Welcher Virenscanner ist der beste?

Update Volker Rißka
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Auch in diesem Jahr wird die Verbreitung von Computerviren, Trojanern oder Würmern Hand in Hand mit dem fortschreitenden Wachstum des Internets neue Rekordmarken erklimmen. Nach wie vor gehört ein guter Virenscanner zum Pflichtprogramm. Doch welcher bietet die höchsten Erkennungsraten?

Das Angebot ist groß und so hat Andreas Clementi von AV-Comparatives wie in den vergangenen Jahren aktuelle Scanner auf Herz und Nieren geprüft. Im Test vertreten waren die folgenden 17 Scanner:

Die Liste der getesteten Virenscanner ist äußerst umfangreich. Die mit (*) gekennzeichneten Scanner setzen auf mehrere Scanner-Engines. AVK setzt Kaspersky und Avast! ein, eScan nutzt eine Eigenentwicklung sowie ebenfalls Kaspersky, F-Secure setzt auf Engines von Orion, AVP, Libra, Pegasus und andere und TrustPort kann auf Norman, BitDefender und AVG zurückgreifen.

Im ersten Teil des Tests von Clementi Ende Februar galt es insgesamt 497.608 verschiedene Schadprogramme, mehrheitlich Backdoors (155.780) und Trojaner (210.721), zu erkennen. Der Rest des Testfeldes setzte sich aus Windows- und Macro/Script-Viren, Würmern, Malware und anderer Schadsoftware zusammen. Als Kür durften die Programme zeigen, wie sie mit 222.000 Dialern, 130.000 Vertretern potentiell unerwünschter Software und 230.000 DOS-Viren um gehen konnten. Dabei kamen die jeweils aktuellsten Virendefinitionen zum Einsatz.

Virenscanner Testergebnisse Feb 2007
    • G DATA AntiVirusKit
      99,45
    • TrustPort Antivirus
      99,36
    • Avira AntiVir
      98,85
    • F-Secure
      97,91
    • eScan Anti-Virus
      97,89
    • Kaspersky Anti-Virus
      97,89
    • Symantec Antivirus
      96,83
    • ESET NOD32
      96,71
    • AVG Anti-Malware
      96,37
    • BitDefender Pro
      96,11
    • Fortinet
      93,99
    • Avast! Pro
      93,86
    • Norman Virus
      93,63
    • F-Prot
      93,27
    • McAfee VirusScan
      91,63
    • Dr.Web
      89,27
    • Microsoft OneCare
      82,40
Einheit: Prozent

Zum ersten Juni hat Andreas Clementi die zweite Runde seiner Tests abgeschlossen. Im Rahmen des „Retrospective/ProActive Tests“ mussten die Scanner beweisen, wie es um ihre heuristischen Erkennungsfähigkeiten bestellt ist. Mit den Virendefinitionen des Februar-Tests wurde nun geprüft, wie die Scannern mit ihnen bisher unbekannten Schadprogrammen umgehen. Insbesondere Rechner fernab des Internets oder mit langsamer Modemverbindung sind mit ihren Virendefinitionen häufig Monate zurück, können über USB-Sticks oder CDs aber dennoch mit der neuesten Schadsoftware konfrontiert werden.

Für diesen Teil des Tests standen insgesamt 20.522 Viren, davon etwa 4000 Würmer, 4000 Backdoors und fast 12.000 Trojaner, zur Verfügung, die seit Februar in die Hände der Software-Hersteller oder gar in Umlauf geraten sind.

Virenscanner Testergebnisse Mai 2007
    • Avira AntiVir
      71
    • Fortinet
      71
    • ESET NOD32
      68
    • TrustPort Antivirus
      58
    • BitDefender Pro
      48
    • F-Prot
      31
    • F-Secure
      31
    • G DATA AntiVirusKit
      31
    • Dr.Web
      30
    • Norman Virus
      28
    • Avast! Pro
      26
    • McAfee VirusScan
      24
    • Symantec Antivirus
      24
    • Microsoft OneCare
      18
    • eScan Anti-Virus
      9
    • Kaspersky Anti-Virus
      9
    • AVG Anti-Malware
      8
Einheit: Prozent

Das bunt gemischte Bild ist leicht zu erklären. Die besten Virenscanner (orange) aus dem Februar-Test bei der Erkennung von Viren mit den aktuellen Virendefinitionen sind in der zweiten Rund über das ganze Feld verstreut. Mit den drei Monate alten Virendefinitionen war bei einigen Vertreter, die mit aktuellen Daten ganz weit vorne standen, kein Preis mehr zu gewinnen. Zu den Gewinnern zählt neben den stark verbesserten Virenscanner von Trustport eindeutig der kostenlose Virenscanner von Avira. Dieser konnte im Test erstmals den Vertreter Nod32 Antivirus schlagen, der diesen Teil des Tests bisher immer gewonnen hat. Doch für den Gesamtsieg hat dies jedoch nicht gereicht.

Nod32 gewinnt letztendlich diesen Test, da die Konkurrenz zu viele Falschmeldungen ausgab. Da der bei der Erkennung auf Platz 3 liegende Scanner fast keine Falschmeldung produzierte, gebührt ihm auch in diesem Halbjahr wieder der Gesamtsieg. Der in der Erkennung auf Platz 1 platzierte Scanner von Avira kam wegen der Fehlalarme nur auf den dritten Platz, der auf Platz 2 liegende Scanner von Fortinet konnte sich erst gar nicht qualifizieren, da er über 1.000 Falschmeldungen hervorrief.

Wir bedanken uns bei Andreas Clementi für die Testergebnisse, verweisen für weitere Einzelheiten und den Sondertests auf seine Webseite AV-Comparatives und ausdrücklich darauf hin, dass eine Übernahme der Testergebnisse der Erlaubnis des Autors bedarf. Für Fragen zum Testgeschehen stehen ein gesondertes Forum bei AV-Comparatives bzw. ein Blog bereit. Andreas Clementi verspricht, in Kürze einen Test des aktuellen Kaspersky Antivirus 7 zu liefern.

Von einem Teil der getesteten Virenscanner stehen 30/60-Tage-Testversionen zur Verfügung, anhand derer sich jeder selbst ein Bild machen kann und sollte, da im Vergleich nicht minder wichtige Merkmale wie die Bedienbarkeit oder der Ressourcenverbrauch keine Rolle spielten. Beim BitDefender ist derzeit Version 10 aktuell, Version 8 ist deswegen komplett kostenfrei verfügbar. Bei einem anderen Teil der getesteten Scanner (Avira AntiVir PersonalEdition Premium – kostenfrei: AntiVir PersonalEdition Classic, Avast! Professional – kostenfrei: Avast! Home Edition und AVG Professional – kostenfrei: AVG Free Edition) stehen spezielle Versionen zur Verfügung, die bei privater Nutzung kostenfrei sind, dafür jedoch Funktionen vermissen lassen.

Neben den Testergebnissen sollten vor dem Kauf auch die Preise vergleichen werden. Avira AntiVir Personal Edition Premium ist mit 20 Euro pro Jahr relativ günstig, während Kaspersky beispielsweise 29,90 verlangt. G DATA fordert für sein AntiVirenKit2007 26,95 Euro und kann zusätzlich mit einer 40,45 Euro teuren Version aufwarten, die auf drei PCs zeitgleich eingesetzt werden darf.

Update

Auch der Test von Kaspersky Anti-Virus 7.0 ist nun verfügbar. Während Version 6.0 dem Retrospective-Test mit einer Erkennungsrate von 9 Prozent und der Einstrufung „Standard“ das Testfeld verließ, erreicht die neue Version as Prädikat „Advanced“ bei 35 Prozent erkannter Schadware. Es kam zu wenigen falschen Alarmen.

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