Asus P5K Deluxe WiFi Edition im Test: Der P965-Chipsatz hat ausgedient

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Ralph Burmester
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Ranking

Kommen wir zur Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse in den einzelnen Kategorien. Wir geben ein Ranking der getesteten Mainboards in den Bereichen „Synthetische Benchmarks“, „Anwendungen“, „Schnittstellen“ und „Spiele“. Bei den Schnittstellen berücksichtigen wir auch schwächer ausgestattete Mainboards und verzichten bei der Aufführung in der Kategorie „Ausstattungsbereinigt“ auf zusätzliche Schnittstellen in den Bereichen Netzwerk und RAID.

Performance-Rating: Synthetisch
    • Asus P5B-E Plus
      100,0
    • Asus P5K Deluxe WiFi Edition
      98,9
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel
Performance-Rating: Anwendungen
    • Asus P5K Deluxe WiFi Edition
      99,8
    • Asus P5B-E Plus
      99,6
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel
Performance-Rating: Spiele
    • Asus P5K Deluxe WiFi Edition
      99,9
    • Asus P5B-E Plus
      99,4
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel
Performance-Rating: Schnittstellen
    • Asus P5K Deluxe WiFi Edition
      98,6
    • Asus P5B-E Plus
      91,7
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel
Schnittstellen (Ausstattungsbereinigt)
    • Asus P5K Deluxe WiFi Edition
      99,3
    • Asus P5B-E Plus
      95,5
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Nachdem sich der interessierte Leser seinen Favoriten in den einzelnen Kategorien aussuchen konnte, geben wir natürlich auch ein Gesamt-Rating ab, in welches die Ergebnisse aus allen Kategorien einfließen. Der Gerechtigkeit halber nutzen wir bei den „Schnittstellen“ die ausstattungsbereingte Version. Darin wird nur die FireWire-, USB-, und RAID-Performance (RAID 0,1) der jeweils primären Schnittstelle bewertet.

Performance-Rating: Gesamt
    • Asus P5K Deluxe WiFi Edition
      99,7
    • Asus P5B-E Plus
      98,8
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Fazit

Nur ein Jahr hat sich Intel für die Entwicklung des Nachfolgers des sehr gut platzierten Broadwater-Chipsatzes P965 genommen. Auch die Southbridge ICH8 wird schon wieder von der ICH9 abgelöst. Und wofür das Ganze? Penryn heißt die Lösung, Intels demnächst erscheinender Prozessor in 45-nm-Technologie. Neue Motoren verlangen nach neuen Karosserien, auch Intel sieht das so. So muss eine neue Chipsatz-Basis für jetzige und kommende Dual- und Quad-Core-Prozessoren verfügbar sein, damit der Abverkauf neuer Prozessoren erleichtert wird.

Als Neuerung steht beim P35 die Unterstützung von DDR3-RAM an erster Stelle. Intel spielt hier wieder den Technologie-Vorreiter. Das Speicherriegel mit dem neuen Standard noch unglaublich teuer sind, stört den blau-weißen Riesen nicht. Vielmehr hofft Intel auf ein Leistungsplus, denn DDR2-RAM stellt zu wenig Bandbreite zur Verfügung. Kein Wunder, wenn sich vier Rechenkerne um den Zugriff auf die Daten prügeln müssen. Ob sich der neue Speicherstandard schon bemerkbar macht, werden wir in Kürze klären. Prinzipiell ist nicht die Speicherbandbreite das Problem. Denn Intels derzeit aktueller FSB1066 kann bereits von Dual-Channel-DDR2-667 voll ausgelastet werden. Schnellerer Speicher sorgt jedoch für mehr Spielraum in der Bandbreite (z. B. für DMA-Zugriffe auf den Speicher oder dem kommenden FSB1333) und niedrigere Zugriffslatenzen.

Kommen wir zum Namensgeber des Artikels, dem Asus P5K Deluxe in der WiFi Edition. Das schwarze PCB ist zusammen mit den kupfernen Heatpipes und Wärmetauschern natürlich ein Blickfang. Allerdings haben wir auch einige Kritikpunkte gefunden, deren Ursache vermutlich zum Teil in der noch führen Version des BIOS zu suchen sind. So war es uns nicht möglich, das Intel Matrix-Storage-BIOS per „Strg-I“ – wie beim Start angezeigt – aufzurufen. Unabhängig davon, ob eine USB- oder PS/2-Tastatur zum Einsatz kam (siehe Update am Ende des Fazit!). Ab und zu wurden auch nicht alle vier angeschlossenen Festplatten erkannt, was zeitweise Windows XP zum Bluescreen oder Neustart veranlasste, bevor der Desktop erschien. Ärgerlich ist mal wieder die nur rudimentär ausgelegte Lüftersteuerung. Was helfen dem Benutzer sechs Lüfteranschlüsse ohne entsprechende Regel- und Überwachungsmöglichkeiten?

Asus P5K Deluxe
Asus P5K Deluxe

Das Layout verdient diesmal nur eine 2-, sowohl PATA- als auch die SATA-Anschlüsse sind unglücklich platziert. Hier werden Probleme herauf beschworen. Sehr gut zu bewerten ist die neue „AI Slot Detector“-Technik, die vor nicht korrekt eingesetzten Steckkarten warnt. Gäbe es diese auch noch für die Arbeitsspeichersteckplätze, wäre es perfekt. Wie bereits in den News erwähnt, fiel auch uns bei der Spannungsversorgung der CPU ein Hot-Spot auf, der trotz Intel-Boxed-Kühler unter Last bis über 80°C heiß wurde. Dem Anschein nach handelt es sich um eine der vergossenen Spulen. Leider war uns aufgrund des großen Wärmetauschers und des CPU-Kühlers ein genaueres Messen nicht möglich. Auch die Stromsparmechanismen sind noch nicht ausgereift. Der P35 braucht im Leerlauf trotz SpeedStep erstaunlich viel Strom im Vergleich zum P965.

Leistungstechnisch liegt der P35 sehr knapp vor dem P965. Mit der nativen DDR2-1066-Unterstützung kann sich das Asus P5K Deluxe natürlich von anderen P35-Platinen absetzen, bei denen lediglich DDR2-800 zum Einsatz kommt. Allerdings bleibt der Vorsprung im realen Leben bei nur etwa zwei Prozent, wie der SYSmark zeigt. Jedoch ist davon auszugehen, dass zukünftige BIOS-Versionen noch für das ein oder andere Plus an Leistung sorgen werden.

Das Asus P5K Deluxe WiFi Edition ist zur Zeit für einen Preis von etwa 190 Euro erhältlich. Das DDR3-Geschwister liegt bei knapp 210 Euro.

Update 22.05.2007, 20:17 Uhr
Inzwischen konnten wir unter anderem nach Hinweisen aufmerksamer Leser das Problem mit dem Zugang zum Matrix-Storage-BIOS per „Strg-I“ klären. In allen bisherigen Tests haben wir eine USB-Tastatur genutzt und diese mit einem USB-auf-PS/2-Adapter versehen, was bisher bei keinem Mainboard zu Problemen führte. Beim Asus P5K Deluxe ist allerdings eine native PS/2-Tastatur nötig. Auch das Aufwecken aus dem S3-Standby-Modus ist mit einer nativen PS/2-Tastatur möglich.

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