PC-Mäuse im Test: Sechs Modelle von Death Adder bis Habu im Vergleich
5/9Razer Death Adder
Nur als Partner an der Seite des Soft- und Hardwaregiganten aus Redmond die aktuelle Mäusegeneration zu erleben, ist Razer natürlich längst nicht genug. Das auf Gameransprüche spezialisierte Unternehmen, das nunmehr auf eine neunjährige Unternehmensgeschichte zurückblickt, präsentiert mit der Death Adder seinen eigenständigen Nachfolger der Ende 2005 vorgestellten, äußerst erfolgreichen Copperhead. Und auch wenn die neue Death Adder der soeben vorgestellten Mocrosoft Habu auf den ersten Blick wie aus dem Gesicht geschnitten scheint und preislich mit etwa 55 Euro ähnlichen finanziellen Anspruch hat, gibt es bei näherer Betrachtung doch signifikante Unterschiede zwischen beiden High-End-Nagern.
Beim Lieferumfang gibt es zunächst keine Überraschungen. Die Maus, ein knapp gesticktes Handbuch im Razerformat inklusive Treiber-CD, ein Quick-Start-Guide und ein Echtheitszertifikat sind aus der schicken Verpackungskartonage zu schälen.
In der Grundform basieren sowohl die Habu als auch die Death Adder auf dem gleichen, voluminösen Mauskörper. Freunde des flachen, schmalen und gestreckten Razer-Designs müssen dabei ganz klar zurückstecken und sich erstmalig einer rechtshänderergonomischen Form beugen, die zur Unterstützung der Auflagewölbung und des Anstellwinkels im Stile einer Logitech G5 ganz klar auf größere Hände abzielt. Eine leichte Taillierung, gering gewölbte Haupttasten sowie ein nach rechts hin leicht abschüssiger Körperschnitt charakterisieren dabei die groben Ergonomieeckpunkte des Schlangen-Nagers.
Beim Blick auf die fünf zur Verfügung stehenden Tasten wirken Habu und Death Adder gar nicht mehr zwillingshaft. Razer scheint sich das gemeinsame Machwerk mit Microsoft zu Herzen genommen und die meisten tastenbedingten Schwächen rigoros ausgemerzt zu haben. Dies beginnt bereits bei den Haupttasten, die nicht mehr, wie bisher Razer-üblich, einzeln aufgesetzt worden sind, sondern in einem Schwung der Oberschale entspringen und sich bis zur Mitte der Mauswölbung leichtgängig und gleichmäßig bedienen lassen. Sie erwecken keinen klapprigen Eindruck und verfügen über einen angenehmen Klickton. Die äußerst großflächigen Seitentasten, die in ihrem Layout keinem der beiden Habu-Optionen entsprechen, sind gut platziert, hätten allerdings einen etwas definierteren Druckpunkt und ein zurückhaltenderes Bediengeräusch verdient. Derweil setzt Razer beim dezent blau hinterleuchteten Hartgummimausrad auf ein Exemplar mit deutlich größerem Radius als bei der Habu, das zudem einen recht hohen Rasterwiderstand aufweist und per Druck in gewohnter Manier als mittlere, fünfte Maustaste verwendet und belegt werden kann. Die letzte zur Verfügung stehende Taste befindet sich unter der Maus. Sie dient dem Umschalten der internen Profile.
Der qualitative Eindruck der Death Adder ist ausgezeichnet. Sie wirkt trotz des mit 105 Gramm geringeren Gewichts zur Habu-Schwester (122 Gramm) deutlich robuster gestaltet und nichtsdestotrotz im Detail äußerst fein aufeinander abgestimmt und sauber verarbeitet. Besonders angenehm für die aufgelegte Hand ist die zweigeteilte Obenflächenauslegung mit der weichen, schmeichelnd gummierten Hauptschale und der im Gegenzug aalglatten, im Bereich der Daumentasten griffig, fast klebrig anmutenden Unterschale. Und auch optisch gehört die Death Adder zur ausgereiften Garde. Zwar vermag sich niemand ob einer beleuchteten Maus mehr verwundert die Augen zu reiben, doch ist das Gesamtbild in Kombination mit dem pulsierend blau illuminierten Razer-Logo auf dem Mausrücken einfach stimmig und passt zum verspielten Konzept des Herstellers. Außerdem: Wer sich an der Beleuchtung stört oder satt gesehen hat, kann sie löblicherweise im Treibermenü auch einzeln (Mausrad, Logo) deaktivieren.
Die Geschwindigkeit und Führungspräzision der Razer ist wie bei der Habu äußerst hoch und lässt keinen Anlass zum Tadeln. Die drei kleinen Teflonauflagen sorgen für einen geringstmöglichen Gleitreibungswiderstand und fühlen sich auf allen getesteten Mauspads und alternativen Unterlagen pudelwohl. Maximale Geschwindigkeit erreicht man auf Hartplastik, während Stoff als Basis für feinfühliges und genaues Navigieren optimal erscheint.
Ein ebenfalls problemloses Arbeiten ist dem verbauten optischen Sensor zu bescheinigen. Zwar tastet die Death Adder als einzige Maus im Feld mit Infrarot-Technik ab, doch der von Razer als Modell der dritten Generation deklarierte 1800-DPI-Sensor leistet sich hinsichtlich Ergonomie, Geschwindigkeit und Genauigkeit keinerlei Schwächen in der Gegenüberstellung zum mittlerweile etablierten Laser-Mitbewerber.
Beim Treiber bekommt man unterdessen dieselbe verspielte Kost vorgesetzt, die auch bei der Habu verschlungen werden muss. Das Menü ist nicht ganz übersichtlich, bietet aber nach kurzer Einarbeitungsphase eine Menge Einstellmöglichkeiten, um die Maus in ihren einzelnen Funktionen und Geschwindigkeiten optimal auf seine Bedürfnisse anzupassen. Nicht zuletzt verfügt auch die Death Adder über die mittlerweile bekannte Profil-Funktion, mit der Abtastraten und Frequenzen auf fünf separaten Speicherplätzen auf der Maus abgelegt und per Taste am Mausboden durchgeschaltet werden können.