PC-Mäuse im Test: Sechs Modelle von Death Adder bis Habu im Vergleich
Einleitung
Wenn es um die Maus geht, verstehen die wenigsten PC-Anwender Spaß – zu Recht, denn wer sich mehrere Stunden am Tag arbeitend oder dauer-zockend mit dem Rechenknecht beschäftigt, der benötigt ein pflegeleichtes Nagetier, das passgenau in der Hand liegt und alle noch so kreativen Bewegungsabläufe bedingungslos digitalisiert. Da kommt es gelegen, dass sich der anspruchsvolle User seinen Lieblingsnager mittlerweile aus einer breiten Palette verschiedenster High-Tech-Mäuse auswählen kann. Wir haben in diesem Zusammenhang eine kleine, aber feine Auswahl aktueller Modelle auf dem Markt getroffen und stellen sechs aktuelle PC-Nager mit teilweise deutlich differierendem Funktions-, Form- und Preischarakter vor. Neben dem Logitech Ensemble VX und MX Revolution sowie der MX-400 sollen dabei die Microsoft Habu, die Razer Death Adder und die Genius 535 Navigator im Betrachtungszentrum stehen.
Vorbetrachtungen
Ergonomie und Objektivität
Abseits des Funktionsumfangs und des angestrebten Anwendungsbereiches kann die Bewertung ergonomischer Gegebenheiten der verschiedenen Mäuse von uns freilich nur in einem gewissen Rahmen objektiv vollzogen werden und soll somit lediglich als Hinweis dienen. Vieles hängt in diesem Zusammenhang von ganz persönlichen Vorlieben, Erfahrungen und Gewohnheitswerten sowie nicht zuletzt anatomischen Besonderheiten ab. Im Endeffekt gehört zum Ausfindigmachen der optimalen Maus ein gehöriges Stückchen Individualität und Glaube, aber auch die Bereitschaft, sich im Zweifelsfall mit einer vollkommen neuen Mausform anzufreunden, diese über die Zeit schätzen und lieben zu lernen und sich ihr nicht voreilig zu verschließen. Nichtsdestoweniger wird nicht uneingeschränkt jeder mit der spezifischen Formgebung des jeweiligen Produktes harmonieren können oder wollen, weshalb wir jedem Interessenten nahe legen, sich seinen favorisierten Nager vor dem Kauf kurz zur Brust zu nehmen und seine Hand testend aufzulegen.
Damit wir uns trotz der guten Vorsätze als langjährige Nutzer der Logitech MX5xx und G5-Reihe nicht von etwaigen ersten Eindrücken täuschen lassen und unter Umständen voreilige Schlüsse abgeben, muss sich jede einzelne Maus im tagelangen Alltagseinsatz beweisen.
Testuntergründe
Vorbei sind die Zeiten, in denen man sein Nagertier noch mit großer Zufriedenheit über die blanke Tischoberfläche schubste. Ein modernes Mauspad gehört längst zur Standard-Ausstattung eines jeden auf Komfort bedachten Anwenders und ist im Hinblick auf optimale Gleiteignung, Laufruhe, Langlebigkeit und Präzision nicht zu ersetzen. Glücklicherweise hat auch der Mauspad-Markt in der jüngeren Vergangenheit eine beachtliche Weiterentwicklung erfahren, sodass der geneigte Mausbändiger mittlerweile auf ein breites Spektrum unterschiedlich gearteter Untergründe zurückgreifen kann. Wir haben uns im Rahmen unseres Mausvergleiches mit freundlicher Unterstützung vom Zubehörspezialisten IndiWeb.de auf drei Hochleistungspads konzentriert, mit deren Hilfe wir die Abtast- und Gleiteigenschaften unserer Probanden bewerten wollen.
Das Everglide Titan in der schick gestalteten „Fnatic“-Ausführung deckt dabei die Sparte der Stoff-Pads ab. Durch die fein verwobene Faserstruktur erhält man ein äußerst robustes, aber dennoch sehr flexibles Pad mit bestechender Präzision. Zwar erreicht man mit einem Stoffpad nicht die Geschwindigkeit und Reibungsarmut von rauen Hartplastikoberflächen. Allerdings wird durch das geringe Führungsgeräusch und das sanfte Gleiten ein unheimlich elegantes, angenehmes und wohl temperiertes Arbeiten ermöglicht. Ferner bietet das Everglide Titan sehr anständige, qualitative Charaktereigenschaften, ist mit seiner Größe von 444 x 355 mm auch Tischdeckentauglich und kann angesichts des Anschaffungspreises von etwa 20 Euro als recht erschwinglich angesehen werden.
Die insbesondere bei Vielspielern beliebte Fraktion der Hartplastikpads wird in der Gegenüberstellung vom gut 25 Euro teuren Qpad XT-R vertreten. Bei dieser Pad-Art liegen primär andere Kaufargumente in der Waagschale, allen voran natürlich das brilliante Gleitvermögen und die extrem hohe Mausgeschwindigkeit durch die raue, beschichtete Oberfläche. Dagegen hat der sensible Anwender mit einem leicht kratzigen Bewegungsgeräusch und der im Allgemeinen etwas kühler anmutenden Oberfläche zu kämpfen. Nichtsdestotrotzüberzeugt speziell das flache Qpad mit seiner ausgesprochenen Güte und seinem harmonisch-ergonomischen Desgin.
Wenngleich diese beiden Mauspad-Arten das Gros der verwendeten Pads ausmachen werden, möchten wir uns final noch mit einem exotischeren Vertreter alternativer Materialverwendung beschäftigen. Hierbei fiel die Wahl auf das ebenfalls etwa 30 Euro teure Corepad Magna, eine spezielle 4-mm-Sicherheitsglas-Unterlage mit eingebrannter Gitternetzfeinstruktur. Das Gleitvermögen des Corepads liegt in etwa auf dem Niveau des stoffigen Titans und damit deutlich unter dem des schnellen Qpads. Noch eindringlicher als beim Plastik-Pad fällt bei der Glasunterlage neben dem erhöhten Bewegungsgeräusch allerdings die Temperaturempfindung ins Gewicht, denn aufgrund der relativ höheren Wärmeleitfähigkeit des Materials sind kalte Hände vorprogrammiert. Abseits davon ist das Magna eine stilvolle, pflegeleichte und präzise Arbeitsunterlage ausreichender Größe, die lieber nicht vom Schreibtisch fallen sollte.