Samurai Master im Test: Asiens und Europas vereinte Technologie

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Martin Eckardt
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Kühler im Detail

Der mit ausladenden Abmessungen und knapp 700 Gramm Einsatzgewicht durchaus üppig geratene Andy Samurai Master zeichnet sich zunächst durch seinen unorthodoxen Heatpipeverlauf aus. Denn das zwischen der nur zwei Millimeter dünnen Kupferbodenplatte und dem aufgesetzten Aluminiumkühlkörper sauber eingelassene Sechserpack befördert die aufgenommene Wärme paarweise höhenversetzt zum großen, separaten oberen Lamellenkörper.

Scythe Andy Samurai Master inkl. Silentlüfter

Dieser besteht aus 65 hauchdünnen Leichtmetallfinnen im Ein-Millimeter-Abstand, wobei jede vierte aufgesteckte Lamelle nur verkürzt im Bereich der Heatpipes angebracht wurde. Optisch entsteht so ein Überlappungseffekt der Lamellenstruktur, die trotz ihrer Filigranität einen überraschend robusten Eindruck hinterlässt und bereits beim Infinity für außerordentliche Leistungen sorgte. Sowohl Material- als auch Verarbeitungsqualität stimmen.

Hauchdünne Cu-Bodenplatte
Hauchdünne Cu-Bodenplatte
Muskelprotz: Imposantes Heatpipe-Sixpack
Muskelprotz: Imposantes Heatpipe-Sixpack
Optischer Überlappungseffekt bei den hauchdünnen Alu-Lamellen
Optischer Überlappungseffekt bei den hauchdünnen Alu-Lamellen

Dem erstklassigen Kühlkörper steht komplettierend natürlich noch ein 120-mm-Lüfter zur Seite, dessen Befestigung über die sehr beliebte Drahtbügelmethode schraubenlos realisiert wird. Erfreulicherweise ist auch die Güte der Scythe-Lüfter mittlerweile auf einem Top-Niveau angelangt, sodass selbst anspruchsvolle Anwender mit sensiblem Ohr und Hang zum Leisen kaum enttäuscht werden. In einem Drehzahlbereich von 600 bis 1200 nahezu nebengeräuschsfrei agierend, deckt der Ventilator des Japaners dabei das aktuell verbreitetste Spektrum ab.

Montagebesonderheiten

Revolutionäres VMTS-Wechselklammersystem
Revolutionäres VMTS-Wechselklammersystem

Auch der Andy Samurai Master verfügt über das erfolgreiche Scythe-Montagesystem, das zunächst ein werkzeugloses Wechseln der spezifischen Halteklammern für die unterstützten AMD-Sockel 754/939/940 und AM2 sowie Intel-478- und -775-Systeme erlaubt. Die VTMS-Klammern werden einfach mit sanften Druck an der entsprechenden Aufnahme des Kühlerunterbaus eingeklickt. Ferner wird der Kühler auf die mit Wärmeleitpaste benetzte CPU aufgesetzt und recht bequem per Klammer oder – etwas diffiziler – per ungeliebter, da unausgereifter Push-Pin-Technik eingerastet. Der Mainboardausbau ist, da nicht auf rückseitige Verschraubungen gesetzt wird, nicht zwingend erforderlich, erleichtert im Zweifelsfall aber den Einbau ob der geringen Platzverhältnisses bei eingesetztem Mammutkühler.

Montage ohne Mainboardausbau möglich
Montage ohne Mainboardausbau möglich
Montage per Push-Pin auf Intel Sockel 775
Montage per Push-Pin auf Intel Sockel 775
Peroherie-Mitkühlung dank Top-Mount-Lüfter
Peroherie-Mitkühlung dank Top-Mount-Lüfter

Sofern es die Bedingungen zulassen, sollte der Samurai Master so platziert werden, dass der äußere Heatpipeschwung in Richtung Gehäuseboden zeigt. In vielen Fällen (etwa in unserem) könnten aber zu nahe respektive zu große Chipsatzkühler diese Ausrichtung verhindern, sodass eine parallele Heatpipeführung gewählt werden kann. Vermeiden sollte man unterdessen den Einbau mit „nach oben“ schauenden Heatpipeschwüngen.