Kurztest: Company of Heroes DirectX-10-Patch
Direct3D-10-Hardware gibt es mittlerweile schon seit längerer Zeit, was jedoch noch fehlt sind die entsprechenden Anwendungen, die von der neuen Microsoft-API profitieren können. Im Spielebereich gab es bis jetzt nur die Demo zu „Lost Planet“, andere Titel sind Mangelware beziehungsweise nur angekündigt.
Allerdings war bereits seit längerer Zeit klar, dass in Kürze zumindest Abhilfe beim Strategiespiel „Company of Heroes“ geschaffen wird, das schon in der Direct3D-9-Variante grafisch überzeugen kann. Nun ist es soweit, und der Hersteller hat mit dem Patch 1.7 das dazu notwendige Update nachgeschoben, was erfreulicherweise nur wenig Speicherplatz in Anspruch nimmt. Nach der Installation des Updates kann man im Spielmenü einstellen, ob weiterhin die Direct3D-9-Version, oder die optisch bessere Direct3D-10-Variante aktiv sein soll – auf einer Direct3D-9-Grafikkarte wird letzteres natürlich nicht angeboten. Darüber hinaus kann man nach dem Umstellen auf die Direct3D-10-API ebenso das Menüfeld „Terrain Details“ auf Ultra stellen; bis jetzt war nur „High“ möglich.
Zudem hat der Hersteller die Anti-Aliasing-Unterstützung in Company of Heroes mit dem Patch 1.7 verbessert. Während man vorher nur „Enabled“ oder „Disabled“, sprich an oder aus einstellen konnte und dabei nicht wirklich ersichtlich ist, welcher AA-Modus überhaupt aktiv ist, so kann man vor allem auf einer GeForce-8x00-Karte exakten Einfluss auf die Kantenglättung ausüben. Sowohl 2xAA als auch 4xAA, 8xAA, 8xQAA, 16xAA und 16xQAA kann ausgewählt werden. Auf einer ATi Radeon HD 2900 XT lässt sich 2xAA, 4xAA sowie 8xAA einstellen. Die neuen Custom-Filter-AA-Modi bleiben außen vor. ATi empfiehlt für die Direct3D-10-Version von Company of Heroes den Catalyst-7.5-Treiber, während man mit einer nVidia-Grafikkarte auf den ForceWare 158.45 zurückgreifen soll.
Doch was wurde mit dem Patch 1.7 überhaupt genau geändert. Nach Angaben der Entwickler gibt es eine pixelgenaue Beleuchtung für alle im Spiel vorhandenen Objekte, zudem soll bei einer DX10-Hardware generell Multi-Tap Percentage Closer Filtering (PCF) genutzt werden, weswegen die Softshadows feiner aufgelöst sind. Der Geometryshader wird in der Direct3D-10-Version genutzt, ebenfalls die „Render to Cubemap“-Funktion. Es kommen mehr und schönere Partikeleffekte zum Einsatz sowie eine Normal-Map-Kompression. Anstatt Alpha-Test-Texturen, die vor allem bei der Vegetation in dem Strategiespiel verwendet werden und von herkömmlichem Multi-Sampling-Anti-Aliasing nicht bearbeitet werden können, setzen die Hersteller „Alpha to Coverage“ ein, weswegen nun Bäume und Sträucher ohne den störenden Treppeneffekt auf den Bildschirm gezaubert werden.
Soweit die Theorie, doch wie sieht die Praxis aus? Wir waren gespannt, als wir zum ersten Mal die Direct3D-10-Version von Company of Heroes starteten. Und in der Tat, optisch macht das Spiel mehr her als in der Direct3D-9-Variante. Dies hat aber, wie man an den Benchmarks erkennen kann, auch seinen Preis: Die Performance leidet deutlich. Apropos Performance: Mit dem Patch 1.7 ist standardmäßig die vertikale Synchronisation aktiviert, die die Geschwindigkeit stark in den Keller drückt. Wenn man das Spiel mit dem Parameter „ -novsync“ startet, kann man diesen Zustand umgehen. Anhand von vier verschiedenen Spielszenen möchten wir den optischen Eindruck von dem Patch 1.7 vermitteln, müssen aber anmerken, dass die Unterschiede in Bewegung auffälliger sind. Ob eine ATi- oder eine nVidia-Grafikkarte im Rechner steckt, hat keine nennenswerten Auswirkung auf die Bildqualität – so soll es sein.
Verwendete Treiber:
ATi Catalyst 7.5
nVidia ForceWare 158.45