Sony PlayStation 3 im Test: Nur heiße Mitochondrien um neuen Cell-Kern?

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Frank Hüber
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PlayStation Home

Mit „PlayStation Home“ arbeitet Sony jedoch bereits an einer umfangreichen Online-Community, bei der sich Besitzer einer PlayStation 3 zukünftig kostenlos in einer dreidimensionalen, virtuellen Welt mit anderen Nutzern treffen können. Bevor man an der Online-Community teilnehmen kann, muss man sich einen eigenen Avatar erschaffen, welchen man daraufhin – wie auch in „Die Sims“ von EA – durch die künstliche Welt navigieren kann. Der Benutzer kann sich dabei nicht nur mit anderen Teilnehmern unterhalten, sondern auch Inhalte austauschen, einkaufen oder einem Online-Spiel über „PlayStation Home“ beitreten. Neben der reinen textbasierten Unterhaltung werden auch Audio- und Video-Chats möglich sein. Andere Benutzer können jedoch jederzeit stumm geschaltet oder komplett ausgeblendet werden. Zusätzlich sollen Moderatoren für Ordnung sorgen. Emotionale Gesten werden ähnlich wie in „Die Sims“ unterstützt. Des Weiteren wird es jedem Benutzer möglich sein, seinem Avatar eine eigene Wohnung individuell einzurichten, in der man dann Freunde treffen kann. Der Benutzer kann bei der Gestaltung der Wohnung auch auf persönliche Inhalte von der Festplatte zurückgreifen und so beispielsweise eigene Bilder als Poster an der Wand befestigen oder seinen Gästen Musiktitel von der heimischen Festplatte vorspielen. Neben diesen privaten Bereichen kann der Benutzer auch öffentliche Orte wie Bowling-Bahnen, Billardtische und Kinos aufsuchen. In den Kinos werden dabei Trailer von aktuellen Kinofilmen vorgeführt. Zu einem späteren Zeitpunkt wäre es denkbar, dass Sony so auch ganze Kinofilme „vorführt“. Der Verkauf von Gegenständen zwischen den Benutzern selbst wird derzeit von Sony geprüft und könnte ebenso möglich sein. Zudem werden manche Aspekte von PlayStation Home vielleicht auch auf der PlayStation Portable (PSP) nutzbar sein.

Phil Harrison, Präsident von Sony Worldwide Studios, zeigte auf der diesjährigen GDC die Interaktion mit eigenen Inhalten in einer Demonstration, indem er einen virtuellen Fernseher, auf dem er einen lokal gespeicherten Casino-Royale-Trailer abspielen ließ, die Treppe hinunter warf und dieser weiterhin den Trailer abspielte. Der Fernseher ging dabei zwar nicht kaputt, zeigte ansonsten jedoch weitgehend physikalisch realistisches Verhalten.

In einer „Hall of Fame“ werden die Trophäen eines Spielers zur Schau gestellt, welche er in Spielen erlangt hat. Hierbei folgt Sony in gewisser Weise den für jeden Benutzer gespeicherten Erfolgen auf Xbox Live. Zwar ist die Nutzung von PlayStation Home für jeden Käufer einer PlayStation 3 kostenlos, dennoch möchte Sony sich natürlich eine weitere Einnahmequelle erschließen, weshalb man plant, beispielsweise weitere Kleidungsstücke, Gegenstände und Luxus-Immobilien kostenpflichtig anzubieten. Zusätzlich möchte Sony durch gezielte Werbung in der virtuellen Welt Einnahmen erzielen. Neben einfachen Werbeflächen sind dabei auch Werbe-Videos und die Platzierung von Markennamen auf den Produkten geplant. Drittanbietern soll die Möglichkeit gegeben werden, eigene Bereiche in PlayStation Home zu schaffen.

Da die Kapazitäten auch bei Sony nicht endlos sind, werden die Benutzer von PlayStation Home auf mehrere Server verteilt, sobald ein Server das gesetzte Limit erreicht. In der Main-Lobby gibt es deshalb ein Soft- und ein Hardlimit. Wird das Softlimit erreichen, wird eine neue Instanz geschaffen. Das Hardlimit wird in einem öffentlichen Raum wie der Lobby oder dem Games-Space 64 Leute betragen. In den privaten Räumen soll das Limit niedriger ausfallen, da lokale Inhalte wie Musik und Videos gleichzeitig an alle Besucher des Raumes gestreamt werden müssen. Freunde sollen trotz dieser Einschränkungen jedoch immer auf dem gleichen Server landen, so dass sie sich jederzeit problemlos treffen können. Des Weiteren sollen die Benutzer jedoch möglichst gleichmäßig verteilt werden, damit ein Benutzer bei seinem Besuch in PlayStation Home nie eine leere Lounge vorfindet. Ob dies stets problemlos von Statten geht, wird erst die finale Version von PlayStation Home zeigen.

Die Einführung von PlayStation Home ist weltweit zeitgleich für den Oktober 2007 geplant. Nach einem 500 Megabyte großen Download über den PlayStation Store wird PlayStation Home daraufhin direkt über die XrossMediaBar (XMB) verfügbar sein. Vorab soll zwischen April und August ein nicht öffentlicher Beta-Test mit 15.000 Benutzern durchgeführt werden, ehe ab August ein öffentlicher Beta-Test mit maximal 50.000 Benutzern bis Oktober durchgeführt wird. Noch im Oktober soll dann die finale Version für jedermann erhältlich sein. Angesichts der Verschiebungen der PlayStation 3 rechnen aber nur die Wenigsten mit einem pünktlichen Start von PlayStation Home, auch wenn Sony nach eigenen Angaben bereits seit mehr als zwei Jahren mit der Entwicklung dieser virtuellen Welt beschäftigt ist.

Sämtliche Funktionen, die man als Besitzer einer PlayStation 3 in PlayStation Home nutzen können wird, werden allerdings auch ohne virtuelle Welt im PlayStation Network verfügbar sein, falls man keinen Wert auf eine 3D-Online-Community legt.

Internet-Browser

Ein in die XrossMediaBar integrierter Web-Browser erlaubt mit der PlayStation 3 bereits ab Werk ein Surfen im Internet. Durch die Firmware 1.60 wird die Funktionalität dieses Browser um zusätzliche Zoom-Varianten erweitert, welche die Betrachtung und Navigation erleichtern. Die Navigation durch die Webseiten erfolgt wahlweise mittels Sixaxis Wireless Controller, welcher den Mauszeiger bei Betätigen des Steuerkreuzes von einem Link zum nächsten springen lässt oder eine Steuerung des Zeigers mittels analoger Sticks ermöglicht. Sehr viel einfacher erfolgt die Navigation durch die gewählten Webseiten allerdings mit einer Tastatur und Maus, wodurch auch die Eingabe der URL deutlich erleichtert wird, da diese bequem über die Tastatur eingegeben werden kann und man sich nicht mehr des On-Screen-Keyboards bedienen muss.

Internet-Browser der PlayStation 3

Leider erstreckt sich die intuitive Navigation des Mauszeigers mit einer via USB oder Bluetooth angeschlossenen Maus derzeit nur auf die Homepage selbst und nicht auf das an der rechten Bildschirmseite verankerte, ausklappbare, transparente Menü des Browsers. Innerhalb des Menüs kann zwar ebenso mit einer Maus navigiert werden, allerdings werden ebenso wie bei der XrossMediaBar die Bewegungen der Maus direkt in eine Navigation durch die Menüstruktur umgesetzt, ohne einen Mauszeiger anzuzeigen. Dank einer Tab-Funktion kann der Benutzer mehrere Webseiten gleichzeitig öffnen. So stellt die PlayStation 3 ein kleines Internetterminal für das Wohnzimmer bereit, welches zwar nicht den gewohnten Funktionsumfang eines vollwertigen PCs liefert, für gelegentliches Surfen und den Empfang und das Versenden von Emails über Webdienste allerdings vollkommen ausreichend ist.