PC-Mäuse im Test: Sechs Modelle von Death Adder bis Habu im Vergleich
6/9Logitech MX-400
Nachdem sich unsere bisherigen Probanden verstärkt an ausdauernde Liebhaber des virtuellen Spiels gerichtet haben, bezeichnet sich die MX-400 eher als waschechter Allrounder und eröffnet unser Logitech-Tripel im Test. Solide Lasertechnik gepaart mit einer ausgefeilten Rechtshänderergonomie und einem erschwinglichen Anschaffungspreis von ca. 30 Euro scheinen dabei ein attraktives Angebot zu schnüren.
Der Startschuss in Form des Lieferumfangs fällt aber zunächst sporadisch aus, denn nebst Maus, Treibersoftware, kurzem Installationsguide und PS/2-Adapter gibt es keine weiteren Annehmlichkeiten.
Beeindruckende Passgenauigkeit wussten die Logitechingenieure bei der MX-400 zu kreieren. Bereits beim ersten Handauflegen erhebt sich das Gefühl, man hätte seine Hand nicht auf die Maus gelegt, sondern förmlich darauf gegossen. Im Vergleich zur G5 oder zur Habu fällt die MX-400 im gesamten Verlauf bei ähnlichem Volumen entscheidend schmaler und deutlich taillierter aus und setzt im Frontbereich den markanten, bulligen Schwung zwischen Daumenauflage und Zeigefingerhaupttaste, während das Heck eher gleichmäßig flach abfällt, was der Bequemlichkeit der Handauflage sehr zuträglich ist. Die Maus ist ausgesprochen gleichmäßig ausbalanciert und bietet im Gegensatz zur Microsoft Habu beidseitig genügend Griffigkeit, um eifrig auf dem Mauspad hin und her gehoben zu werden.
Wer viele Zusatztasten und -Funktionen bevorzugt, der ist mit der MX-400 weniger gut beraten. Der Logitech-Allrounder stellt exklusive Mausrad vier frei belegbare Bedienelemente zur Verfügung. Allen voran natürlich die großzügig gestalteten Haupttasten, die wie aus einem Guss der Oberschale entspringen und sich fast bis zum Mauszentrum klicken lassen. Sie bieten einen wohldosierten Druckpunkt und einen harmonischen Klang ohne Neigung zum nervigen Klappern. Direkt über der Daumenauflage befinden sich unterdessen die häufig eingesetzten Seitentasten, die aufgrund ihrer Länge sowohl von größeren als auch von kleineren Händen gut erreicht werden können und eine ebenso hohe Bedienqualität vorweisen. Als größte Hardware-Schwachstelle der MX-400 sehen wir, ähnlich wie bei der Logitech G5, das 4-Wege-Mausrad. Es ist relativ klein gehalten, bietet mit geringer Gummierung nur wenig Grip und einen sehr niedrigen Rasterwiderstand mit einem kratzenden Scrollgeräusch. Dafür offeriert es neben dem normalen Bildlauf auch die Rechts-Links-Bewegung für horizontales Scrollen oder eine weitere Tastenkonfiguration zusätzlich zur üblichen Mitteltaste.
Qualitativ hinterlässt die günstige, mit 100 Gramm vergleichsweise leichte Logitech-Maus einen guten Eindruck. Zwar fehlen handschmeichelnde Materialien. Doch auch die bloße, matte Kunststoffhaut fühlt sich durchweg angenehm an und mutiert auch bei längeren Einsätzen nicht zum Schweißtreiber. Hinzu kommt, dass die schnörkellose, aber schwungvoll inszenierte Grauton-Optik auch beim längeren Betrachten nicht langweilt, sondern schlicht und einfach gut aussieht und eine hohe Güte vermittelt.
Trotz ihrer vier Kunststofffüße ist die MX-400 nicht die schnellste auf den verschiedenen Mauspads. Bisweilen wird sogar der Eindruck erweckt, dass sie nicht nur auf ihren Füßen gleitet, sondern etwas hängebäuchig über die Unterlagen schabt. Optionale Maus-Skates, die den Abstand zwischen Maus und Unterlage erhöhen, könnten hier für reibungsfreiere Bewegungsabläufe sorgen. Nichtsdestotrotz hat die MX-400 mit den verschiedenen Pads keinerlei Probleme und entpuppt sich ob der mittlerweile sehr reifen Lasertechnik als sehr präzise und führungssicher. Das verzögerungsfreie, zielgenaue Arbeiten und Spielen wird mit dem Logitech-Allrounder zur echten Freude, die der teuren Gamer-Konkurrenz in nichts nachsteht.
Die Installation der Logitech-Software ist nicht zwingend notwendig, um die grundlegenden Funktionen der Maus nutzen zu können. Um sich allerdings die Zusätze der MX-400 zugänglich zu machen, empfiehlt es sich, die neuste Version der SetPoint-Software, die etwa 11 MByte verschlingt, von der Logitech-Homepage zu besorgen und die von der mitgelieferten Treiber-CD aus Aktualitätsgründen links liegen zu lassen.
SetPoint als Allzwecksoftware für Logitech-Peripherie bietet ein übersichtliches, optisch zurückhaltendes Konfigurationsmenü. Hier lassen sich die einzelnen Tasten und Mausradfunktionen der MX-400 nahezu beliebig vergeben, Beschleunigungen und Geschwindigkeiten sowie gewisse Spiel-Einstellungen vornehmen. Es wird weitgehend verzichtet, auf technische Details einzugehen, sodass auch Laien den gesamten Funktionsumfang verstehen und nutzen können.