Xigmatek HDT-S963 im Test: Die Rückkehr zum Wesentlichen
2/5Kühler im Detail
Der Xigmatek HDT-S963 gehört mit knapp über 400 Gramm inklusive Lüfter zu den leichtesten Towerkühlern des Marktes. Bis auf die Heatpipes besteht der minimalisierte Bolide komplett aus Aluminium, wobei der Wärmetauscher aus insgesamt 42 aufgesteckten, dezent geschwungenen Leichtmetalllamellen gefertigt wurde. Als Besonderheit liefert der Hersteller noch ein kleines gebogenes Leitblech mit, das an beliebiger Stelle in die Lamellenstruktur eingesteckt werden kann und einen Teil der ausströmenden Luft auf das Mainboard lenkt, um dort Spannungswandler und Chips mit zu belüften und dem tendenziellen Problem von Towerkühlern, eben diese Nebenkühlung nur bedingt zu bieten, entgegenwirkt.
Das eigentliche Markenzeichen des Kühlers ist allerdings das „H.D.T. (Heatpipe Direct Touch)“-System. Die drei U-förmig aufgebogenen Kupfer-Heatpipes liegen dabei platt gedrückt direkt auf der CPU-Oberfläche auf und können die Wärme so effizienter aufnehmen und abführen, als dies beim Verlöten mit einer zusätzlichen Bodenplatte bisher der Fall war. In Kombination mit dem heatpipefixierenden Aluminiumblock, der außerdem zur Halterung der Montageclips dient, wurde so ein heterogener Kühlerboden realisiert, der aufgrund der Übergänge nicht vollkommen plan ist. Dank Heatspreader und Wärmeleitpaste ergeben sich im Allgemeinen gegenüber herkömmlichen Bodenplatten aber keine Nachteile.
Qualitativ setzt der Xigmatek HDT-S963 freilich keine neuen Glanzpunkte. Das Gebotene geht bei einem anvisierten Verkaufspreis von etwa 25 Euro aber absolut in Ordnung. Alle Materialien sind mit Bedacht gewählt, die Übergänge ordentlich verarbeitet und vollkommen ausreichend für die Funktion als Prozessorkühler ohne große optische Spielerein.
Als weiterer Pluspunkt ist die serienmäßige Lüfterbefestigung des mitgelieferten 92-mm-Modells zu nennen. Xigmatek setzt hier – dem Trend folgend – auf entkoppelnde Gummibolzen, die zur Vibrationsminimierung und damit als Feinschliff für ein möglichst leises Betriebsgeräusch dienen sollen. Leider ist der verbaute Lüfter, der mit Hilfe des 4-Pin-Anschlusses auch PWM-fähig ist (also per Pulsweitenmodulation vom Mainboard reguliert werden kann), bei höheren Drehzahlen ab 2000 U/min nicht mehr sonderlich leise und laufruhig. Dafür ist es mit herkömmlicher Spannungsdimmung möglich, den Lüfter bei etwa 5 Volt mit lediglich 400 U/min zu betreiben – dabei sinkt die Lärmemission auf eine zu vernachlässigende Größe. Im Hinblick auf einen idealen Spagat aus Leistung und Lautstärke sind unserer Meinung nach Drehzahlen zwischen 1000 und 1500 U/min sinnvoll. Entweder manuell eingestellt, oder – je nach Mainboard – per PWM gesteuert, agiert der HDT-S963 hier bei äußerst angenehmer Kulisse und trotzdem überzeugender Kühlcharakteristik.
Montagebesonderheiten
Zur Montage des Kühlers müssen keine großen Worte verloren werden. Will man ihn auf Intels Sockel 775 installieren, fixiert man zunächst die beiden Clipbügel am Kühlerboden und arretiert den Xigmatek-Spross standesgemäß in bekannter Manier per 4-Punkt-Push-Pin-Methode auf der CPU. AMD-Besitzer legen derweil nur die entsprechende Halteklammer in die Führungsschlitze der Bodenplatte ein und befestigen den Kühler schnell und einfach am Retentionmodul des Mainboards.
Trotz des vormontierten Lüfters gehen beide Akte vollkommen unkompliziert und ohne nervigen Mainboardausbau mit Hilfe der Standardkomponenten von Statten, Inkompatibilitäten sind lediglich bei flachen HTPC-Gehäusen zu erwarten. Eine freie Ausrichtung des Kühlers in alle Himmelsrichtungen ist aus Symmetriegründen Intel-Systemen vorbehalten, während sich die möglichen Ausrichtungen im AMD-System nach der Platzierung des Sockels richten.