PC-Mäuse im Test: Sechs Modelle von Death Adder bis Habu im Vergleich
3/9Genius Navigator 535
Unseren Betrachtungseinstieg in die Welt der Mäuse liefert die Genius Navigator 535 Agama. Sie gehört mit ihrem Grundpreis von knapp über 30 Euro zu den erschwinglicheren Vertretern des Marktes, möchte sich aber sowohl in Technik als auch Handhabbarkeit speziell für Vielspieler mit den Besten messen lassen. Dabei beschränkt sich der Lieferumfang des Genius-Nagers zunächst auf die übliche Hausmannskost: Eine Treiber-CD, ein Handbuch, eine Maus –mehr gibt's nicht und mehr braucht es im Allgemeinen auch nicht.
Aufgrund der symmetrischen Grundform des Mauskörpers ist die Genius für Links- und Rechtshänder gleichermaßen geeignet. Sehr große Hände werden unter Umständen etwas Volumen vermissen, dennoch liegt die Navigator 535 mit ihrem länglichen, nur leicht taillierten Körper trotz fehlender Komfortelemente auch bei längeren Arbeitsintervallen angenehm in der Hand. Eine kurze Eingewöhnungsphase ob der vergleichsweise flachen Handauflage ist allerdings von Nöten.
Insgesamt stehen dem Nutzer sechs frei belegbare Tasten plus Mausrad zur Verfügung. Neben den beiden obligatorisch gut erreichbaren Haupttasten, die mit einem ordentlich dosierbaren, festen Druckpunkt und einem sanften Klickton aufwarten, sind hier vor allem die kleinen Seitentasten zu nennen, von denen anatomiebedingt jeweils nur die beiden auf der Daumenseite wirklich im Bedienumfeld des Fingers liegen. Leider hinterlassen diese Seitenelemente einen etwas schwammigen und minderwertigeren Eindruck. Als ebenfalls verbesserungswürdig ist das 2D-Mausrad, das zu allem Übel bei energischen Bewegungen ob seiner Kunststoffaufhängung auch noch zum Klappern neigt, zu beschreiben: Die Griffigkeit des gummierten Rades ist für unseren Geschmack zu niedrig, der Rasterwiderstand beim Scrollen im Gegenzug zu hoch gewählt. Lediglich die Druckempfindlichkeit als siebte Taste ist ausgewogen. Ergänzend zu diesen individuell belegbaren Tasten finden sich im Bereich unter dem Mausrad drei kleine, blau beleuchtete DPI-Knöpfe, mit deren Hilfe die Abtastgenauigkeit (2000, 1600 und 800 DPI) während des Betriebes verändert werden kann, wohingegen ein weitere, zentrale Taste am Bauch des Mauskörpers das Umschalten zwischen fünf im Treibermenü festlegbaren Konfigurationsprofilen erlaubt.
Materialseitig hat man sich große Mühe gegeben, trotz des moderaten Verkaufspreises hohe Qualität zu bieten. So macht die Navigator trotz purer Kunststofflandschaft einen soliden und robusten, im Gesamtbild keineswegs billig anmutenden Eindruck. Die Oberflächenwahl der Hauptschale hätte man allerdings etwas bedachter treffen können, denn die aalglatte Außenhaut fördert gerade bei längeren, spannungsgeladenen Spieleeinsätzen den Schweißfluss und lässt die Maus schnell unangenehm glitschig werden. Im seitlichen Bereich vertraut man derweil auf einen raueren, leicht gummierten Überzug, der wesentlich mehr Spaß macht.
Als Namensgeber für die Navigator 535 Agama steht im Übrigen die farbenfrohe Siedleragame (aus der Familie der Echsen) pate. Keine unpassende Wahl, denn die Oberschale des 95 Gramm leichten Nagers ist mit einem Lack ausgestattet, der je nach Lichteinfall und Blickwinkel zwischen verschiedenen Grün- und Lilatönen variiert.
Auf der Unterseite der Navigator befinden sich drei großflächige Teflonfüße, die den Gleitreibungswiderstand verringern und für präzise und schnelle Bewegungen auf den verschiedenen Untergründen sorgen sollen. Dementsprechend harmonisch gestaltet sich auch das Verhältnis der Maus zu unseren gewählten Testuntergründen, wobei die maximale Geschwindigkeit natürlich auf Hartplastik oder dem blanken Holztisch, die bessere Kontrolle auf Stoff oder Glas erreicht wird. Abtastprobleme traten dank des mittlerweile etablierten 2000-DPI-ADNS-6010-Lasers der Firma Agilent, der beispielsweise auch bei der Razer Copperhead oder der Logitech G5 zum Einsatz kommt, 7800 Bilder pro Sekunde verarbeiten kann und mit maximal 1000 Hz überträgt, nicht auf. Alle Bewegungsabläufe werden in 2D- wie 3D-Anwendungen verzögerungsfrei und exakt umgesetzt, wie man es von einer kabelgebundenen Laser-Maus der aktuellen Generation erwarten darf und muss.
Die Installation der mitgelieferten Treibersoftware ist bei der Navigator 535 unbedingt zu empfehlen, denn ohne sie funktionieren die zur Navigation sehr hilfreichen Seitentasten nicht. Außerdem können nur mit der Agama-Software, die beachtliche 170 MByte Festplattenspeicher verschlingt, die Zusatzoptionen der Maus genutzt werden.
Die Benutzeroberfläche des Treibermenüs gibt sich sehr verspielt und erlaubt erst auf den zweiten Blick einen sinnvollen Umgang. Größte Besonderheit neben den obligatorischen Justiermöglichkeiten stellt die Belegung der fünf Profile dar: Hiermit kann man die Abtast- und Übertragungsraten sowie die Tastenbelegungen verschiedenst kombiniert auf dem internen Mausspeicher ablegen und über den zentralen Button im Betrieb wechseln.