Besser Leise „Intel Ultimo 07“ im Test: Superleiser Luxus- und Spiele-PC
4/7Komponentenkühlung
Für einige Anwender lassen sich die Begriffe leise, leistungsstark und gut gekühlt nicht mit einer herkömmlichen Luftkühlung vereinen. Dass es doch geht, möchte Besser Leise mit seinen PCs unter Beweis stellen und fertigt die versandfertigen Rechner größtenteils auf Luftkühlbasis. Das verwendete Silverstonegehäuse TJ07 bietet dafür neben seiner üppigen Dimensionen gewisse Annehmlichkeiten.
Zunächst verfügt es über zwei relativ gut getrennte Kammern: Die untere für die beiden Netzteile inklusive deren ungenutzte Kabelstränge und die obere für die übrige Hardware. Damit stehen beide Bereiche, was den Luftstrom betrifft, kaum noch in Kontakt, sodass kein zusätzlicher Kühleffekt durch die Netzteilbelüftung, wie man ihn vom Standard-ATX-Gehäuse her kennt, erwartet werden kann. Dafür entfällt auf diesem Weg die thermische Zusatzbelastung für die temperaturgesteuerten Netzteillüfter, sodass diese, frische Luft durch die Gitterstruktur der Seitenwände ansaugend, bei absolut unbedenklichen Temperaturen stets mit niedrigen Drehzahlen (~ 900 U/min) agieren können.
In der oberen Kammer wird unterdessen absolut konsequent mit der verbauten Lüftertechnik der Luftstrom entlang des gewöhnlichen Temperaturgradienten gezogen. Auf die rückseitigen, optionalen 92-mm-Lüfteranbringungen des Gehäuses verzichtend, werkeln unter dem ebenfalls partiell gelochten Gehäusedeckel zwei ausblasende Scythe-SFLEX-120-mm-Lüfter bei konstanten 850 U/min. Ein dritter wurde per Kabelbinder sicher am Prozessorkühler fixiert, während der letzte Lüfter im System zur großflächigen Serienkühlereinheit des GeForce-8800-GTS-Grafikkartenkühlers gehört, von radialer 70-mm-Bauart ist und auslastungsgemäß im Test mit etwa 1420 bis 1660 U/min arbeitet.
Das Asus-Mainboard wird standardmäßig passiv gekühlt und verfügt neben dem Chipsatzblock über einen per Heatpipe angebundenen Ausläufer zu den Spannungswandlern. Auf der CPU kommt der bereits von ComputerBase im Einzeltest betrachtete Thermalright Ultra 120 zum Einsatz. Der bärenstarke Hybrid-Towerkühler der fernöstlichen Edelkühlerschmiede wird verschraubend montiert – ein wichtiger Sicherheitsaspekt beim Versand-PC, der andere potentielle Kandidaten à la Scythe Infinity mit ihrer Push-Pin-Methodik disqualifiziert. Final seien auch noch die im 5,25-Zoll-Schacht verbauten Festplatten erwähnt, deren Aufhängung jeweils über Zalmans HDD Heatpipe ZM-2HC2 realisiert wurde. Die beliebte Zalman-Einheit gehört dabei aber trotz des üppigen Heatpipe-Einsatzes eher zu den lärmmindernden, denn zu den wirklich effektiv kühlenden Elementen des PCs.
Temperaturmessungen
Zunächst geben wir anhand der mit einem Infrarotthermometer gemessenen Oberflächentemperaturen einen Überblick über die Temperaturverhältnisse im Inneren des Besser Leise Ultimo nach fünfstündigem 3DMark05-Dauerlastbetrieb. Die Maximalwerte der entsprechenden Zonen wurden von uns in folgender Grafik dokumentiert. Die Raumtemperatur betrug im Verlauf der Tests konstant 22 °C.
Demnach lassen sich besondere Hot-Spots vor allem auf der Grafikkarten- und der Mainboardoberfläche feststellen. Speziell der passiv gekühlte, kaum im Luftzug stehende Chipsatz dringt mit knapp 60 °C bereits in beachtliche Regionen vor. Da schafft der expandierte, bis über die Spannungswandler verlaufende Heatpipe-Passivkühler nur wenig Abhilfe. Auch der Kingston-DDR2-Speicher wird trotz moderater Taktraten relativ warm, während die übrigen wichtigen Komponenten wie Prozessor, Festplatten und Netzteile zumindest oberflächlich maximal Körpertemperatur erreichen.
Parallel zu dieser Darstellung interessieren und freilich noch die internen Messdioden der verschiedenen Komponenten, welche während des genannten Betriebsmodus' mit dem umfangreichen Diagnose- und Benchmark-Tool Everest ausgelesen und aufgezeichnet wurden.
Insgesamt kann man dem Besser Leise Ultimo eine gute Komponentenkühlung zusprechen. Für einen leisen, dämmmattenverkleideten PC auf Luftkühlbasis bleibt die sensible Hardwareausstattung durchweg im vertretbaren, reservenbehafteten Bereich. Eine gute Kabelverlegung, die den Luftstrom nicht behindert, ein großzügiges Gehäuse mit vielen Möglichkeiten und die partieller Lochblechausstattung sowie der Griff zu geeigneten aktiven sowie passiven Kühlelementen sind dabei die Schlüssel zum Erfolg.