Telekom plant Zukäufe im Internetsegment
Die Deutsche Telekom plant offenbar, im Internetgeschäft durch Zukäufe zu wachsen. Nach einer ersten kleineren Investition beim Skype-Konkurrenten Jajah, die aufgrund des geringen Volumens eher wenig Beachtung fand, könnte fortan ein zunehmendes Engagement im Web 2.0 Segment anstehen.
„Hier (im Web 2.0, Anm. d. Red.) können wir uns eine größere Anzahl kleinerer Investitionen vorstellen, wie jetzt bei Jajah. Zusätzlich entwickeln wir eigene Dienste und kooperieren mit Internetunternehmen“, kommentierte Vorstandschef René Obermann gegenüber der Financial Times Deutschland (FTD). Dieser Plan überrascht indes nicht völlig: So hatte Obermann das Web 2.0 Engagement bereits zu Beginn des Jahres im Rahmen einer überarbeiteten Konzernstrategie angekündigt. Jetzt aber scheinen die einstmals wagen Überlegungen an Kontur zu gewinnen.
Hintergrund ist wohl auch, dass sich etwaige Zukäufe im Internet gut mit den zunehmenden Bemühungen der Konzernsparte T-Mobile im Bereich des mobilen Breitbandzugangs kombinieren ließen. So versucht T-Mobile mit dem Ausbau der eigenen Infrastruktur auf HSDPA 7,2 weiter, das Handy zum Gerät für den mobilen Breitbandzugang zu machen. Eine Bemühung, die sich ideal mit dem Engagement im Web 2.0 verbinden ließe; denn welche Dienste könnten die neuen Telekom-Handys mit HSDPA 7,2 wohl am besten pushen?
In welche Richtungen man in Bonn aber genau schielt, wollte Obermann nicht preisgeben. Allerdings widersprach er diversen, durch eigene Aussage forcierten Berichten, wonach die Telekom vor einer Akquisition in Indien, Südamerika oder Asien stünde. Dass die Zukäufe aber im Ausland passieren werden, überrascht wenig und ist auch schon ausgemacht: „Wir wollen schwerpunktmäßig im Ausland wachsen, konkret bei Mobilfunk und beim mobilen Internet“, so Obermann. Zumindest im Mobilfunksegment könnte die Telekom in Europa zuschlagen. Denn: „Im Mobilfunk besteht in Europa Konsolidierungsbedarf. Langfristig kann es auch um die Erschließung neuer Regionen gehen, aber das ist zurzeit nicht der Schwerpunkt“, erklärt Obermann gegenüber der FTD weiter.