Besser Leise „Intel Ultimo 07“ im Test: Superleiser Luxus- und Spiele-PC

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Martin Eckardt
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Lautstärkeempfinden

Die Akustik der Komplettkonstruktion gehört firmenphilosophiegemäß zur Domäne des Besser-Leise-Rechners. Der Intel Ultimo als leistungsstarkes Aushängeschild des Unternehmens hat es dabei grundsätzlich nicht einfach, schließlich gelten die verbauten Komponenten mitunter als sehr stromhungrig und stark wärmeproduzierend, sodass der beschriebene Lüftereinsatz nicht zu knapp ausfallen darf. Dementsprechend ist eine nahezu lautlose Konfiguration kaum zu erwarten.

Nichts desto trotz hat man es geschafft, die acht rotierenden Bauteile (sechs Lüfter und zwei Festplatten) so harmonisch zu wählen und aufeinander abzustimmen, dass der Ultimo bis auf ein sanftes Hintergrundsummen durch die Lüfter und vereinzelt zartes Kratzen bei Festplattenzugriffen während des Betriebs nicht unangenehm aufzufallen vermag und als absolut leise beschrieben werden kann. Besonders die als Silent-Garanten bekannten drei Scythe-S-FLEX-SFF21D-120-mm-Lüfter, von Besser Leise als Gehäuse- und CPU-Lüfter verbaut, überzeugen durch nahezu nebengeräuschfreies Arbeiten bei kaum auftretenden Umschlagsgeräuschen und konstanten Umdrehungszahlen (~850 U/min).

Etwas überraschend ist, dass Besser Leise beim Grafikkartenkühler das Gainward-Standardmodell belässt und nicht durch ein effizienteres Retailpendant ersetzt. Immerhin lag gerade bei der Serienkühlung des Pixelbeschleunigers in der Vergangenheit bisweilen Einiges im Argen – das Optimierungspotential hinsichtlich Lautstärke und Kühlperformance schien mitunter riesig. Wie sich bereits in den Einzeltests zur GeForce 8800 GTS abzeichnete, ist die aktuelle Kühlergeneration allerdings durchaus brauchbar und agiert mit dem 70-mm-Radiallüfter auf angenehmen, leicht zischendem Niveau zwischen 1420 und 1660 U/min je nach Auslastung.

Ebenfalls unberührt von hardwareseitigen Veränderungen zeigt sich die Lüfterausstattung der beiden Seasonic-Netzteile. Idealerweise hätten wir auch hier gern zwei Scythe S-FLEX gesehen, allerdings gehört auch die Seasonic-Serienaustattung mit ADDA-120-mm-Setup zur äußerst leisen Garde, die sich leicht zischelnd bei etwas unter 1000 U/min durch den Alltag bewegt und auch unter Last nur minimal zulegt.

Größtenteils komplette Innenverkleidung mit dem Dämmmaterial
Größtenteils komplette Innenverkleidung mit dem Dämmmaterial
Vierlagiges Dämmmattensystem
Vierlagiges Dämmmattensystem
Noiseblocker Platinium zur Geräuschminimierung
Noiseblocker Platinium zur Geräuschminimierung

Den Festplattengeräuschen der ohnehin sehr leisen Samsung-Magnetspeicher entgegnet Besser Leise seit Jahr und Tag mit Zalmans HDD Heatpipe ZM-2HC2 wirkungsvoll. Die stabile Konstruktion entkoppelt die beiden HDDs durch ihre gummierte Aufhängung vom Gehäuse und verhindert so das Übertragen von Festkörperschwingungen. Dadurch werden subjektiv sowohl die Lauf- als auch die Zugriffsgeräusche minimiert, ohne die Festplatten in eine aus thermischen Betrachtungen weniger sinnvolle, abgeschlossene Box zu verfrachten. So sind auch bei sensibler Betrachtung keine festplattenbedingten Rotationsgeräusche zu vernehmen, lediglich Lese- und Schreibzugriffe dringen durch ein dumpfes, gutmütiges Kratzen nach außen.

Um letzte Körperschall- und Vibrationsgeräusche abzudämpfen, kleidet Besser Leise das Silverstone-Gehäuse mit Noiseblocker-Platinium-Dämmern aus. Die vierlagigen Kombimatten bestehend aus einer hochfrequenzabschirmenden Microfleeceauflage, einer luftschalldämpfenden Akustikschaumstoffschicht, einer resonanzverringernden Bitumenschwerschicht und einer Aluminium-Thermostabilisatorfolie wussten schon im damaligen Dämmmattenvergleichstest zu gefallen. Ihnen bleibt im ohnehin sehr leisen Intel Ultimo nur noch die Feinarbeit.

Lautstärkemessungen

Neben diesen subjektiven Empfindungen darf selbstverständlich auch die messtechnische Unterlegung der Geräuscheindrücke nicht fehlen. Dazu bedienen wir uns wie gewohnt dem Voltcraft-320-Schallpegelmessgerät, welches den anliegenden Schalldruck in einem Bereich von 30 bis 130 Dezibel nach den bekannten A-Bewertungskurven ausgibt. Da die Messungen unter Nicht-Laborbedingungen in einem normalen Arbeitsraum stattfinden – dessen Grundlautstärke sich bei subjektiv empfundener Stille bei 30,4 dB(A) einpendelte – können die erzielten Ergebnisse lediglich als ungefährer Anhaltspunkt dienen. Schalldrücke über der Toleranzgrenze von 30,4 dB(A) sind grundlegend als wahrnehmbar zu bezeichnen. Je nach persönlichem Empfinden kann man bis 35 dB(A) von (sehr) leise, bis 40 db(A) von mittellaut und darüber von unangenehm bis extrem laut sprechen.

Die Messungen erfolgen in einer arbeitstypischen Entfernung von einem halben Meter vom PC in einem Meter Höhe. Das Messgerät ist dabei auf einem Stativ befestigt.

Lautstärkemessungen
    • Grundpegel
      30,4
    • Leerlauf (Front)
      31,7
    • Leerlauf (linke Seite)
      32,7
    • Leerlauf (rechte Seite)
      32,9
    • Leerlauf (Heck)
      33,3
    • Leerlauf (Oben)
      33,1
    • Leerlauf (linke Seite – geöffnet)
      33,7
    • Volllast (Front)
      32,0
    • Volllast (linke Seite)
      33,1
    • Volllast (rechte Seite)
      33,2
    • Volllast (Heck)
      33,4
    • Volllast (Oben)
      33,5
    • Volllast (linke Seite – geöffnet)
      34,2
    • DVD-Brenner (Zugriff / Daten kopieren, Front)
      49,6
    • DVD-Brenner (DVD Schauen, Front)
      36,2
    • DVD-Brenner (DVD-Brennen, Front)
      35,8
    • Bootvorgang Maximum (Front)
      40,4
Einheit: dB(A)

Die aufgenommenen Messwerte bescheinigen dem Besser Leise Ultimo eine hervorragende Lärmcharakteristik nur knapp über dem Grundniveau das Messraumes (Vergleich zum Dell XPS 700). Weiterhin ist ein relativ konstantes Geräuschverhalten zu beobachten. Auch unter Lastbedingungen gibt es kein böses Erwachen, denn nur Grafikkarten- und Netzteillüfter legen minimal an Geschwindigkeit zu.

Auch einem zünftigen DVD-Abend steht mit dem Ultimo nichts im Wege. Die Lese- und Schreibgeräusche der verbauten Laufwerke sind akzeptabel und stören – sofern kein Stummfilm abgespielt werden soll – kaum. Das „Bootmaximum“ wird unterdessen nur für etwa eine Sekunde gehalten, in welcher der Grafikkartenlüfter kurzzeitig maximal betrieben wird.

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