Sony PlayStation 3 im Test: Nur heiße Mitochondrien um neuen Cell-Kern?

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Frank Hüber
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Zwei Systeme, keine Wahl

Ähnlich wie es Microsoft mit der Xbox 360 handhabt, wird auch die PlayStation 3 von Sony in zwei Varianten angeboten. Während sich die Modelle der Xbox 360 darin unterscheiden, dass der Core-Version eine Festplatte, eine Xbox Live Headset und ein Ethernet-Kabel fehlen, ihr statt eines kabellosen lediglich ein kabelgebundener Controller und statt eines YUV-Kabels nur ein Composite-Kabel beiliegt, besteht der Unterschied der beiden PlayStation 3 Modelle nunmehr lediglich in der Größe der Festplatte, der WLAN-Unterstützung nach IEEE 802.11 b/g und einem Speicherkarten-Lesegerät, über welches lediglich das Modell mit einer 60 GB großen Festplatte verfügt. Eine Kommunikation mit der PlayStation Portable über WLAN ist aus diesem Grund nur mit der größeren PlayStation 3 möglich. Die Pläne, das 20-GB-Modell ohne HDMI auszuliefern, hat Sony ebenso längst verworfen wie das Vorhaben, dem größeren Modell zwei HDMI-Ausgänge und drei Netzwerkanschlüsse zu spendieren. Trotz dieses marginalen Unterschiedes verkauft sich in Japan und den USA vor allem das größere Modell, was eventuell der Grund dafür gewesen ist, dass Sony dieses in Europa zunächst gar nicht erst anbieten wird. Offiziell wird das 20-GB-Modell jedoch nachgereicht, sofern und sobald der Markt es verlangt. Ob es somit überhaupt auf den europäischen Markt kommen wird, ist fraglich. Anfänglich kann der Kunde deshalb lediglich zum 600 Euro teuren Modell mit 60 GB Festplatte, WLAN und Kartenlesegerät greifen.

Unterschiede der beiden Modelle
PlayStation 3
20-GB-Modell
PlayStation 3
60-GB-Modell
Prozessor Cell Cell
Grafikchip RSX RSX
Sound Dolby 5.1, DTS, LPCM etc.
(Cell-basierte Verarbeitung)
Dolby 5.1, DTS, LPCM etc.
(Cell-basierte Verarbeitung)
Speicher 256 MB XDR-Main-RAM,
256 MB GDDR3-VRAM
256 MB XDR-Main-RAM,
256 MB GDDR3-VRAM
Festplatte 2.5" Serial ATA (20GB) 2.5" Serial ATA (60GB)
Ein-/Ausgänge 4x USB2.0 4x USB2.0, MemoryStick,
SD-Karte, CompactFlash
Netzwerkanschlüsse 1x Ethernet (10BASE-T,
100BASE-TX, 1000BASE-T),
Bluetooth 2.0 (EDR)
1x Ethernet (10BASE-T,
100BASE-TX, 1000BASE-T),
IEEE 802.11 b/g, Bluetooth 2.0 (EDR)
AV-Ausgang 1x HDMI, 1x AV-Multi-Ausgang,
ein optischer Ausgang
1x HDMI, 1x AV-Multi-Ausgang,
ein optischer Ausgang
Laufwerk Blu-ray, DVD, CD und SACD Blu-ray, DVD, CD und SACD
Größe 325 x 98 x 274 mm (BxHxT) 325 x 98 x 274 mm (BxHxT)
Gewicht ca. 4,8 Kg ca. 5,0 Kg
Preis 499,- Euro 599,- Euro
PlayStation 3: Das 20-GB-Modell (links) und das 60-GB-Modell im Vergleich
PlayStation 3: Das 20-GB-Modell (links) und das 60-GB-Modell im Vergleich

Darüber hinaus hat Sony an den europäischen Modellen eine grundsätzliche Hardware-Änderung im Vergleich mit den bereits in den USA und Japan erschienenen Konsolen vorgenommen, welche die Abwärtskompatibilität zu PlayStation-2- und PlayStation-1-Spielen betrifft. Bei den europäischen Modellen kommt es aus Kostengründen zu einer Einsparung der so genannten Emotion-Engine-Hardware der PS2, die in einer angepassten Form in die japanischen und amerikanischen PlayStation-3-Konsolen integriert worden war. Es handelte sich hierbei um den Prozessor sowie den Grafikchip der Slim-Version der PlayStation 2. Beide Komponenten zeichneten sich in der PlayStation 3 für die Darstellung älterer Spiele verantwortlich. Der Verzicht auf diese Hardware führt zu einer geringeren Abwärtskompatibilität, da nunmehr eine Software-Emulation für die Kompatibilität mit älteren Spielen zuständig ist – wie es übrigens auch bei Microsofts Xbox 360 der Fall ist. Sony hatte den Kunden in dieser Hinsicht jedoch anders als Microsoft stets eine 100%ige Abwärtskompatibilität zu früheren Konsolen in Aussicht gestellt – ein Ziel, welches man zumindest in Europa wohl nicht mehr erreichen wird, doch dazu später mehr. Für Japan und die USA wurde bislang übrigens noch keine neue Version der PlayStation 3 ohne Emotion-Engine-Hardware angekündigt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Sony auf lange Sicht nicht mehrere Versionen der PlayStation 3 fertigen und so auch in den USA und Japan auf das geänderte Modell umsteigen wird.