nVidia GeForce 8800 Ultra im Test: Monster-Performance zu einem hohen Preis

 31/31
Wolfgang Andermahr
113 Kommentare

Fazit

Wer viel will, der muss auch viel bezahlen. Das Motto der GeForce 8800 Ultra ist eindeutig. Preis und Leistung sind enorm hoch. Obwohl ATi derzeit noch keinen Gegner für die GeForce-8800-Serie aufgestellt hat und schon seit mehr als einem halben Jahr mit der zwar guten, gegen GeForce 8800 GTX und GTS aber eher chancenlosen Radeon X1950 XTX versucht dagegen zu halten, bringen die Kalifornier einen weiteren High-End-Beschleuniger auf den Markt, dessen Ziel klar ist: Dem R600 den Marktauftritt so schwer wie möglich machen.

Und so gibt es bei der GeForce 8800 Ultra bezüglich der Performance erwartungsgemäß nichts zu meckern. Der Geschwindigkeitsschub ist vielleicht nicht so groß, wie es einige Gerüchte glaubhaft gemacht haben. Aber er ist in allen Lebenslagen spürbar. Unter 1280x1024 liegt der Vorsprung auf die GeForce 8800 GTX im Durchschnitt noch bei sieben Prozent, doch schon unter 1600x1200 steigt er aufgrund der größeren GPU-Belastung auf acht Prozent. In der 16:10-Auflösung 2560x1600 stehen gar ganze zehn Prozent mehr auf der Habenseite der Ultra. Den Vergleich zum schnellsten ATi-Produkt, der Radeon X1950 XTX, wollen wir an dieser Stelle nicht ziehen, da die beiden Grafikkarten in beinahe allen Belangen in einer völlig anderen Liga spielen.

nVidia GeForce 8800 Ultra
nVidia GeForce 8800 Ultra

Mit den beiden qualitätssteigernden Features fällt es der GeForce 8800 Ultra noch leichter, sich von dem Vorgängermodell GeForce 8800 GTX abzusetzen. Schon die niedrigste Auflösung im Testparcours bringt einen Geschwindigkeitsvorsprung von neun Prozent zu Tage, der auf bis zu elf Prozent in 2560x1600 ansteigt. Pudelwohl fühlt sich die GeForce 8800 Ultra beim Einsatz vom ressourcenfressenden 8xMSAA, das nicht nur qualitativ ein Stück vor dem altbewährten, vierfachem Anti-Aliasing liegt, sondern der Grafikkarte bei der Berechnung auch Schwerstarbeit abverlangt. Hier kann sich die GeForce 8800 Ultra durch die Bank um mindestens zehn Prozent von der GTX absetzen.

Das Kühlsystem ist nVidia bei der GeForce-8800-Serie ohne Zweifel gut gelungen, was auch die leicht modifizierte Variante auf der Ultra-Version beweist. Auch wenn die GeForce 8800 Ultra nicht ganz an die Vorzeigewerte der GeForce 8800 GTX heran kommt. So kann man die GeForce 8800 Ultra gegenüber der kleineren Version aus einem geschlossenen Gehäuse heraushören. Störend ist der Geräuschpegel allerdings nicht, so dass auch dem Einsatz in einem Silent-PCs (nicht in einem Noiseless-PC) nichts entgegen spricht. Unter Last dreht der Lüfter weiter auf, unangenehm auffallen tut das leise Brummen des Kühlsystems aber weiterhin nicht.

GeForce 8800 Ultra Chip
GeForce 8800 Ultra Chip

Die Temperaturen der GeForce 8800 Ultra liegen im Schnitt etwas über den Ergebnissen der GeForce 8800 GTX, wobei wir davon ausgehen, dass ein Großteil der Unterschiede auf die leicht höheren Temperaturen in unserem Testlabor zurückzuführen ist. Einen neuen Negativrekord stellt die GeForce 8800 Ultra beim Stromverbrauch auf. War uns die GeForce 8800 GTX in dieser Disziplin schon unangenehm aufgefallen, so verstärkt sich der Stromhunger bei der GeForce 8800 Ultra noch einmal. Während der Unterschied unter Windows auf allgemein zu hohem Niveau noch recht klein ausfällt, zeigt sich das Flaggschiff im 3D-Modus gnadenlos stromhungrig. Satte zehn Prozent mehr Leistung benötigt die Grafikkarte unter Last.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die GeForce 8800 Ultra eine zehnprozentige Mehrleistung gegenüber der GeForce 8800 GTX erbringt, mit 699 Euro aber nach einem überproportionalen Aufpreis verlangt. Hier zeigt sich wieder einmal, dass man für die schnellste Grafikkarte prozentual immer mehr ausgeben muss, als man messbare Geschwindigkeitszugewinne erhält. Doch wer das derzeit schnellste Grafikprodukt im Rechner sein Eigen wissen will, der kommt an der GeForce 8800 Ultra momentan nicht vorbei und wird wohl oder übel den tiefen Griff in die Tasche wagen müssen. Neben den höchsten Leistungswerten erhält man von der GeForce 8800 Ultra bekanntermaßen auch die beste Bildqualität. Die 3D-Beschleuniger mit einer nVidia G8x-GPU stehen diesbezüglich derzeit ohne direkte Konkurrenz da. Abgesehen vom Preis spricht nicht viel gegen die GeForce 8800 Ultra. Außer, ja außer der zu hohe Stromverbrauch.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.

🎅 Nicht vergessen: Noch bis 18.12. läuft das große Nikolaus-Rätsel 2024. Zu gewinnen gibt es zwei High-End-PCs mit Ryzen 7 9800X3D oder Core Ultra 9 285K.